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Indischer Aktienmarkt: trotz Covid unter Best-Performern

Der indische Aktienmarkt bietet Investoren aufgrund der Widerstandsfähigkeit der wachsenden indischen Wirtschaft attraktive langfristige Investmentchancen. Die Wirtschaft des Landes erlebt nach den Lockerungen der Lockdowns und einer verbesserten Impfrate einen anhaltenden Aufschwung.

Das indische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal des Fiskaljahres 2022 (Juli-September) weitgehend im Einklang mit den Erwartungen von Analysten um 8,4% gewachsen. Auf der letzten geldpolitischen Sitzung hatte die Reserve Bank of India (RBI) ihre BIP-Wachstumsprognose auch für das laufende Fiskaljahr bei 9,5% belassen.

Für die nächsten Monate erwarten Wirtschaftsexperten eine Fortsetzung der allmählichen Erholung, wobei sie die Risiken im Zusammenhang mit der Omicron-Variante des Coronavirus im Auge behalten. So haben mehrere Rating-Agenturen kürzlich ihre BIP-Schätzungen für Indien für 2022 im Bereich von 9-10,5% nach oben korrigiert.

Nach Einschätzung von Radhika Rao, Wirtschaftsexpertin bei der DBS Bank, wird der Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte noch weiter durch die Festtagsnachfrage geboostet und die Wirtschaftstätigkeit weiter antreiben. „Wir halten an unserer Wachstumsprognose für das Gesamtjahr von 9,5% fest, und passen die Prognosen für das dritte und vierte Quartal des laufenden Geschäftsjahres leicht an“, so Rao.

Ein Stützpfeiler, der der Wirtschaft weiter auftrieb gibt, ist der Produktionssektor. Nach der zweiten Welle der Delta-Variante hat sich die indische Industrie erholt und zeigte sich in den letzten Monaten robust. Der indische Purchasing Managers Index (PMI) lag im November bei 58,1 Punkten, nachdem er im Oktober mit 58,4 Punkten ein Zehnjahreshoch erreicht hatte. Das deutet darauf hin, dass sich die Wirtschaft weiter erholt.

Nach Einschätzung von Peeyush Mittal, Portfoliomanager bei Matthews Asia, wird Indien in Bezug auf das BIP-Wachstum wahrscheinlich positiv überraschen. Er bleibt optimistisch, was die zyklische Erholung Indiens angeht, und schätzt, dass erhöhte Infrastrukturausgaben und eine wahrscheinliche Belebung der Ausgaben im Privatsektors die Wirtschaft stützen werden.

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Mittal ist überzeugt, dass die Auswirkungen der Coronaviruspandemie auf die indische Wirtschaft in den kommenden Monaten weiter zurückgehen werden. Impfanstrengungen, ein wachstumsfördernder Haushalt und sehr niedrige Zinssätze seitens der indischen Zentralregierung sind ihm zufolge die wichtigsten Faktoren, die zu einer Erholung führen werden. „Die Regierung unternimmt viel, um Strukturen und Anreize zu schaffen oder an einigen Stellen Importzölle zu erheben, um die notwendigen Rahmenbedingungen für das Wachstum der Produktion im Land zu schaffen“, so Mittal in einer kürzlich veröffentlichten Markteinschätzung.

Zudem habe das Modell „China Plus One“ – die Diversifizierung von Operationen durch einen weiteren Standorts außerhalb Chinas – zu einer verstärkten Verlagerung der Produktionstätigkeit nach Indien geführt. „All diese Faktoren dürften zu einem Anstieg der Auslandsinvestitionen führen.“

Zyklische Sektoren wie der Finanzsektor, Industrie und zyklische Konsumgüter würden von der wirtschaftlichen Erholung profitieren und die Performance des Finanzsektors dürfte sich in den kommenden Quartalen deutlich verbessern, so Mittal.

Indischer Aktienmarkt: Best-Performer unten den Schwellenländer 2021

Trotz des frühen Rückschlags durch den pandemiebedingten Abschwung hat sich der indische Aktienmarkt als einer der am besten performenden Schwellenmarkt in Asien erwiesen. Einem Bericht von Motilal Oswal Financial Services (MOFSL) vom 6. Dezember zufolge legte der MSCI India seit Jahresbeginn um 35% zu, während der MSCI EM Index nur um 1% stieg.

Analysten der HSBC prognostizieren einen raschen Anstieg der Größe des indischen Kapitalmarktes, wobei Indien „in den nächsten 3 bis 5 Jahren einen größeren Anteil an den globalen/regionalen Indizes haben wird“.

Nach Berechnungen von Goldman Sachs ist Indien derzeit der siebtgrößte Aktienmarkt nach Kapitalisierung unter den großen Märkten und Regionen mit einer Marktkapitalisierung von etwa 3,5 Mrd. USD. Die GS-Analysten gehen davon aus, dass der Anteil Indiens an der weltweiten Marktkapitalisierung von derzeit 2,8% in zwei Jahren auf 3,4% und in den nächsten fünf Jahren auf 3,7% steigen wird. Darüber hinaus gehen sie davon aus, dass die indische Marktkapitalisierung bis 2024 die Marke von 5 Mrd. USD überschreiten wird.

Darüber hinaus haben auch ausländische Portfolioinvestitionen (FPI) ein phänomenales Interesse an Indien gezeigt. Laut Prime Database fließen derzeit FPIs in 1.370 börsennotierte Unternehmen in Indien, was einen historischen Höchststand darstelle. Derzeit halten FPIs 21% der gesamten NSE-Marktkapitalisierung und damit den zweitgrößten Anteil an börsennotierten indischen Unternehmen.

Zudem hat auch die Kapitalbeschaffung durch Börsengänge (IPOs) in Indien im Fiskaljahr 22 den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2018 übertroffen. „Historisch gesehen wurden IPOs in Indien mit einem Aufschlag von durchschnittlich 10-15% auf den Angebotspreis notiert“, heißt es in einem aktuellen Bericht von Goldman Sachs. Er fügt hinzu, dass in den nächsten 2 bis 3 Jahren in Indien möglicherweise 150 private Unternehmen an die Börse gehen könnten.

Indien Aktienmarkt – Ausblick 2022

Obwohl die indische Wirtschaft einen anhaltenden Aufschwung erlebt, gehen Analysten davon aus, dass der Aktienmarkt derzeit eine Verschnaufpause einlegt und Investoren auf die Möglichkeit einer moderaten Baissephase vorbereitet sein sollten. Der Nifty, der am 18. Oktober ein Rekordhoch erreicht hatte, verzeichnete im letzten Monat einen Rückgang von 8%.

Dies sei vor dem Hintergrund zunehmender externer Anfälligkeiten, einschließlich der Besorgnis über die neue Omikron-Variante, die Bedenken aufkommen lasse, ob der Markt in eine Baisse eingetreten ist, so ein HSBC-Bericht vom 6. Dezember. „Allerdings deutet dies auch darauf hin, dass der Markt nicht mehr überhitzt ist und selektive Chancen bietet.“

Die Analysten der Bank fügten hinzu, dass das indische Gewinnwachstum robust erscheine und eine Erholung des BIP bevorstehe, was positive für den Markt spreche. „Wir gehen davon aus, dass sich der Markt erholen wird, angeführt von einem makroökonomischen Aufschwung, einem robusten Gewinnausblick und einem Anstieg der Kreditvergabe, da die privaten Investitionsausgaben anziehen.“

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