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Thailands Nationaler Rat für wirtschaftliche und soziale Entwicklung (NESDC) hat die Wirtschaftsdaten für das erste Quartal 2022 herausgegeben. Demnach wuchs die Wirtschaft mit einer Rate von 2,2%, was über dem Wachstum von 1,8% im vierten Quartal des Vorjahres liegt.
Thailand verzeichnete somit im ersten Quartal ein robustes Wachstum. Zurückzuführen ist es auf steigende Exporte und die Lockerung der Covid-19-Beschränkungen, die die Wirtschaftstätigkeit und die Wiederbelebung des Tourismussektors ankurbeln. Dies ist das dritte Quartal in Folge, in dem die thailändische Wirtschaft gewachsen ist. Das Land scheint also auf einem guten Weg der Erholung von der Pandemie zu sein.
Während das thailändische BIP für das Quartal positiv ist, hat der NSEDC seine Wachstumsprognose für das Gesamtjahr 2022 von 3,5% bis 4,5% auf 2,5% bis 3,5% gesenkt. Der Rat beruft sich dabei auf den Inflationsdruck und die Verlangsamung des globalen Wachstums aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine.
Laut der thailändischen Wirtschaftsbehörde hat der Konsum im Lande zugenommen, wobei die Ausgaben in verschiedenen Sektoren gestiegen sind. Der wichtigste Impuls für die Wirtschaft kam jedoch von den ausländischen Exporten, die im ersten Quartal um 14,6 % auf 73,3 Mrd. USD stiegen. Das Land verzeichnete einen Handelsüberschuss von 9,2 Mrd. USD.
Darüber hinaus kehrte der Agrarsektor in die Gewinnzone zurück, nachdem er im Vorquartal um 0,6% geschrumpft war. Zudem wuchs der Beherbergungs- und Gaststättengewerbe zum ersten Mal seit drei Quartalen um 34,1%, während der Sektor im Vorquartal um 4,9% geschrumpft war.
Wie geht es mit der thailändischen Wirtschaft weiter?
Obwohl die thailändische Wirtschaft im ersten Quartal ein robustes Wachstum verzeichnete, ist die Regierung besorgt über die steigende Inflation, die sie für das Gesamtjahr 2022 in der Größenordnung von 4,2% bis 5,2% sieht. Es wird nun erwartet, dass die ausländischen Exporte 2022 um 7,3% steigen werden, was einer Erhöhung gegenüber der vorherigen Prognose von 4,9% entspricht.
Anfang dieses Monats meldete Thailand für April einen Anstieg der Verbraucherpreise um 4,65%. Ronnarong Phoolpipat, Offizieller im Handelsministeriums, sagte jedoch bei einem Briefing, dass die Gesamtinflation in den kommenden Monaten wahrscheinlich über 5% liegen wird.
„Da die Ölpreise steigen, werden im Allgemeinen auch die Produktpreise steigen. Das bedeutet aber nicht, dass die Inflation viel höher ausfallen wird. Wir müssen auch viele andere Faktoren berücksichtigen“, sagte Phoolpipat.
Die thailändische Zentralbank scheint jedoch nicht beunruhigt zu sein und hat die Zinssätze im März auf dem Rekordtief von 0,5% belassen. Letzte Woche schrieb Goldman Sachs, dass Thailand die Leitzinsen im September anheben könnte, entgegen der Erwartung der meisten Wirtschaftsexperten, die eine Zinserhöhung im ersten Quartal 2023 erwarten.
„Die große Sorge ist jetzt der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der eine Kettenreaktion auslöst“, sagte Danucha Pichayanan, Generalsekretär des NESDC, bei einem Briefing. „Der Covid-Ausbruch in China ist ebenfalls ein Risiko, da es sich um einen der wichtigsten Exportmärkte Thailands handelt.
Der NSEDC erwartet außerdem ein Leistungsbilanzdefizit von 1,5% des thailändischen BIP, während es zuvor von einem Überschuss von 1,5% ausgegangen war.
