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Der Photovoltaik-Markt ist made in China

Solarzellen – war das nicht irgendwann eine Zukunftsbranche, die die Bundesregierung mit hohen Subventionen hätschelte? Gestützt durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) blühten in Deutschland Unternehmen wie Solarworld, Schott Solar, Conergy und Q-Cells auf. Doch ab etwa 2012 überschwemmten chinesische Anbieter den Markt. Von der hiesigen Produktion an Solarmodulen blieb wenig übrig. 2013 eingeführte Importhürden konnten Anbieter wie Trina, Yingli und Jinko bremsen, aber nicht aufhalten.

Der Wettbewerb war nicht ganz fair: Während Deutschland hauptsächlich nachfrageseitig subventioniert – durch die Einspeisevergütung – beeinflusst China erheblich die Angebotsseite: Durch vergünstigtes Bauland, billige Kredite und die Abschottung des Heimatmarktes.

Photovoltaik fest in chinesischer Hand

2017 befanden sich unter den zehn größten Modulherstellern neun chinesische Unternehmen. 70 % der Module kamen aus China, unter 7% aus Europa und Nordamerika zusammen. Das billige chinesische Angebot mag bedrohlich klingen, hat jedoch auch seine gute Seite: Es erleichtert den Ausbau der erneuerbaren Energien hierzulande.

Vielleicht hilft der Vergleich mit AOL, einem Internetunternehmen der ersten Stunde: Während der Dotcomblase schien offensichtlich, dass AOL an der Quelle zum E-Commerce saß.  Schließlich galt es als der Torhüter zum Internet. Heute wissen wir, dass die Internetprovider beim Geldverdienen nur zusehen. Das Geld verdient man mit Benutzerdaten, und an die heftete sich besonders früh, konsequent und erfolgreich Google.

Solarmodule: Ein Massenprodukt

Analog haben sich Solarzellen als ein Produkt herausgestellt, mit dem auf die Dauer nur mit Masse und billigen Löhnen Geld verdient wird. Inzwischen wird dieser Fertigungsschritt in Länder wie Vietnam und Bangladesch weitergereicht. Das meiste Geld wird derzeit mit der Installation der Module verdient, und in diesem Markt hat mancher frühere deutsche Modulhersteller überlebt. Das ändert jedoch nichts daran, dass wir für die Energiewende und das Geschäft mit der Installation von Solarmodulen die Solarzellen benötigen – je billiger, je besser. Verständlich, dass dieser Teil der Branche dem Auslaufen der Importhürden freudig entgegenblickte.

Photovoltaik China
Photovoltaik: China dominiert den WeltmarktPhotovoltaik China

Doch wie geht es mit den Herstellern weiter? Die Preise für Module sind in den vergangenen zehn Jahren um 85% gefallen. Darum sieht das Fraunhoferinstitut für solare Energiesysteme einen Punkt erreicht, an dem Solarkraftwerke ohne Subventionen betrieben werden können. Das bedeutet, dass der Bedarf an Solarzellen irgendwann in den kommenden Jahren erheblich zunehmen könnte. Mögen die Margen auch klein sein, mit ihrer Herstellung sollte man prinzipiell Geld verdienen können.

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Wo liegen die Märkte für Solarzellen?

Hinsichtlich der installierten Leistung in den einzelnen Ländern zeigen sich deutliche Entwicklungsmöglichkeiten: Die größte installierte Leistung besteht in China mit 130 Gigawatt. Dann folgen die USA, Japan und Deutschland mit jeweils rund 40-50 GW. Im riesigen, sonnenreichen und energiehungrigen Indien waren 2017 nur 18 GW Nennleistung installiert.

Andere sonnenreiche Schwellenländer wie Mexiko, Brasilien und Südafrika sind aus Sicht dieser Branche ungehobene Schätze. Soweit die Photovoltaik tatsächlich eine entscheidende Rolle im künftigen Strommix spielt, wird jeder wirtschaftliche Fortschritt auf dem afrikanischen Kontinent mit einer Nachfrage nach Solarmodulen einhergehen.

Photovoltaik in Indien mit Potenzial

Dem hat die Physikalisch-Technische Bundesanstalt mit einer vom Photovoltaikinstitut Berlin durchgeführten Studie über die Herausforderungen bei Photovoltaikanlagen in Indien Rechnung getragen. Zu den Ergebnissen gehörte, dass die Regionen mit der meisten Sonneneinstrahlung auch am stärksten durch Risiken wie Temperatur, Salzeinträge und Wind betroffen sind. Neben natürlichen und technischen spielen auch rechtliche und vertragliche Risiken eine erhebliche Rolle. Die Herausforderungen seien jedoch durch ein umfassendes Risikomanagement bewältigbar.

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