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China setzt auf Elektroauto und Elektromobilität

China zählt weltweit zu den Ländern mit den größten Umweltproblemen. Jahrelanges, schnelles Wirtschaftswachstum wurde zu Lasten der Umwelt erzielt. Doch nun will setzt China an die Spitze  einer Schlüsselindustrie setzen. Das Land will nicht nur Vorreiter bei Informationstechnologie und E-Commerce sein. Auch bei der Elektrifizierung des Verkehrs setzt die Volksrepublik Zeichen. China setzt auf Elektroautos und die Elektromobilität.

China will den Verkehr im Land bis 2030 vollständig elektrifizieren, sagte der Vorstandsvorsitzende des größten chinesischen Herstellers von Elektrofahrzeugen, BYD, Medienvertretern in den vergangenen Tagen. Die Zeit für Fahrzeuge, die mit fossilen Brennstoffe angetrieben werden, laufe aus, so Wang Chuanfu.

Elektromobilität und das Ende des Verbrennungsmotors

Die Regierung in Peking hat den von Wang Chuanfu genannten Zeitplan bislang noch nicht bestätigt. Man prüfe noch immer den Anfang dieses Monats angekündigten Plan für die Abschaffung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. BYD ist jedoch führend auf dem schnell wachsenden Markt für Elektromobile in China. Und Wang Chuanfu gilt in diesem Bereich als wichtiger Einflussfaktor auf die Politik der Regierung in Peking.

Wang sagte demnach, dass er verschiedene Fahrzeugtypen nach unterschiedlichen Zeitplänen erwarten würde. Öffentliche Busse könnten bis 2020 vollständig elektrifiziert sein. Lkw und Sonderfahrzeuge sollten bis 2025 folgen.

China fördert Elektroautos

In Europa haben Großbritannien und Frankreich bereits angekündigt, bis 2040 den Verkauf von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen zu verbieten. Laut Wang müsse China den Wechsel jedoch schneller als andere Länder meistern. Dazu zählten „Gründe der nationalen Sicherheit“. China importiert aktuell 62% seines Benzins.

BYD wolle sich dabei „an die Spitze der Elektrifizierungsbewegung setzen“. Die Regierung unterstütze laut ihrem Vorstandsvorsitzenden die Pläne des Unternehmens zu umweltfreundlichen Fahrzeugen. Tatsächlich begünstigt China die Elektrifizierung mit großzügigen finanziellen Anreizen. Allerdings relativieren die jüngsten Zahlen die großen Pläne.

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Neue Regelungen sollen Absatz von Elektroautos fördern

Der Absatz der so genannten Neufahrzeuge, darunter auch Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride, stieg in China im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr auf rund 96.000 Einheiten. Das nimmt sich im Vergleich des Gesamtmarktes jedoch noch bescheiden aus.

Chinas Regierung prognostiziert, dass der chinesische Markt für Neuwagen im Jahr 2025 35 Millionen Fahrzeuge erreichen wird. Das wäre ein Plus von 25 % gegenüber 2016. Ca. 20% davon sollen mit alternativen Energien betriebene Autos sein. In absoluten Zahlen wäre das ein Absatz von 7 Millionen Einheiten.

China Elektroautos: Vorreiter durch Subventionen

Der Schlüssel für die weitere Elektrifizierung sollen die von der Regierung für 2018 bzw. 2019 geplante Regelungen für Neufahrzeuge sein. Automobilhersteller, die in China Fahrzeuge mit Benzinantrieb verkaufen, müssen demnach eine bestimmte Anzahl umweltfreundlicher Fahrzeuge auf Basis ihres Gesamtvolumens auweisen.

Dabei bevorzugt die chinesische Regierung klar einheimische Anbieter. Chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen haben hohe Subventionen erhalten. Dadurch konnten sie marktführende Positionen bei der Elektromobilität aufbauen. Ausländische Autohersteller, die keine solche Unterstützung erhalten, haben sich nur zaghaft mit dem Aufbau von Anlagen für den Bau von Neufahrzeugen beschäftigt. Deshalb müssen ausländische Anbieter zukünftig Kapazitäten von den marktführenden, inländischen Elektroanbietern kaufen.

BYD profitiert von Quotenregelung

Vordergründig dienen die neuen Verordnungen dazu, umweltfreundliche Vorschriften zu stärken. Faktisch ist das System darauf ausgerichtet, chinesische Unternehmen zu unterstützen. Das sehen auch die Börsen so. Der Aktienkurs von BYD an der Börse Hongkong klettert innerhalb weniger Tage um mehr als 50%. Erste Berechnungen haben ergeben, dass das Unternehmen rund 14 Milliarden Yuan (2,12 Mrd. USD) zusätzlich durch den Zertifikatehandel verdienen könnte.

Für Peking bedeuten die Öko-Autoverordnungen, gleichzwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: die Ausweitung des Marktes für Elektroautos sowie die Unterstützung einheimischer Hersteller. Doch es gibt erhebliche Hürden, den Fahrzeugabsatz von Ökoautos von 500.000 im Jahr 2016 auf 7 Millionen neun Jahre später anzuheben. Es fehlen aktuell die benötigten Batterien.

Die Herstellung von Batterien für Elektroautos erfordert massive Investitionen. Die Kapazitäten der Batterieversorgung sind daher aktuell das größte Hindernis. Experten gehen davon aus, dass das aktuelle Angebot an Akkus bis 2020 versiegen wird. BYD und andere internationale Hersteller arbeiten an Kooperationen, um das Engpassproblem zu lösen. Mit dabei: der deutsche Daimler-Konzern.

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