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China und Japan stärken Zusammenarbeit bei Währung, Infrastruktur und ETF

China und Japan bauen ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit aus. Die beiden Länder haben eine Reihe von Vereinbarungen geschlossen, unter anderem ein Währungstauschabkommen über bis zu 30 Mrd. USD. Das China Japan Abkommen ist damit die größte bilaterale Vereinbarung, die Tokio je abgeschlossen hat. Es soll die Finanzstabilität stärken und die Geschäftstätigkeit in beiden Ländern ankurbeln, so die Bank of Japan. Vor allem die japanische Wirtschaft dürfte profitieren.

Die Vereinbarung läuft bis zum 25. Oktober 2021 und soll den Austausch von lokalen Währungen zwischen den beiden Zentralbanken für bis zu 200 Mrd. Yuan oder 3,4 Billionen Yen (30 Mrd. USD) ermöglichen. Im Falle von unvorhersehbaren Schwierigkeiten im China-Geschäft werde japanischen Finanzinstituten Liquidität in chinesischem Yuan zur Verfügung, erklärte die japanische Notenbank weiter.

Eine frühere Vereinbarung lief 2013 aus, als die sino-japanischen Beziehungen einen Tiefpunkt erreicht hatten. Die Obergrenze für den Austausch wird etwa zehnmal so hoch sein wie beim ersten Abkommen.

China-Japan: Von Wettbewerb zu Zusammenarbeit

Im Rahmen des Besuchs des japanischen Premierministers Shinzo Abe in Peking wurde eine Reihe von Wirtschaftsabkommen unterzeichnet. Sie decken ein breites Spektrum von Bereichen ab, von der Entspannung der Konflikte im südchinesischen Meer bis hin zur Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Infrastrukturentwicklung und Technologie. Es war der erste offizielle chinesisch-japanische Gipfel seit sieben Jahren.

„Mit dem Wechsel vom Wettbewerb zur Zusammenarbeit möchte ich die Beziehungen zwischen Japan und China in eine neue Ära führen“, sagte Abe beim Treffen. „Japan und China sind Nachbarn und Partner. Wir werden nicht zu einer Bedrohung für einander werden.“

Der chinesische Premier Li Keqiang sagte, dass während des Besuchs 500 Geschäftsabschlüsse im Wert von 18 Mrd. USD zwischen chinesischen und japanischen Unternehmen unterzeichnet worden seien. Das spiegele die „guten Aussichten“ für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern wider. Die Beziehungen der beiden Länder seien „auf einen normalen Weg zurückgekehrt“ und China wolle „langfristig stabile Partnerschaften aufbauen“.

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China hofft, dass die Zusammenarbeit mit Japan seiner „Belt and Road Initiative“ einen Schub verleihen wird. Hier kam zuletzt Kritik auf, dass die Initiative Schwellenländer zwinge, sich übermäßig zu verschulden und diese in Abhängigkeit von China geraten. Japan hingegen sieht Chancen für heimische Unternehmen, die oft Schwierigkeiten hatten, mit chinesischen Konkurrenten mitzuhalten, da diese niedrigere Angebote für Projekte abgeben.

China und Japan planen Zusammenarbeit bei ETF

Als Zeichen der Vertiefung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern beabsichtigen die Japan Exchange Group, der Betreiber der Tokioter Börse, und die Shanghai Stock Exchange, eine Zusammenarbeit bei börsengehandelte Investmentfonds (ETF).

Erstmals sollen ETFs, die den Nikkei Stock Average und Topix abbilden, in China gelistet werden. Die TSE plant unterdessen, neue Mittel von der Shanghaier Börse aufzunehmen, für die sich japanische Investoren interessieren dürften. Die Tokioter Börse nimmt Chinas Benchmark SSE 50 Index bereits als Basis für mehr als 200 ETF.

Während die Popularität der ETFs das weltweite Volumen im Jahr 2017 auf 18 Billionen US-Dollar angekurbelt hat und sich im Laufe des vergangenen Jahrzehnts verfünffachte, hält die Japan Exchange Group nur einen Anteil von 2% an diesem riesigen Markt. Das Unternehmen hofft, seinem ETF-Geschäft einen Schub zu geben, indem es die wachsende chinesische Nachfrage nach Vermögensverwaltung, insbesondere in der expandierenden Mittelklasse, erschließt.

Infrastrukturfinanzierungen in Südostasien und Afrika

Im Bereich der Infrastrukturfinanzierung plant die Mizuho Financial Group die Zusammenarbeit mit der Citic Group und der China Export & Credit Insurance, auch bekannt als Sinosure. Im Kern geht es dabei um Auslandsfinanzierungen. In Bangkok, Thailand, ist eine Baustelle eines Hochzugs zu sehen. In Südostasien und Afrika werden China und Japan gemeinsam Projekte finanzieren.

Die Partnerschaft wird ein Kernstück der Pläne beider Nationen für die gemeinsame Infrastrukturentwicklung in Drittländern sein. Die Partnerschaft wird sich voraussichtlich auf Südostasien und Afrika konzentrieren, in denen der Infrastrukturbau in vollem Gange ist. Das Trio soll Projekte in Höhe von bis zu 100 Milliarden Yen (892 Millionen Dollar) unterstützen.

Experten sehen den Druck der Vereinigten Staaten von Amerika, die Handelsdefizite zu reduzieren, als Grund für das Näherrücken der historischen Konkurrenten – sind die sino-japanischen Beziehungen doch in vielen Bereichen angespannt. Als Symbol für die Verbesserung, haben die beiden Seiten vereinbart, Vorbereitungen für den Verleih eines Pandas an Japan zu treffen.

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