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Appier IPO unterstreicht Tokios Bedeutung als Technologiebörse

Zum ersten Mal seit 1998 ist wieder ein taiwanesisches Unternehmen an die Tokyo Stock Exchange (TSE) gegangen. Das Start-up Appier, das auf künstlicher Intelligenz (KI) basierte Marketinglösungen vertreibt, sammelte bei seinem Börsengang am 30. März 271 Mio. USD ein. Am Tag der Börsennotierung stiegen Appiers Aktien an der TSE um bis zu 37% gegenüber dem Angebotspreis von 1.600 Yen pro Aktie und notierten später 19% höher.

Der Börsengang des Tech-Start-ups Appier ist ein wichtiger Impuls für Japans TSE, die sich das ehrgeizige Ziel gesetzt hat, mehr asiatische IPOs anzulocken.

Chih-Han Yu, Chief Executive Officer von Appier, erklärt, warum das Unternehmen Japan für das Listing gewählt hat: „Japanische Investoren haben großes Interesse am Thema künstliche Intelligenz und der Markt macht einen großen Teil unseres Umsatzes aus.“

Appier bietet eine auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Plattform für Unternehmen, um die Kundenbindung zu erhöhen. Aufgrund der starken Verankerung der Gruppe in KI und dem Fokus auf Vertrieb und Marketing erwarten Analysten langfristig starkes Wachstumspotenzial.

Was spricht für Appier?

Das im Juni 2012 gegründete taiwanesische Unternehmen hat bereits eine Reihe namhafter Kunden, darunter Google, Toyota Motor Corp. und Estee Lauder. Appier hat außerdem in den letzten Jahren mehrere Tech-Unternehmen übernommen, um sein Produktportfolio zu erweitern.

Das Unternehmen verfügt über eine starke Kundengewinnung und -bindung. 80% des Umsatzes kommen aus dem Ausland, wobei Japan und Korea 67,7% und der chinesische Markt (einschließlich Taiwan) 22,4% des Umsatzes beisteuern.

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Mit über 400 Mitarbeitern hat Appier 17 Standorte auf der ganzen Welt, darunter Taipeh, Hongkong, Japan, Korea, Singapur und Malaysia.

Obwohl das Unternehmen eines der wichtigsten taiwanesischen Start-ups ist, wird es 2020 wohl noch keinen Gewinn erwirtschaften, da es einen großen Teil seines Budgets für Forschung und Entwicklung ausgibt. Laut Unternehmensangaben wird Appier im Jahr 2020 einen Umsatz von 84 Mio. USD erwirtschaften, was einer Steigerung von 27% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zieht man jedoch die Kosten und Steuern ab, ergibt sich ein Nettoverlust von 13 Mio. USD, was einem Rückgang von 38% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Analysten gehen davon aus, dass sich die Bruttomarge des Unternehmens deutlich verbessern wird. Es wird erwartet, dass der jährlich wiederkehrende Umsatz um 36,6% und um satte 95,8% im Zeitraum von sechs Monaten bis zum 31. Dezember 2020 steigen wird. Als Grund gilt das Software-as-a-Service-(SaaS)-Geschäftsmodell, das auf eine starke Kundenbindung setzt.

Analyst Mio Kato von LightStream Research bezeichnete Appier als „einen der attraktivsten Börsengänge in Japan in diesem Jahr“ und fügte hinzu, dass das Unternehmen Investoren mit einem positiven Umsatzwachstum überraschen könnte.

TSE bereit für weitere Tech-IPOs?

Die TSE, die ein tägliches Handelsvolumen von rund 30 Mrd. USD aufweist, wirbt schon länger um asiatische Start-ups im Rahmen einer Initiative, Tokios Stellung als Finanzzentrum auszubauen. Der Börsengang von Taiwan’s Appier weckt die Hoffnung, dass weitere Tech-Start-ups nach Japan folgen werden, die mehr Kapital von in- und ausländischen Investoren anziehen.

Vor Appier kamen bereits einige Tech-Start-ups an das Mothers Board der TSE, das sich in den letzten Jahren zu einem Magneten für asiatische Tech-Unternehmen entwickelt hat. Das 1999 gegründete, auf Start-ups spezialisierte Mothers Board der TSE ist geprägt von Technologieunternehmen mit einem Gesamtwert von 81 Milliarden USD.

Die gesamte Marktkapitalisierung des Mothers-Boards ist mehr als dreimal so groß wie die des GEM-Boards der Hongkonger Börse, obwohl letztere größer ist. Mit 352 Listings ist das Mothers Board der TSE bereits größer als der STAR Market der Shanghai Stock Exchange mit 230 Listings. Der Composite-Index des Mothers Board ist im Jahr 2020 um 33% gestiegen und hat sich damit besser entwickelt als der breitere japanische Markt.

Laut Richard Watanabe, Leiter des Bereichs Finanzdienstleistungen bei PwC, hat der japanische Kapitalmarkt in den letzten Jahren großes Interesse an Taiwan gezeigt. Viele Broker und Venture Capital Investoren haben Taiwan schon lange im Blick.

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