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Wie Asien das Private Banking neu erfindet

Die aufstrebenden Märkte Asiens haben sich zu einem wichtigen Wachstumsmotor in der Private-Banking-Branche entwickelt. Daher schauen Top-Institute aus dem Private-Banking-Sektor nach Möglichkeiten, ihre Präsenz in Asien auszuweiten.

Die Coronavirus-Pandemie und anschließende Schritte der Erholung brachte nicht nur normalisierte Wirtschaftsverhältnisse mit sich, sondern verzeichnete auch ein enormes Wachstum der Finanzdienstleistungen in Asien. Die jüngsten Veränderungen im Verbraucherverhalten, insbesondere aufgrund der pandemie-bedingten Lockdowns, haben den Weg für die Transformation der asiatischen Privatbanken geebnet. Darüber hinaus beschleunigte die Viruskrise nicht nur die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit, sondern verlagerte auch die Lieferketten, da viele Unternehmen versuchen könnten, ihre Unternehmen näher an ihre Heimat zu bringen. Dies führte zu hohen Gewinnrücklagen und einer ausgereiften digitalen Transformation im Private Banking.

Auf der anderen Seite haben wichtige Treiber wie veränderte Lebensstile und die steigende Nachfrage nach unkomplizierten Dienstleistungen das Wachstum der Bankenbranche in Asien bestimmt. Dies hat dazu geführt, dass für Banker die finanzielle Inklusion zur obersten Priorität wurde.

Ein Bericht von Deloitte über Schwellenländer im asiatisch-pazifischen Raum (China, Indien, Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam) legt nahe, dass diese Märkte voraussichtlich schneller wachsen als reife Volkswirtschaften. Hinzu kommt, dass dies Banken, Versicherungsunternehmen und Fondsmanagern erhebliche Möglichkeiten bieten wird, den globalen Marktanteil zu erhöhen.

Einer Einschätzung von Choice Capital Advisors zufolge besteht die Mehrheit der asiatischen Märkte aus Schwellenländern, die sich durch eine große Bevölkerung mit geringer finanzieller Bildung auszeichnen. Des Weiteren heißt es, dass Regierungen im gesamten Gebiet Südostasiens Anstrengungen unternommen hätten, von ihrer großen Bevölkerung zu profitieren, indem sie ihre Finanzkompetenz erhöhen. Aus diesem Grund sind Consumer Finance und alle damit verbundenen Branchen für globale Investoren äußerst gefragt.

Asiens Weg zur finanziellen Inklusion

Günstige Marktbedingungen haben die Ausdehnung der Privatbanken in Asien, speziell in China, erleichtert. Privatbanken verbesserten die Wertschöpfung für ihre Unternehmen, indem sie ihre Zielkundengruppen erweiterten und sich verstärkt auf die Entwicklung effizienter digitaler Fähigkeiten konzentrierten, um Massenmärkte zu bedienen.

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Laut einer Untersuchung von Deloitte ist allein Chinas Bankenbranche mittlerweile größer als die von ganz Europa. So verfügt China auch über vier der zehn größten Banken der Welt. Chinas neuen Inhaberregeln ermöglichen es globalen Investoren, hundertprozentige Onshore-Niederlassungen zu gründen, um Bankdienstleistungen bereitzustellen und Gelder auszuschütten. Früher standen selbst milliardenschwere Banken und Vermögensverwalter vor großen Hürden, um Zugang zum chinesischen Markt zu erhalten.

So hat Indien, als weiteres Beispiel, Nichtbankdienstleistern direkten Zugriff auf United Payments Interface ermöglicht, ein System, das mehrere Bankkonten mit einer einzigen mobilen Anwendung verbindet. Hongkong und Singapur haben zuletzt neue Verfahren für die Lizenzierung ausschließlich digitaler Banken eingeführt. Australien und Singapur, unter anderem, führten Richtlinien für Open Banking ein. Dadurch wird qualifizierten Drittanbietern ermöglicht, auf Kontoinformationen zuzugreifen und im Kundenauftrag Transaktionen einzuleiten.

Banking für die „Unbanked“

Traditionelle Banken sind dabei, ihre Strategien neu auszurichten, um auch ärmeren Menschen Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen. Die Mischung aus zukunftsorientierten Privatbanken und potenziellen neuen Marktteilnehmern auf dem asiatischen Finanzmarkt hat bei der Festlegung von Industriestandards eine bedeutende Rolle gespielt.

Zuletzt haben Privatbanken eine Wachstumsphase erlebt. Inmitten einer Vielzahl von Menschen und Unternehmen, denen nicht genug Banken zur Verfügung stehen, führt Asien, insbesondere China, die Revolution des „Banking for the unbanked“ an. Diese durch die Pandemie befeuerte finanzielle Inklusion von Menschen ohne Bankkonto trägt dazu bei, dass viele Regierungen und Unternehmen ihre Arbeitsweise ändern. Fehlende Möglichkeiten, um auf elektronischem Wege an Geld zu kommen und per Debitkarte schnell Zugriff auf Bargeld zu erhalten, entwickelten sich dabei zu Hauptanliegen. Vor allem, wenn es darum ging, die kontolose Bevölkerung zu erreichen und ihnen Gelder und Anreize bereitzustellen.

Einem aktuellen Bericht von McKinsey zufolge stammen mehr als 40 Banken unter den Top 100 der größten Banken der Welt nach Vermögensgröße, die etwa die Hälfte der Marktkapitalisierung weltweit ausmachen, aus Asien. Die Region ist seit mehr als einem Jahrzehnt der größte regionale Bankenmarkt. Dies wird von dem wachsenden Wohlstand in der Region sowie von der zunehmenden vermögenden Bevölkerung und deren Bedarf an Finanzberatung angetrieben.

Nahezu alle Erwachsene ohne Bankkonto leben in Entwicklungsländern. Schon allein aufgrund ihrer schieren Größe lassen sich große Anteile der weltweiten kontolosen Bevölkerung in China und Indien finden. Den Global-Findex-Daten der Weltbank von 2017 zufolge hat China mit 225 Millionen Erwachsenen ohne Konto die weltweit größte kontolose Bevölkerung, gefolgt von Indien (190 Millionen). Nach Schätzung der Weltbank besitzen mit Stand 2014 noch immer zwei Milliarden Erwachsene kein Konto.

Mit den sich bietenden Möglichkeiten, die kontolose Bevölkerung zu erreichen, hat die Technikaffinität der Verbraucher den Banken geholfen, neue Innovationen zu entwickeln.

Digitalisierung des Bankings in Asien

Mithilfe von Technologie, Daten und digitalem Zugang haben Menschen ohne Bankkonto die Möglichkeit erhalten, auf Banken zuzugreifen. Privatbanken in Asien haben maßgeblich an der Digitalisierung ihrer Bankprozesse gearbeitet. Ermöglicht wurde dies durch die Umgestaltung der Kundenerlebnisse und die Nutzung einer effizienten, zuverlässigen und kostengünstigen Dateninfrastruktur.

Laut einer aktuellen Mitteilung von KMPG sind einige Kundensegmente für das Private Banking besonders stark an der Nutzung digitaler Medien interessiert. So zeigten beispielsweise Millennials und Kunden aus dem asiatisch-pazifischen Raum eine starke Präferenz für Online-Interaktionen, hieß es weiter.

Auch haben sich in den letzten Jahren große Tech-Unternehmen einen Weg in die Finanzdienstleistungen gebahnt. Firmen wie Alibaba, Amazon, Facebook, Google und Tencent haben 2019 weltweit 572 Mrd. USD verliehen. Das ist doppelt so viel wie die von Fintech-Firmen vergebenen Kredite in Höhe von rund 223 Mrd. USD im Jahr 2019, so die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Die BIZ-Daten deuteten darauf hin, dass Finanzdienstleistungen als Kerngeschäft etwa 11% des Umsatzes für große Tech-Unternehmen ausmachten. Den Daten zufolge war der Schritt dieser Firmen in Richtung Finanzdienstleistungen in China am umfangreichsten. Auch in anderen Schwellenmärkten wie Südostasien, Ostafrika und Lateinamerika dehnen sie sich schnell aus.

Private Banking im Jahr 2021?

Da die aufstrebenden Märkte im asiatisch-pazifischen Raum ihren außergewöhnlichen Wachstumskurs fortsetzen, hängt die Zukunft des Bankings zunehmend von der zentralen Rolle verschiedener asiatischer Volkswirtschaften ab.

Aufgrund der sich ständig ändernden Dynamik wird die Branche in den asiatischen Volkswirtschaften mit anhaltenden Schwankungen rechnen müssen. Privatbanken in Asien werden sich ständig neu definieren müssen, um bessere Transaktionsmöglichkeiten zu versprechen und den Nischenbedarf zu decken.

Auch werden Politik und Regulierung von Banken eine größere Rolle beim wirtschaftlichen Aufschwung in Folge der Pandemie in Asien spielen. Hinzu kommt, dass säkulare Trends, Verhaltensänderungen, politische Instabilität und Prozessrisiken ebenso die Attraktivität des Markts in diesen Regionen beeinträchtigen könnten. Die Anpassung der Infrastruktur, Cybersicherheitsstandards und Vorschriften sind wichtige Maßnahmen der Banken, die dazu beitragen werden, sich langfristig zu etablieren.

In Zukunft könnte sich die Situation bei neuen Lockdowns verschlechtern. Dies wiederum könnte zu Unsicherheiten bei zukünftigen Erträgen und Kreditkosten für Banken führen. Hohe Investitionen, überflüssige Filialen und die Inflationsrate der Zentralbanken gehören ebenfalls zu den Hauptfaktoren, die strukturelle Veränderungen bewirken können. Auch könnten die Krediteinnahmen bei sinkenden Zinssätzen weiter in Mitleidenschaft gezogen werden.

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