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Was bedeutet der Handelskrieg für Tech-Aktien?

An den Märkten hat die Risikoscheu wieder die Oberhand gewonnen. Auslöser sind die wachsenden Spannungen zwischen den USA und China. Ein Gastkommentar von Hyun Ho Sohn, Technologie-Fondsmanager bei Fidelity International, über die Auswirkungen des Handelskriegs zwischen den USA und China auf Tech-Aktien.

Portfoliomanager Hyun Ho Sohn, Fidelity, über die Auswirkungen des Handelskonflikts auf Tech-Aktien.
Portfoliomanager Hyun Ho Sohn, Fidelity InternationalPortfoliomanager Hyun Ho Sohn, Fidelity, über die Auswirkungen des Handelskonflikts auf Tech-Aktien.

Unter Druck stehen vor allem Aktien von Halbleiterunternehmen angesichts des eskalierenden Streits um Huawei, so dass die Kurse an der NASDAQ deutlich nachgaben. Washington scheint sich darauf zu verlassen, dass US-Firmen wie Halbleiterhersteller und Alphabet nicht mit Huawei zusammenarbeiten. Wegen der gesamtwirtschaftlichen Lage bleiben Tech-Firmen daher auf der Hut, auch wenn die langfristigen Wachstumstreiber der Branche nach wie vor intakt sind.

Strafzölle belasten Hardware-Unternehmen

Viele Tech-Unternehmen konnten bisher auf relativ entspannte, offene Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern bauen, mit denen die Lieferketten zwischen den USA und China immer umfangreicher wurden. Insbesondere Apple drohen nun jedoch Vergeltungsmaßnahmen seitens der Chinesen. Auf Twitter jedenfalls gab es unzählige Tweets zu vorübergehenden Zöllen auf Produkte des Technologieriesen. Dessen Aktie geriet daraufhin ins Trudeln. Die zuletzt von den Amerikanern angekündigten Strafzölle werden hauptsächlich Hardware-Unternehmen zu spüren bekommen. Für Apple besteht das Problem darin, dass die iPhone-Lieferkette zu spezialisiert und zu umfangreich ist, um China daraus auszuschließen. Der Handyhersteller hat daher kaum Spielraum für Produktionsverlagerungen in andere Länder, wenn man von dem gerade in Indien eröffneten Produktionsstandort absieht, an dem vor allem günstigere iPhone-Modelle hergestellt werden.

Trump und Xi Jinping werden sich vermutlich auf ein Abkommen einigen, denn beide Seiten haben durch einen langwierigen Handelskrieg zu viel zu verlieren. China hält jedoch an seinem Ziel fest, langfristig in technologischer Hinsicht autarker zu werden. Dazu soll die Abhängigkeit von ausländischen Komponenten und Dienstleistern verringert werden. Viele Komponenten wird man im Reich der Mitte relativ leicht selbst produzieren können. Aber beim Aufbau von Halbleiterproduktionsanlagen zum Beispiel ist man nach wie vor auf die Expertise von Ausrüstern aus dem Ausland angewiesen.

Chancen bei Zyklikern

Die aktuellen Marktbedingungen sind eine gute Gelegenheit, Positionen bei Zyklikern auszubauen, die von strukturellen Trends profitieren. Weltweit erwarten wir auf lange Sicht steigende Investitionen in Rechenzentren, angefacht von großen Firmen wie Google und Amazon, die neue Technologiekapazitäten aufbauen wollen. Dabei dürfte der Wettbewerb zwischen ihnen weiter zunehmen. Auch die Datenintensität neuer Anwendungen und der Bedarf an Rechenzentren in der Nähe von Endnutzern, Stichwort „Edge Computing“, wächst unaufhörlich. Gründe sind Performance- bzw. Latenzprobleme sowie der wachsende Druck der Unternehmen rund um den Globus, die auf mehr Datenhoheit und -schutz drängen. Auch deshalb wird es immer wichtiger, Daten in unmittelbarer Nähe zu ihren Nutzern speichern und verarbeiten zu können. Da im letzten Jahr jedoch überdurchschnittlich stark in den Aufbau von Rechenzentren investiert wurde, könnte es einige Quartale dauern, bevor die Investitionen wieder anziehen. Firmen mit Bezug zum Mobilfunknetz der nächsten Generation sind eine weitere vielversprechende Anlage.

Auch eine Erhöhung der Positionen bei Spieleherstellern erscheint sinnvoll. Ihnen kommt zugute, dass sich immer mehr Menschen aus allen Altersgruppen für Computerspiele begeistern. Zudem bieten neue Technologien wie Streaming-Gaming Möglichkeiten, das in den Spielen steckende Know-how zu Geld zu machen.

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