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Chinas digitaler Wandel

China durchlebt zurzeit einen der größten digitalen Wandel der Geschichte. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Land zu einem Technologie-Führer entwickelt, und die digitale Wirtschaft ist dabei zu einem wichtigen Treiber der Gesamtwirtschaft geworden. Experten der Tsinghua National Institute of Financial Research zufolge hat Chinas digitale Wirtschaft im vergangenen Jahr ein Wachstum von etwa 10% hingelegt.

Dazu hat nicht zuletzt auch die Covid-19-Pandemie beigetragen. Lockdowns und andere Maßnahmen führten dazu, die Entwicklung neuer Formen digitaler Unternehmen zu beschleunigen und Wirtschaft und Gesellschaft darin zu unterstützen, vernetzt und produktiv zu bleiben.

Regierungsreformen für digitalen Wandel in China

Peking treibt den digitalen Wandel mithilfe einer „neuen Infrastruktur“ aktiv voran, die als wichtiger Motor für das Wirtschaftswachstum bezeichnet wird. Der Begriff bezieht sich auf neue digitale Assets, Technologien und damit verbundene technische Einrichtungen. Er ist insbesondere im Bereich der Technologie und Nachhaltigkeit strategisch ausgerichtet.

Chinas neuer Infrastrukturplan wird voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren Investments in der Höhe von mehr als 2 Bio. USD generieren. Die Kampagne, die als nationale Priorität behandelt wird, umfasst eine Reihe von Branchen, von 5G und künstlicher Intelligenz (KI) bis hin zu Rechenzentren und Ladestationen für Elektrofahrzeuge.

China will bis zum 100. Geburtstag der Volksrepublik im Jahr 2049 an der Spitze stehen, wenn es um Technologie und Eigenständigkeit geht. Um Chinas digitalen Wandel zu fördern, präsentiert der Ende 2020 veröffentlichte Plan China Standards 2035 Ziele, die sich über Bereiche wie Blockchain, Big Data und KI erstrecken. Er baut auf der Initiative „Made in China 2025“ auf, die 2015 angekündigt wurde, um Chinas Abhängigkeit von ausländischer Technologie zu verringern und chinesische Technologiehersteller auf dem Weltmarkt zu fördern.

Laut Shawn Kim, Leiter der Asia Technology Research bei Morgan Stanley, könnte Chinas ehrgeiziger Entwurf zur Gestaltung von Technologiestandards erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft der Technologie haben.

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Rui Zhao, Portfoliomanager für chinesische Aktien innerhalb der Systematic Active Equity Group von BlackRock, beschrieb die Situation in einem Podcast folgendermaßen: „Die Regierung hat all diese Cashflows in künftige Infrastrukturprojekte oder in technologische Modernisierung gelenkt. Für 2025 verfolgt die Regierung das Ziel, die Technologieplattform in China auszurüsten und dabei nicht nur auf KI und maschinelles Lernen zu setzen, sondern auch Technologie in das tägliche Leben der Menschen einzubringen, um die Produktivität der Gesellschaft insgesamt zu steigern.“

China in 5G führend

Die Entwicklung der 5G-Infrastruktur könnte eines der am schnellsten voranschreitenden Projekte im Rahmen des neuen chinesischen Infrastrukturplans sein. Das Land hat bereits das Ziel erreicht, bis Ende 2020 600.000 5G-Basisstationen zu haben. Anfang Juli waren es bereits rund 961.000 landesweit. Bis Ende 2025 plant China 5 bis 5,5 Millionen 5G-Basisstationen zu errichten, um eine landesweite Abdeckung zu gewährleisten.

Liu Liehong, Vizeminister für Industrie und Informationstechnik, sagte, dass das Land bis 2025 voraussichtlich 186,6 Mrd. USD für den Bau von 5G-Netzwerken ausgeben wird.

Die frühe Einführung von 5G in China hat auch zu einer raschen Entwicklung innerhalb der Branche geführt. So weist die Nation die höchste 5G-Abonnementrate der Welt auf. Laut dem im letzten Monat veröffentlichten Ericsson Mobility Report wird erwartet, dass Chinas 5G-Abonnements bis Ende 2021 über 173 Millionen Nutzer erreichen werden.

„5G könnte der chinesischen KI-Industrie bis 2025 potenziell 1 Billion USD einbringen“, so Gan Bin, CMO für drahtlose Netzwerklösungen bei Huawei Technologies, auf dem im Juni abgehaltenen New Infrastructure and Business Digitalization Forum im Rahmen von GSMA Thrive. Den Teilnehmern des Forums zufolge wird Chinas digitale Wirtschaft bis 2025 9,130 Bio. USD erzielen, wobei 5G im Mittelpunkt der Wachstumsdynamik steht.

KI-Pilotzonen in 8 chinesischen Städten

KI stellt eine weitere Priorität im digitalen Wandel Chinas dar. Zuletzt hat die Regierung die Ausweitung von Pilotzonen für die Entwicklung von Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz angekündigt. Hier liegt der Fokus z.B. auf Smart Manufacturing, Smart Networked Vehicles und Smart Cities. In diesem Jahr erklärte das Ministerium für Industrie und Informationstechnik (MIIT) Peking, Tianjin, Hangzhou, Guangzhou und Chengdu als neue KI-Innovationszonen. Damit sind es nun insgesamt acht Städte, zusammen mit Shanghai, Shenzhen und Jinan, die zuvor bereits KI-Pilotzonen waren. Darüber hinaus plant Chinas Technologiezentrum Shenzhen, die Entwicklung von KI mit spezifischen Richtlinien zu unterstützen.

Eine weitere Branche im Rahmen der neuen Infrastrukturpläne nehmen Intercity-Hochgeschwindigkeitsstrecken und Transport ein. Die China State Railway Group zielt in ihren jüngsten Plänen darauf ab, die Länge des Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes des Landes bis 2035 auf 70.000 km zu verdoppeln. Darüber hinaus wurde gerade erst in Qingdao der schnellste Zug der Welt in Betrieb genommen. Die Magnetschwebebahn kann Geschwindigkeiten von 600 Kilometern pro Stunde erreichen.

Als zusätzliche Infrastrukturpriorität setzt China weiterhin auf die Förderung von Big-Data-Zentren. Daten des MIIT zufolge verzeichnete die Branche während der 13. Fünfjahresplanperiode (2016-2020) eine kumulierte jährliche Wachstumsrate von mehr als 30% und erzielte 2020 einen Jahresumsatz von 156,7 Mrd. USD. Um den digitalen Wandel weiter voranzutreiben, plant China, bis 2025 eine große Anzahl von Big-Data-, Super-Data- und Edge-Computing-Rechenzentren zu errichten, um den steigenden Bedarf an Datenspeicherung zu decken.

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