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Chinas hartes Durchgreifen belastet Gaming-Industrie zunehmend

Chinas hartes Durchgreifen bei der Gaming-Industrie wirkt sich zunehmend auf die Branche aus. Ob es nun Chinas Ansatz zur Förderung des Wohlergehens von Minderjährigen oder sein nationalistischer Ansatz bei der Kontrolle von Inhalten ist, Gaming wird immer mehr zur Zielscheibe der Behörden in Peking.

Mit der Einführung noch strengerer Regulierungsmaßnahmen zu Beginn dieses Jahres hat China jetzt die weltweit restriktivste Spielpolitik für Minderjährige. Um den Spielkonsum zu begrenzen, dürfen junge Spieler (unter 18) nur noch drei Stunden pro Woche online spielen. China kündigte auch eine strengere Kontrolle des Live-Streamings an. Da sich die Spielsucht in China zu einem Problem entwickelt hat, müssen nach den im August angekündigten neuen Vorschriften alle Online-Spiele mit einem staatlichen Anti-Sucht-System verbunden sein. Im Jahr 2018 litten mehr als 30% der chinesischen Kinder unter Spielsucht.

Unsichere Zeiten für Spielegiganten

Peking hat zudem noch strengere Kontrollen für Spielehersteller eingeführt, von der Lizenzvergabe über Videospielinhalte bis hin zu Monetarisierungsstrategien. Diese sind in den neuesten „roten Linien“ für Spieleentwickler umrissen und schränken die Art der Inhalte, die sie produzieren können, weiter ein. Darüber hinaus hat die Regierung seit August keine neuen Spiele mehr genehmigt. Auch wenn es keine solche offizielle Ankündigung gab, wächst die Angst, dass das Land die Lizenzvergabe vollständig aussetzen könnte. Normalerweise genehmigt die chinesischen Regulierungsbehörden jährlich 2.000-3.000 neue Spiele.

Zudem fürchtet die Branche eine Entlassungswelle durch den Stopp bei der Lizenzvergabe. Das 2018 gegründete Gaming-Studio von ByteDance, Ohayoo, gab kürzlich bekannt, dass sie fast ein Drittel der Beschäftigten entlassen haben. Ohayoo beschäftigt rund 350 Mitarbeiter.

Howard J. Klein von Casino Business Review schrieb in einer kürzlich veröffentlichten Analyse auf Smartkarma, dass, wenn China seine Politik fortsetze, dies einen Wandel für den gesamten Gaming-Sektor in Asien darstellt.

Eine der größten lokalen Spieleplattformen, Tencent Holdings, steht ebenfalls unter Druck. Vor dem Hintergrund des anhaltenden harten Vorgehens gegen die Branche meldete Tencent das langsamste Gewinnwachstum seit zwei Jahren. Den Daten von Refinitiv zufolge kletterten die Einnahmen des weltgrößten Videospielanbieters um 13% auf 142,4 Mrd. Yuan, aber dies war das langsamste Quartalswachstum seit dem Börsengang im Jahr 2004. Der Entwickler von Spielen wie „Honor of Kings“ und „PUBG mobile“ sagte, dass Nutzer unter 18 Jahren im September 2021 0,7% der inländischen Spielzeit ausmachten, gegenüber 6,4% im September 2020.

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„Im dritten Quartal haben sich die Internetindustrie, einschließlich der heimischen Spieleindustrie, und bestimmte Kategorien von Werbetreibenden an neue regulatorische und makroökonomische Entwicklungen angepasst“, sagte Pony Ma, Chairman und CEO von Tencent, in einer Erklärung.

Das anhaltende harte Vorgehen der chinesischen Behörden gegen die Gaming-Industrie hat das Unternehmen auch auf den globalen Markt gedrängt. Die Tencent-Tochter TiMi Studio Group hat neben China jetzt auch in Seattle und Los Angeles unabhängige Spielestudios gegründet.

Zudem zieht sich auch ein großer Branchenvertreter aus den USA – Epic Games – aus China zurück. Das Unternehmen hat kürzlich die chinesische Version von Fortnite – „Fortress Night“ – eingestellt.

LightStream Research Analyst Mio Kato schrieb in einer Marktanalyse, dass Epics Schritt, nach nur zwei Jahren den Markt zu verlassen, entweder bedeutet, dass China jetzt für die Gaming-Industrie geschlossen ist oder dass Epic nicht das Gefühl hatte, dass es sich lohnt, in Änderungen zu investieren, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.

Die Rolle der Gaming-Industrie in China

Auf der anderen Seite rühmt sich China als der wettbewerbsfähigste und lukrativste Gaming-Markt der Welt, der zudem durch die Pandemie einen Wachstumsschub erlebte. Dank der vielen kleinen und großen Marktteilnehmer ist die Gaming-Industrie einer der am schnellsten wachsenden inländischen Technologiesektoren in China, wobei die großen Tech-Unternehmen von der wachsenden Spiele- und E-Sport-Industrie profitieren.

Laut eines Listings von SensorTower entfielen im Juni 2020 26% der weltweiten Einnahmen aus mobilen Spielen auf die 30 größten chinesischen Spieleanbieter.

In der ersten Hälfte des Jahres 2021 wurde ein Gesamtumsatz von mehr als 32 Mrd. USD (150 Mrd. Yuan) erzielt, so die Schätzungen von China’s Gaming Industry Report. Der Bericht fügte hinzu, dass der chinesische Gaming-Markt zwischen 2021 und 2026 eine jährliche Wachstumsrate von 14% aufweisen soll.

Die steigende Popularität von eSports in China ist einer der Hauptgründe für das Wachstum der Gaming-Industrie, wie der Bericht zeigt. Weiter hieß es, dass das Segment der mobilen Spiele während des Prognosezeitraums aufgrund der wachsenden Anzahl an mobilen Spielern in China wahrscheinlich ebenfalls eine erhebliche Nachfrage verzeichnen wird.

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