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Chinas Elektrofahrzeugindustrie gerüstet für das Jahr 2022

Die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen in China sind im vergangenen Jahr rasant angestiegen. 2022 wird mit einem weiteren Wachstum gerechnet, da die Hersteller von Elektrofahrzeugen (auch EV, electric vehicle) höhere Wachstumsziele anstreben.

Die China Passenger Car Association (CPCA) schätzt, dass im Jahr 2022 bis zu 5,5 Millionen Elektroautos verkauft werden. Unterdessen wird das Gesamtvolumen der New Energy Vehicle (NEV), zu denen auch Busse und Nutzfahrzeuge gehören, voraussichtlich 6 Millionen erreichen.

Für das Jahr 2021 verzeichnete China einen Anstieg beim Absatz von Elektrofahrzeugen um 154% auf 3,3 Millionen. Gegenüber den 1,3 Millionen und 1,2 Millionen Verkäufen in den Jahren 2020 und 2019 ist dies ein gewaltiger Sprung.

Der prognostizierte Marktanteil von E-Fahrzeugen soll damit auf 22% steigen. Außerdem wird erwartet, dass die Mehrheit dieser Fahrzeuge vollelektrisch sein wird. Mehrere EV-Hersteller in China haben ihre Wachstumsziele für 2022 auf mehr als das Doppelte ihrer Zahlen aus dem Jahr 2021 festgelegt.

Der chinesische Verkaufsboom soll voraussichtlich auch den globalen Markt antreiben, da China als der größte EV-Markt der Welt gilt.

Branchenanalytiker ZoZo Go prognostiziert für das Jahr 2022 einen weltweiten Absatz von 9,75 Millionen E-Fahrzeugen, von denen 5,8 Millionen bzw. 60% aus China stammen sollen. Zum Vergleich: Für Europa wird ein Absatz von 2,8 Millionen prognostiziert, während für die USA nur 850.000 EVs erwartet werden. Die verbleibenden 300.000 bzw. 3% würden sich auf andere Märkte verteilen.

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Woher kommt der Boom für Chinas Elektrofahrzeugindustrie?

In der Vergangenheit wurde der Verkauf von E-Fahrzeugen in China vor allem durch Subventionen, Rabatte und Quoten angekurbelt. Doch in diesem Jahr werden die Anreize für den Kauf eines Elektroautos im Vergleich zum Vorjahr um 30% sinken. Die direkten Kaufanreize sollen bis 2023 vollständig abgeschafft werden.

Nach Angaben von ZoZo Go sind Subventionen nicht mehr der entscheidende Faktor für den jüngsten Verkaufsanstieg, da die lokalen Elektroautohersteller NIO, Xpeng und BYD jetzt aus eigener Kraft Kunden gewinnen.

Der Erfolg des EV-Sektors wird von der Expertengruppe auch auf die chinesische Kampagnenkultur zurückgeführt. Damit ist die Fähigkeit der Regierung gemeint, Massenkampagnen zu starten, welche die Menschen zum Handeln bringen. Laut ZoZo Go ist China an einem Punkt angelangt, an dem die 2010 gestartete EV-Kampagne nun endlich an Zug gewonnen hat.

Das Beratungsunternehmen betonte zudem, dass chinesische Elektroautohersteller ausländischen globalen Herstellern wie Hyundai, Jeep, PSA und Chevrolet erhebliche Anteile am heimischen Markt abgenommen haben. Tesla war im Jahr 2022 die einzige ausländische Marke, die es in die Liste der Top-10-EV-Hersteller in China schaffte.

Um mit den einheimischen Herstellern mithalten zu können, sind die globalen Autokonzerne gezwungen, ihre besten Modelle ins Land zu bringen. Ford hat damit begonnen, den Mustang Mach E vor Ort zu produzieren. General Motors bringt dieses Jahr den Lyriq auf den Markt und auch Volkswagen plant, neue Modelle nach China zu bringen.

Auf den Spuren des Erfolgs chinesischer Elektroautohersteller

Aus einem Bericht der Ratingagentur Fitch Ratings geht hervor, dass im Jahr 2021 BYD, Tesla und SAIC-GM-Wuling fast 50% des gesamten chinesischen Elektroautoabsatzes ausmachten. BYD verkaufte 594.000 Fahrzeuge, während Wuling 378.000 verkaufte.

Teslas Verkäufe in China setzen sich aus 240.000 Einheiten für den Inlandsmarkt und 220.000 Einheiten für den Export zusammen. Der in Texas ansässige Autohersteller verkaufte 2021 insgesamt 936.000 Fahrzeuge, was einem Anstieg von 87% gegenüber 2020 entspricht.

Unterdessen machten die chinesischen Start-ups Xpeng, NIO und Li Auto im Laufe des Jahres zusammen 9% des Marktes aus. Xpeng verzeichnete 98.155, NIO 91.430 verkaufte E-Fahrzeuge, und Li Auto meldete mit 90.760 ähnliche Zahlen.

Dezember 2021 war auch Chinas neuer Rekordmonat mit 505.000 verkauften New Energy Vehicle (NEV). Nach Angaben der CPCA waren von den 505.000 Fahrzeugen 423.000 batterieelektrische Fahrzeuge ( BEV, für englisch Battery Electric Vehicle) und 82.000 Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEV). Bereits der November stellte mit 429.000 verkauften NEVs einen Rekord dar. Im Jahr 2020 war der beste Monat ebenfalls der Dezember, allerdings mit nur 210.000 verkauften Fahrzeugen.

Gemessen an Chinas Automobilmarktanteil ist der Anteil der New Energy-Fahrzeuge von 5,8% im Jahr 2020 auf 15,7% im Jahr 2021 gestiegen. Der Marktanteil der NEVs war im Dezember mit 21,3% am höchsten.

Auch für ausländische Marken, die im Lande konkurrieren, war der Abschlussmonat des Jahres 2021 erfreulich. Tesla exportierte im Dezember nur 245 Autos, was bedeutet, dass die meisten der 70.847 Model 3 und Model Y, die in diesem Monat verkauft wurden, an einheimische Käufer gingen.

Investmentchancen jenseits der EV-Hersteller

Laut Bonnie Chan, Portfoliomanagerin bei Eastspring Investments, beschleunigen verbesserte Technologien, ein wachsendes Umweltbewusstsein und eine unterstützende Regierungspolitik gemeinsam das Wachstum und die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in China.

„Der Aufstieg der EV-Industrie bietet Investmentmöglichkeiten nicht nur im Bereich der EV-Hersteller, sondern auch innerhalb der gesamten Lieferkette, die von diesem Wachstum profitiert“, schrieb sie in einem Marktbericht. „Wir sehen beispielsweise Chancen im Bereich der EV-Batterie-Lieferkette“.

Laut Chan befinden sich die weltweit größten Hersteller von EV-Batterien in Asien, allen voran China, Südkorea und Japan. „Die wachsende Dominanz Chinas in der Produktion von Batterien ist kein Glücksfall. Dank der enormen Investitionen und der unterstützenden Politik der Regierung konnten chinesische Hersteller wie CATL und BYD wachsen und ihre globalen Marktanteile ausbauen. In den letzten 12 Monaten hat sich dieses Segment am stärksten entwickelt und chinesische Batteriehersteller sind sicherlich eine interessante Investmentmöglichkeit“, sagt Chan.

Unabhängig davon, ob sich die vielversprechenden Marktprognosen für steigende EV-Verkäufe bewahrheiten oder nicht, ist Chan zuversichtlich, dass die Entkarbonisierung des Verkehrssektors weiter an Fahrt gewinnen wird. „Das wiederum ist ein gutes Omen für die Akteure in der Batterie-Lieferkette“.

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