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Chinas Gesundheitsreformen – vielversprechend?

In China, das nicht nur die zweitgrößte Volkswirtschaft, sondern auch die bevölkerungsreichste Nation der Welt ist, steigt die Nachfrage nach hochwertigen Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen wie privaten Spezialkliniken. In den letzten Jahren hat sich China in eines der produktivsten Gesundheitszentren der Welt entwickelt, das erfolgreiche medizinische Dienstleister, Pharmazeutika und schnell wachsende Technologie- und Biotechunternehmen vorweisen kann.

Verschiedene gesundheitsbezogene Unternehmen, vor allem in China, haben die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen beschleunigt, um die steigende Nachfrage von Verbrauchern im In- und Ausland zu befriedigen. In China ist der Sektor aufgrund der wachsenden Bevölkerungsgruppe mit mittlerem Einkommen sowie der zunehmenden älteren Bevölkerung von größter Bedeutung. Darüber hinaus hat die Covid-19-Pandemie die tiefe und dringende Notwendigkeit eines raschen Ausbaus des Sektors noch verstärkt.

Dadurch entwickelt sich Chinas Gesundheitssektor weiterhin mit zweistelligen Raten und gilt als der am schnellsten wachsende Gesundheitsmarkt weltweit. Darüber hinaus ist China dabei, sein überlastetes Gesundheitssystem durch strategische Ziele für das Gesundheitswesen, Arzneimittelhersteller und Biotechnologieunternehmen zu verbessern und damit weitere Möglichkeiten für Investoren zu schaffen.

Gesundheitssektor mit zahlreichen Reformen

Die chinesische Regierung stärkt das Gesundheitssystem und konzentriert sich darauf, die bestehenden strukturellen Trends in der Branche zu festigen. In den letzten zehn Jahren wurden neue Reformen in den Bereichen soziale Krankenversicherung, unentbehrliche Arzneimittel, medizinische Grundversorgung, grundlegende öffentliche Gesundheitsdienste und Krankenhausgebäude durchgeführt. Analysten gehen davon aus, dass sich das massive Investitionspotenzial des Gesundheitsmarktes in China durch die laufende Reformen erst richtig zeigen wird.

Im März 2021 hat die Regierung in Chinas 14. Fünfjahresplan (2021-2025) die Gesundheitsreform als eine der wichtigsten Initiativen zur Förderung des Wirtschaftswachstums in den nächsten fünf Jahren aufgenommen. Plänen China zielen darauf ab, die Entwicklung privater medizinischer Einrichtungen zu unterstützen und Initiativen für „Internet Plus“-Gesundheitsversorgung zu fördern.

Die Gesamtausgaben der Regierung für das Gesundheitswesen werden bis 2026 auf etwa 8% des Bruttoinlandsprodukts des Landes geschätzt. Nach Angaben von Value Partners stiegen die Gesundheitsausgaben in China von 2015 auf eine kumulierte jährliche Wachstumsrate (compound annual growth rate, CAGR) von 12,3% auf 1 Bio. USD in 2019 und werden sich voraussichtlich bis 2030 verdoppeln.

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Im Bereich der Arzneimittel hat Peking den Unternehmen Zielvorgaben für Innovationsfortschritte vorgelegt und das Zulassungsverfahren für Medikamente gestrafft. Darüber hinaus plant China, die Gesetzgebung im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu verbessern, indem es das Gesetz über Infektionskrankheiten und das „Grenzgesundheits- und Quarantänegesetz“ ändert. Kürzlich haben die Nationale Gesundheitskommission und die National Health Care Security Administration gemeinsam eine neue Verordnung über Langzeitverschreibungen erlassen.

Als Lehre aus der Covid-19-Pandemie plant China auch, besser auf die nächste Gesindheitskrise vorbereitet zu sein. China hat Mitte Mai eine neue nationale Behörde geschaffen, die direkt dem chinesischen Staatsrat Bericht erstattet. Die neu gebildete National Administration of Disease Prevention and Control (NADPC) wird das bestehende Chinesische Zentrum für Krankheitskontrolle- und -prävention (China CDC) übernehmen. Um die bürokratischen Hürden zu umgehen, die den rechtzeitigen Informationsfluss verlangsamen, wird die NADPC die Aufgabe haben, die öffentliche Gesundheit zu schützen und zu fördern, ein Epidemieüberwachungs- und Frühwarnsystem einzurichten und die Forschung zur Krankheitsbekämpfung anzuführen, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtet.

Laut dem Whitepaper „Moderate Prosperity in All Respects: Another Milestone Achieved in China’s Human Rights“ stieg die Zahl der medizinischen und gesundheitsbezogenen Einrichtungen von 170.000 im Jahr 1978 auf über 1 Million im Jahr 2020. Mehr als 95% der Bevölkerung sind krankenversichert. Zudem hat die staatliche Krankenversicherung auch weitere Markenarzneimittel, die nicht Generika sind, in die Liste der Medikamente aufgenommen, die für die Kostenrückerstattung für Patienten in Frage kommen.

„Die nationale Politik der letzten Jahre hat die Entwicklung der Pharmaindustrie unterstützt. Auf der anderen Seite besteht das ultimative Ziel der Kostendämpfungspolitik der Krankenversicherung darin, dass sich mehr Menschen qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen leisten können, sodass die langfristige Entwicklung des Gesundheitswesens aufgrund der starren Nachfrage nach Gesundheitsversorgung immer noch zu erwarten ist. Außerdem wird die Nachfrage durch die alternde Bevölkerung und die Modernisierung des Konsums den Raum für zukünftiges Wachstum weiter öffnen“, schreibt Xinyao Wang, Analyst für das Gesundheitswesen in Hongkong/China, auf Smartkarma.

Chinas Bemühungen zur Modernisierung des Gesundheitswesens

Da China in Bereichen wie E-Commerce und mobilem Bezahlen bereits digital durchdrungen ist, ist die Digitalisierung des Gesundheitswesens nur ein weiterer logischer Schritt. Laut einem Bericht von Ark Invest werden die medizinischen Online-Beratungen in China voraussichtlich von 6% des Umsatzes im Jahr 2019 (1,5 Mrd. USD) auf 50% bis 2025 (50 Mrd. USD) deutlich ansteigen.

Im Dezember 2019 veröffentlichte China ein überarbeitetes Arzneimittelgesetz, um den E-Commerce-Markt für den Verkauf verschreibungspflichtiger Medikamente zu reformieren. Um den Online-Verkauf von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln anzukurbeln, sieht das Gesetz außerdem klarere Verfahren für die Online-Beratung, den Verkauf von verschreibungspflichtigen Medikamenten und die Preisharmonisierung für Online- und Offline-Medikamente und medizinische Dienstleistungen vor.

Im Jahr 2020 beschleunigte der Ausbruch von Covid-19 und die damit verbundenen Einschränkungen die Verlagerung zu Online-Gesundheitsberatungen mit KI-gestützten klinischen Betreuungssystemen und Internet-Kliniken.

Da der Sektor jedoch noch relativ beschränkt ist, konnten nur wenige der großen chinesischen Gesundheitsunternehmen wie JD Health, Alibaba Health und PingAn Health vom dramatischen Wachstum der Online-Apothekendienste profitieren. JD Health bietet eine kostenlose Service-Hotline sowie eine kostenlose Online-Beratungsplattform an. Das Unternehmen ist führend auf dem Markt. Es bietet hausinterne Ärzte, ein Netzwerk externer Ärzte und hausärztliche Rund-um-die-Uhr-Betreuung.

Alibaba erreicht durch seine Online-Plattformen und sein Ökosystem eine größere Nutzerbasis. Das Unternehmen bietet Beratungen und Rezeptverlängerungen in seiner Cloud-basierten Apotheke über Taobao, Tmall und Alipay an. PingAn Good Doctor hat sein pharmazeutisches Einzelhandelsangebot aggressiv ausgebaut und plant ebenso, One-Minute-Kliniken, also Selbstbedienungsschalter ohne Ärzte, einzurichten.

Die Reformen in China Gesundheitssystem hat Unternehmen, die im Bereich der innovativen Gesundheitsversorgung tätig sind, enorme Möglichkeiten eröffnet. Laut James Jiang, Partner bei der Anwaltskanzlei YuandaWinston, ist der chinesische Gesundheitssektor weiterhin ein fruchtbarer Boden für Fusionen im Inland als auch im Ausland. Einem Bericht des Unternehmens zufolge waren 21% der Finanzierungsrunden im Jahr 2020 in China ansässiger KI-Startups im Gesundheitswesen in Serie D und höher, gegenüber 7% im Jahr 2019 (die Phase der Serie-D dient in der Regel der Finanzierung einer besonderen Situation wie einer Fusion oder Akquisition).

Das sich schnell ändernde regulatorische Umfeld für diese und andere Branchen in China macht Analysten jedoch nervös, wie der nächste Schritt der Behörden aussehen könnte.

Laut einem Bericht von S&P Global ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die verstärkte Kontrolle der Technologiegiganten durch die chinesischen Behörden ihre Tochtergesellschaften im Gesundheitswesen beeinträchtigen wird. Im Gegenteil: Die durch die Reformen ausgelöste Umwälzung könnten den medizinischen Sektor in ein wichtiges Schlachtfeld für E-Commerce- und Technologieunternehmen verwandeln.

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