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Chinas Tech-Aktien unter Druck

Der Ausverkauf von Aktien hat sich in dieser Woche in China beschleunigt, insbesondere bei beliebten Tech-Aktien wie Alibaba Group und Tencent. Hintergrund sind unter anderem eine neue massive Covid-Welle und gedämpfte Wachstumsaussichten für China. Chinesische Aktien sind am Dienstag auf ein 21-Monats-Tiefs gefallen, während der Hongkonger Benchmark-Index Hang Seng China Enterprises Index so tief fiel wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr. Der Hang Seng Tech Index ist seit seinem Höchststand im Februar 2021 um rund 70% gesunken.

Unterdessen ist der Nasdaq Golden Dragon China Index, der die an der Wall Street gehandelten chinesischen Unternehmen misst, seit zwei Tagen um mehr als 10% gefallen, so dass er im laufenden Jahr 34% verloren hat. Und dies nach einem Rückgang von 43% im letzten Jahr.

JPMorgan Chase & Co hat 28 chinesische Technologiewerte wie Alibaba, Tencent Holdings und Meituan auf „untergewichtig“ herabgestuft und bezeichnete sie als „uninvestierbar“. Der historische Rückgang hätte die Bewertung des MSCI China Index auf ein Rekordtief im Vergleich zu seinen weltweiten Konkurrenten getrieben.

Laut der Investmentbanking-Firma ist jetzt Risikomanagement für globale Investoren die wichtigste Überlegung in Bezug auf China-Internet-Investments.

JPMorgan Chase zufolge sind China Tech-Aktien auf eine Sicht von sechs- bis zwölf Monaten unattraktiv, durch unvorhersehbare Kursaussichten, die „von der Marktwahrnehmung der geopolitischen Risiken Chinas, der makroökonomischen Erholung und dem Risiko der Internetregulierung abhängen“.

Wirtschaftliche Unsicherheiten geben Investoren zu denken

Die Baisse ist unter anderm auf die Besorgnis der Investoren über den jüngsten Covid-Ausbruch in Peking und erneute Lockdowns zurückzuführen. Die Behörden haben einen Lockdown des Technologiezentrums Shenzhen verorndet, in dem sich die Zentralen von Tech-Giganten wie Tencent Holdings, Huawei Technologies und Foxconn befinden, nachdem China den höchsten Anstieg an Covid-19-Infektionen seit zwei Jahren gemeldet hatte.

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Chinas Null-Covid-Strategie und diese neuen Abriegelungen haben die Wachstumsaussichten für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, die für 2022 ein Wachstum von 5,5% anstrebt, eingetrübt. In ganz China sind jetzt rund 30 Millionen Menschen von den Lockdowns betroffen, wobei mindestens 13 Städte komplett abgeriegelt sind.

Die Nachricht, dass wichtige Wirtschaftszentren wie Shanghai und Shenzhen nun von den Covid-19-Sperren betroffen sind, ist sehr beunruhigend“, sagt Ben Sheehan, Senior Investment Specialist, Equities, bei abrdn. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Provinz Guangdong, zu der Shenzhen gehört, 10-12% des chinesischen BIP erwirtschaftet, und Shanghai etwa 4%.“

Tommy Wu, leitender China-Ökonom bei Oxford Economics geht davon aus, dass Chinas wirtschaftliche Aussichten durch den Russland-Ukraine-Krieg, den langsameren Welthandel und den Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise weiterhin gedämpft bleiben werden.

Geopolitische Risiken verstärken Sorgen

Die geopolitischen Risiken aufgrund der zunehmenden Differenzen zwischen Peking und Washington haben auch die Investmentstimmung für chinesische Aktien gedämpft. Nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine sind auch die Bedenken über Chinas enge Verbindung zu Moskau gewachsen. Die USA haben China davor gewarnt, Moskau militärisch oder monetär zu unterstützen, und dass dies zu einem weltweiten Gegenschlag gegen chinesische Unternehmen, einschließlich Sanktionen, führen könnte.

Nach dieser Entwicklung kommentierte Chinas Außenminister Wang Yi, dass China nicht an der Krise beteiligt sei und auch nicht wolle, dass Sanktionen China betreffen.

„Aufgrund steigender geopolitischer und makroökonomischer Risiken glauben wir, dass eine große Anzahl globaler Investoren dabei ist, ihr Engagement im chinesischen Internetsektor zu reduzieren, was zu erheblichen Mittelabflüssen führt“, so die Analysten von JPMorgan in ihrem Bericht.

Regulatorische Risiken belasten chinesische Technologiewerte

Auch Chinesische Unternehmen mit doppelter Börsennotierung in den Vereinigten Staaten und Hongkong verzeichneten in Anbetracht erneuter regulatorischer Risiken panikartige Verkäufe. Tech-Aktien wurden in der vergangenen Woche von Sorge um ein Delisting konfrontiert, nachdem die US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) angekündigt hatte, dass fünf chinesische Unternehmen vom Handel an den US-Börsen ausgeschlossen werden könnten, wenn sie keinen Zugang zu Prüfungsunterlagen gewähren. Dazu gehören die Fast-Food-Kette Yum China, das Technologieunternehmen ACM Research und die Biotechnologieunternehmen BeiGene, HutchMed und Zai Lab.

Im Dezember hatte die SEC Pläne zu einer neue Verordnung verabschiedet, die ausländische Unternehmen verpflichtet, ihre Bücher einer US-Prüfung zu unterziehen. Andernfalls werden sie innerhalb von drei Jahren von der New Yorker Börse und der Nasdaq entfernt.

Der seit langem andauernde Streit zwischen China und den USA über Prüfungsstandards könnte dazu führen, dass rund 200 chinesische Unternehmen von den US-Börsen genommen werden, darunter Alibaba, PetroChina, Baidu und JD.com. Dies liegt vor allem daran, dass das chinesische Gesetz zur nationalen Sicherheit es chinesischen Unternehmen verbietet, Prüfungsunterlagen mit US-Aufsichtsbehörden zu teilen. In der Zwischenzeit hat China neue Vorschriften ausgearbeitet, nach denen sich alle Unternehmen, die einen Börsengang oder zusätzliche Aktienverkäufe im Ausland planen, bei der chinesischen Wertpapieraufsichtsbehörde registrieren lassen müssen.

Chinesische Tech-Unternehmen sehen sich im eigenen Land weiterhin mit regulatorischem Druck konfrontiert. Die Regierung hat das harte Durchgreifen gegen private Unternehmen verschärft, und warnte zuletzt vor den Gefahren von Investitionen in Metaverse-Produkte, und forderte Plattformen für die Lieferung von Lebensmitteln auf, die den Restaurants berechneten Gebühren zu senken.

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