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ESG-Vorschriften beflügeln nachhaltiges Investieren in Asien

Die Regulierungsentwicklungen in Asien sind ein wichtiger Impuls, um die anhaltende Dynamik im Bereich Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung (ESG, Environmental, Social and Governance) zu stärken. Das Wachstum der ESG-Landschaft in der Region wird durch eine schnelle Vermögensanhäufung und steigende Möglichkeiten in Punkto ESG Investieren angeführt. In nur wenigen Jahren haben Asiens große Finanzzentren es geschafft, dieses hohe Niveau an ESG-Vorschriften, -Compliance und -Qualität der Offenlegungen zu erreichen. Regulierungsbehörden und Branchenverbände spielen bei der Förderung der ESG- und Nachhaltigkeitsagenda eine wichtige Rolle. So werden in der Region Rahmenkonzepte, Richtlinien und Berichtsanforderungen für die ESG-Landschaft immer weiterentwickelt.

Inmitten steigender ESG-Chancen ist Asien ein potenzieller Anziehungspunkt für lokale und ausländische Investoren gleichermaßen. Das liegt daran, dass ESG-affine Unternehmen aus der Region es geschafft haben, Risiken besser abzuwägen. Sie haben auch qualitativ hochwertige Unternehmen ausfindig gemacht, die positive Veränderungen in der Zukunft bewirken. Laut Eastspring Investments werden im asiatisch-pazifischen Raum bis 2025 neue Investitionen in erneuerbare Energien in Höhe von bis zu 250 Mrd. USD erwartet.

Dank des starken Wirtschaftswachstums und der ESG-Vorschriften hat es die Region geschafft, sich als attraktives Investitionsziel hervorzuheben, so PwC in einer aktuellen Mitteilung. „Dazu gehören Stewardship-Codes, ESG-Richtlinien zu Risikomanagement, die Bildung des Lenkungskomitees und die Zusammenarbeit zwischen Branchenakteuren“, fügte das Unternehmen hinzu.

Asiens regulatorischen Entwicklungen stärken anhaltende ESG-Dynamik

Laut Economist Intelligence Unit (EIU) spielen die grün gekennzeichneten Mittel eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung von Projekten für erneuerbare Energien in Asien. Der Renewable Energy Country Attractiveness Index (RECAI) hat China, Indien und Japan in Bezug auf Investitions- und Umsetzungsmöglichkeiten im Bereich erneuerbare Energien an die Spitze in Asien gesetzt. Die vom Weltwirtschaftsforum zusammengestellten Daten zeigen, dass Investements in erneuerbare Energien Branchenführer in Korea, China und Indien hervorgebracht haben

Es gibt einen Anstieg bei Anleiheemissionen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, insbesondere aus China und Indien, so Eastspring Investments in einem aktuellen Bericht vom April. Es wird erwartet, dass die Banken-, Energie-, Transport- und Immobiliensektoren in Asien bei Innovationen im Bereich Green Finance die Führung übernehmen. Daten, die von Moody‘s Investors Service und der Climate Bonds Initiative zusammengestellt wurden, zeigen, dass neu emittierte Green Bonds im vergangenen Jahr weltweit auf rund 296 Mrd. USD gestiegen sind, von 100 Mrd. USD im Jahr 2016.

Der kumulative Wert der nachhaltigen Anleiheemission in Asien hat sich in nur vier Jahren versiebenfacht auf 275 Mrd. USD im Jahr 2020. China und Südkorea machen zusammen zwei Drittel der Gesamtmenge aus, während Hongkong und Länder wie Japan, Indien und die Philippinen den Rest unter sich aufteilen.

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Haben sich die ESG-Vorschriften in Asien verbessert?

In Asien hat sich in den letzten zehn Jahren ein enormer Wandel vollzogen, und doch entwickelt sich die ESG-Landschaft immer weiter. In den USA, zum Beispiel, legen 85% der S&P 500-Unternehmen ein gewisses Niveau ihrer ESG- und Nachhaltigkeitsleistungen offen.

Der Klimawandel hat in letzter Zeit zu einem erheblichen Paradigmenwechsel in der ESG-Landschaft geführt. Asiens Volkswirtschaften drängen zunehmend auf Nachhaltigkeit und eine Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. So gab China bekannt, dass es bis 2060 CO2-neutral werden will. Und auch Investoren versuchen, positive Veränderungen durch ESG Investieren voranzutreiben. In der Zwischenzeit haben sich andere asiatische Finanzzentren wie Südkorea, Japan und Hongkong verpflichtet, dies bis 2050 erreichen zu wollen.

McKinsey hob in seinem Bericht ‚Climate Risk and response in Asia‘ hervor, dass „Asien gut positioniert ist, um die Chancen zu nutzen, die sich aus dem effektiven Management von Klimarisiken ergeben“.

Das Potenzial für Investments mit nachhaltigen Zielen hat insbesondere während der Pandemie an Dynamik gewonnen. Laut Daten von Morningstar haben auf ESG-Prinzipien beruhende globale Fonds ein Vermögen von 1 Bio. USD erreicht, und das mitten in der Coronavirus-Krise.

China

Unterstützt durch die Nachfrage der Investoren und strengeren Regeln hat sich die Qualität der ESG-Vorschriften in China stark verbessert. Dank der proaktiven Regierungspolitik mit der Beautiful China Initiative von Xi Jinping hat das Land eine Reihe bedeutender Maßnahmen eingeführt. Die chinesische Regierung legt in ihrem 14. 5-Jahres-Plan, der erst kürzlich angekündigt wurde, einen Schwerpunkt auf den Klimawandel.

China betont die Bedeutung von ESG für Investoren und hat auch den Rahmen im chinesischen Corporate-Governance-Kodex geändert. Der Bericht der Asian Corporate Governance Association (ACGA) von 2020 stellt fest, dass sich Chinas Bewertung in den letzten Jahren leicht verbessert hat. Darüber hinaus plant der Staatsrat Chinas im Zuge seiner internationalen Belt and Road Initiative eine „grüne Seidenstraße“.

Auch die Chinesische Zentralbank hat beschlossen, saubere Kohle von ihrer Liste der Projekte zu streichen, die für Green Bonds in Frage kommen. Die Bank hat begonnen, grüne Anleihen als Sicherheiten für ihr mittelfristiges Kreditprogramm zu akzeptieren.

In der Sonderverwaltungszone Hongkong fällt die ESG-Integration verhältnismäßig niedrig aus. 2019 führt die Hong Kong Monetary Authority (HKMA) mehrere Maßnahmen ein. Sie sollen die Stadt als regionales Zentrum für nachhaltiges Banking und Green Finance entwickeln. Hongkongs Börsenaufsichtsbehörde (HKEX) hat ESG-orientierte Kotierungsanforderungen eingeführt, um die Corporate-Governance-Transparenz zu verbessern und Leitfaden zur Berichterstattung zu aktualisieren.

In der Sonderverwaltungszone Hongkong fällt die ESG-Integration verhältnismäßig niedrig aus. 2019 führt die Hong Kong Monetary Authority (HKMA) mehrere Maßnahmen ein. Sie sollen die Stadt als regionales Zentrum für nachhaltiges Banking und Green Finance entwickeln. Hongkongs Börsenaufsichtsbehörde (HKEX) hat ESG-orientierte Listingsanforderungen eingeführt, um die Corporate-Governance-Transparenz zu verbessern und Leitfaden zur Berichterstattung zu aktualisieren.

Singapur

In Singapur findet weitaus mehr ESG-Integration statt. Nachhaltigkeit ist eine wichtige Säule, die Singapurs Haushaltsinitiativen für das Jahr 2020 stützt. Erst kürzlich hat Singapur seinen Green Plan 2030 vorgestellt. Darin zeichnete es seine grünen Ziele für die nächsten zehn Jahre auf, um die nationale Agenda für nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.

Um ein Green-Finance-Zentrum zu fördern und nachhaltige Finanzierungen im Finanzsektor voranzutreiben, hat die Monetary Authority of Singapore 2019 rund 2 Mrd. USD zur Verfügung gestellt. Zudem hat die Börse in Singapur Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung für börsennotierte Unternehmen eingeführt.

Darüber hinaus haben Banken in Singapur klimapolitische Maßnahmen gesetzt, um ihre Finanzierung der Kohlekraftwerke zu reduzieren. Auch die Emission von Green Bonds ist in Singapur gestiegen.

Malaysia

Unterdessen plant die Bank Negara Malaysia, eine grüne Taxonomie umzusetzen. Dies kann letzten Endes dafür verwendet werden, um zwischen Finanzinstituten auf der Grundlage ihrer Unterstützung von Klimazielen zu unterscheiden.

Zuvor hatte die Securities Commission Malaysia die Sustainable and Responsible Investment (SRI) Roadmap für die malaysischen Kapitalmärkte veröffentlicht. In der Zwischenzeit hat die Bursa Malaysia einen Leitfaden zur ESG-Berichterstattung verfasst und ESG-Berichtsanforderungen als Listing-Regel aufgeführt.

Indien

In Indien hat die Bombay Stock Exchange (BSE) einen Leitfaden zu ESG-Vorschriften für Unternehmen und Investoren veröffentlicht. Darin lieferte die Börse 33 spezifische Themen und Metriken, auf die sich Unternehmen konzentrieren sollten.

Die Securities and Exchange Board of India (SEBI) hat wichtige Schritte unternommen, um die Nachhaltigkeitsberichterstattung mit der Finanzberichterstattung auf Augenhöhe zu bringen. Die SEBI hat neue Offenlegungsnormen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung für die 1.000 größten börsennotierten Unternehmen nach Marktkapitalisierung bis zum GJ23 vorgelegt.

Japan

Japans ESG-Vorschriften heben sich von denen anderer großer Märkte im asiatisch-pazifischen Raum ab. Die Japan Exchange Group und die Tokioter Börse haben im letzten Jahr ESG-Angaben veröffentlicht. Das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) hat ein Label erstellt, um Unternehmen zu kennzeichnen, die über ihre ESG-Leistungen berichten.

Der Umfang von Grünen Krediten in Japan ist von 1 Mrd. USD im Jahr 2016 auf 29 Mrd. USD im Jahr 2019 gestiegen. Im Jahr 2020 sank diese Zahl auf 16,5 Mrd. USD, wie Daten von Environmental Finance und dem japanischen Umweltministerium nahelegen. Die japanische Regierung hat unlängst angekündigt, dass die ineffizientesten Kohlekraftwerke bis 2030 geschlossen werden sollen.

Darüber hinaus investiert Japans Government Pension Investment Fund (GPIF) ebenfalls in nachhaltige Indizes. Dies soll dazu beitragen, innovative Anlagepraktiken zu fördern und ESG-Maßstäbe in den passiven Portfolios zu verbessern.

Thailand

Jedes Jahr veröffentlicht Thailands Securities and Exchange Commission (SEC) eine Liste von Unternehmen, die ihre ESG-Leistungskriterien erfüllen. Darüber hinaus hat die Stock Exchange of Thailand (SET) erstaunliche Fortschritte in der ESG-Landschaft erzielt. Im Jahr 2020 verzeichneten thailändische ESG-Fonds einen vierfachen Anstieg der Nettozuflüsse von 486 Mio. USD, nach Zuflüssen von 100 Mio. USD im Jahr 2019.

In nur wenigen Jahren hat Thailand Anerkennung für seine Fortschritte im Bereich Corporate Governance und ESG erlangt. Thailands nationale Entwicklungsstrategie hat dazu geführt, dass thailändische Unternehmen ein hohes Maß an Compliance und Qualität der Offenlegung erreicht haben.

Laut einer Umfrage der Asia Corporate Governance Association (ACGA) und der CLSA aus dem Jahr 2019 zum Thema Corporate Governance gehören thailändische Unternehmen zu den besten der Region, was die Offenlegung von Nachhaltigkeitsdaten angeht. Der Dow Jones Sustainability Emerging Market Index führt 20 thailändische Unternehmen unter den 94 Unternehmen auf, ähnlich wie im Fall von Taiwan.

Taiwan

Bei der Offenlegung von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekten liegt Taiwan laut Bloomberg Environment an erster Stelle, was die ESG-Offenlegung in Asien betrifft. In den letzten zehn Jahren haben die Börsen in Taiwan und Taipeh sowie die Finanzaufsichtsbehörde konkrete Schritte unternommen, um Unternehmen zu ermutigen, über ihre CSR-Aktivitäten (Corporate Social Responsibility) zu berichten. Taiwanesische börsennotierte Unternehmen haben ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeitsprobleme entwickelt und eine führende Rolle bei der ESG-Governance und -Berichterstattung eingenommen. So hat Taiwans Regierung auch Green-Finance-Produkte gefördert.

Südkorea

Auch börsennotierte Unternehmen aus Südkorea haben angesichts des jüngsten ESG-Investment-Hypes auf nachhaltige Geschäftspraktiken gesetzt. Neue Richtlinien der Marktregulierungsbehörde des Landes besagen, dass Unternehmen, die an der Korea Exchange (KRX) notiert sind, ab 2025 detaillierte ESG-Berichte vorlegen müssen.

Indonesien

Die Financial Services Authority in Indonesien hat ESG-Vorschriften erlassen, nach denen Unternehmen der Behörde jedes Jahr ihre Nachhaltigkeitsleistungen nachweisen müssen. So setzte sie auch Maßstäbe für die Emission von Green Bonds.

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