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Japan-EU-Abkommen: Profitieren mit ETF und Fonds

Die Europäische Union und Japan haben ein umfassendes Abkommen geschlossen, das die Schaffung einer Freihandelszone für mehr als ein Viertel der Weltwirtschaft vorsieht. In Zeiten, in denen der nationale Protektionismus wieder populär geworden ist, setzen die beiden Partner damit ein Zeichen. Anleger können mit geeigneten Japanfonds und ETF Japan profitieren.

Vertreter der EU und Japans unterstrichen die strategische und wirtschaftliche Bedeutung des Abkommens. Der Kontrast hätte jedoch nicht größer ausfallen können. Stunden zuvor hatten die EU und Großbritannien eine neue Gesprächsrunde über den Brexit angekündigt. Die Verhandlungen waren zuletzt festgefahren.

EU und Japan rücken näher zusammen

Das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen ist eines der größten Freihandelsabkommen aller Zeiten. Die Vereinbarung zeige den politischen Willen Japans und der EU zu freiem, fairem Handel, wie der japanische Premierministerin Shinzo Abe und der Präsident der Europäische Kommission, Jean-Claude Juncker, in einer gemeinsamen Erklärung bekräftigten.

Die Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der Ratifizierung durch die Gesetzgeber in Europa und Japan. Abe und Juncker zeigten sich zuversichtlich, dass die Vereinbarung ein nachhaltiges und faires Wirtschaftswachstum erzeugen wird. Erst Schätzungen gehen davon aus, dass in der EU über 200.000 neue Jobs durch die Vereinbarung geschaffen werden könnten.

Japan bei Handelsabkommen zurückhaltend

Tokio und Brüssel begannen bereits 2013 mit den Handelsgesprächen und sagten im Juni, sie näherten sich einem Abkommen. Japan handelt bislang weniger mit der Europäischen Union als mit den USA oder China. Der Abschluss eines Abkommens mit der Europäischen Union gewann für Tokio in der Priorität, nachdem US-Präsident Trump im Januar beschlossen hatte, die Verhandlungen über die Trans-Pazifik-Partnerschaft (TPP) abzubrechen. Japan will die Verhandlungen wiederbeleben, auch ohne die Vereinigten Staaten.

Japan hatte seine Gespräche mit der Europäischen Union praktisch unterbrochen, während es sich auf den Pazifischen Raum konzentrierte. Zu der geplanten Freihandelszone zählen neben den Vereinigten Staaten und Japan zehn weitere Nationen. Premierminister Abe hat die Liberalisierung des Handels zu einem Kernstück seiner wirtschaftlichen Agenda gemacht. Das ist eine erstaunliche Wandlung. Trotz seines Erfolgs beim Export von Autos, Elektronik und anderen Waren war Japan lange Zeit vor Handelsabkommen zurückgeschreckt.

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Riesige Freihandelszone entsteht

Der Richtungswechsel im Handel ist zum Teil auf die schwindende Macht der japanischen Agrarlobby zurückzuführen. Diese hatte dafür gekämpft, die Zölle auf importierte Agrarprodukte hoch zu halten. Das behinderte die Fähigkeit des Landes, Abkommen abzuschließen. Die japanischen Verhandlungsführer konzentrieren sich nach wie vor auf den Schutz der Landwirte. Angesichts der rasch alternden und schrumpfenden Landbevölkerung Japans gilt dem Schutz der Landwirtschaft jedoch nicht mehr die höchste Priorität.

Die Europäische Union und Japan verfügen zusammen über eine jährliche Wirtschaftsleistung von rund 20 Billionen Dollar und würden zusammengenommen ein Handelsgebiet von etwa der Größe des durch das nordamerikanische Freihandelsabkommen geschaffenen Gebietes bilden. Auch die Zukunft von Nafta, zu der die USA, Kanada und Mexiko gehören, ist durch Neuverhandlungen in Frage gestellt worden.

Importzölle von bis zu 40%

Doch auch wenn Japan und die EU ihren Willen zu freiem Handel bekräftigen. Politische Interessen sind nach wie vor im Spiel. Nationale und einige regionale Gesetzgeber in Europa werden ein Mitspracherecht haben. Dieses Mitspracherecht hatte zuletzt ein Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada beinahe zum Scheitern gebracht.

Die wichtigsten Nutznießer des Abkommens dürften die japanischen Automobilhersteller und die europäischen Lebensmittel- und Getränkehersteller sein. Die Vereinbarung wird es europäischen Produzenten von Käse, Rindfleisch, Wein und Fleischwaren erleichtern, in Japan zu verkaufen. Hier gelten aktuell Zölle von bis zu 40 % auf landwirtschaftliche Erzeugnisse.

Japanische Autohersteller profitieren

Auch europäischen Hersteller von Pharmazeutika, medizinischen Geräten und Zügen dürften von dem Abkommen profitieren. Im Gegenzug bietet das Abkommen japanischen Automobilherstellern neue Möglichkeiten, ihren Absatz in Europa zu steigern.

Toyota und andere japanische Hersteller haben nur einen Anteil von 13 Prozent am Automobilmarkt in der Europäischen Union. Das dürfte zum Teil an hohen Importzöllen liegen. Zum Vergleich: in den USA haben japanische Autoproduzenten ca. 40 Prozent Marktanteil.

Wie bedeutend ist das Freihandelsabkommen?

Die japanischen Autohersteller verfügen jedoch bereits über hohe Fertigungskapazitäten in Europa. Diese Fabriken unterliegen keinen Einfuhrzöllen. Das könnte darauf hindeuten, dass die Gründe auch in mangelnder Attraktivität der Produkte zu suchen sind.  ihre mageren Verkäufe auch auf das Fehlen von Produkten zurückzuführen sind, die den europäischen Geschmack ansprechen.

Über die Bedeutung des Pakts existieren unterschiedliche Meinungen. Japan steht aktuell lediglich für 2 % der Exporte der Europäischen Union. Zudem sind maßgebliche Branchen von der Vereinbarung ausgeklammert. Und dennoch könnte der Vertrag die Weichen hin zu mehr Kooperation und einer weiteren Öffnung führen.

Japanfonds oder ETF Japan?

Klar ist auch, die Vereinbarung dürfte für die japanische Wirtschaft größere ökonomische Bedeutung haben. Investoren können diesen Trend durch aktive und passive Investments abbilden. Im passiven Bereich bietet sich ein Investment in den Nikkei 225 Index an. Das kann z.B. über den Comstage Japan ETF erfolgen. In den breiten MSCI Japan Index investieren Anleger beispielsweise mit dem Amundi ETF MSCI.

Im aktiven Bereich ist die Auswahl deutlich größer. Hierbei scheidet sich aber schnell die Spreu vom Weizen. Im Small Cap Bereich, in dem aktives Management in Japan noch mehr Sinn macht, zeigt der Parvest Equity Japan Small Cap gut Leistungen. Mehr als 50% des Portfolios sind aktuell in Technologie und Industriewerte investiert.

Bei den Standardwerten lohnt sich ein Blick auf den M&G Japan. Der Fonds investiert in den marktbreiten Topix Index. Mit einer Value-Ausrichtung sowie einer starken Konzentration auf zyklische Konsumgüter dürfte der Fonds zukünftig von der Vereinbarung zwischen Japan und EU profitieren.

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