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Handelsstreit: USA werfen China Währungsmanipulation vor

Handelsstreit: USA werfen China Währungsmanipulation vor
Weitere Eskalationsstufe im Handelsstreit erreicht

Im Handelsstreit zwischen den USA und China ist eine weitere Eskalationsstufe erreicht. Die amerikanische Regierung wirft China Währungsmanipulation vor, um sich unfaire Vorteile im internationalen Wettbewerb zu sichern. Das Finanzministerium rief China zu Transparenz und Fairness in allen Währungsgeschäften auf.

China hatte zuvor seine Landeswährung abgewertet. Am Montagmorgen handelte der Yuan auf dem chinesischen Festland bei etwa 7,02 pro Dollar, verglichen mit etwa 6,88 am späten Freitag. Es ist das erste Mal seit 2008, dass ein Dollar wieder mehr als sieben Yuan kostet.

Die chinesische Zentralbank, die People’s Bank of China, begründete den Kurs als Reaktion auf die „Maßnahmen des Unilateralismus und des Handelsprotektionismus sowie die Einführung höherer Strafzölle für chinesische Waren“. US-Präsident Trump hatte vergangene Woche angekündigt, chinesische Importprodukte im Wert von rund 300 Mrd. USD mit einem neuen Strafzoll von 10 Prozent zu belegen.

China: Währung als Waffe im Handelskonflikt?

Der Yuan wird nicht frei gehandelt. Die chinesische Regierung begrenzt die Entwicklung gegenüber dem US-Dollar. Die Marke von sieben Yuan zum US-Dollar galt für Experten als Grenzlinie, die China nicht überschreiten wird. Jetzt werden Befürchtungen laut, dass China seine Währung im Handelskonflikt mit den USA gezielt als Waffe einsetzen könnte. Aber was bringt China eine Währungsmanipulation? Aus Chinas Sicht ist ein schwächerer Yuan gut, denn er macht chinesische Exporte billiger. Sprich, er dämpft die Folgen der US-Strafzölle ab.

Man muss das Thema jedoch weiter gefasst sehen, sagt Insight-Provider Christopher Balding in einer Smartkarma-Analyse. Ein schwacher Yuan erhöht die Kosten für die internationale Kreditaufnahme. „Chinas Kreditaufnahme im Verhältnis zu den Devisenreserven ist groß. Die Auslandsverschuldung beträgt etwa 65-70% der Devisenreserven und die kurzfristige Verschuldung 45% der Devisenreserven. Das heißt, wenn der Yuan fällt, macht es die Schulden in Fremdwährung teurer.“

China habe im vergangenen Jahr rund 500-600 Mrd. USD an Exporten in die USA getätigt, aber 2,2 Bio. USD an Auslandsverschuldung – die meisten davon kurzfristig. „Dies bedeutet, dass China viel mehr für die Schuldentilgung zahlen muss, um die Exporte nur geringfügig zu steigern.“ Balding hält es daher für unwahrscheinlich, dass der Yuan stark fallen wird.

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Darüber hinaus sprechen einige weitere Punkte gegen eine weitere Abwertung der Währung: Sie könnte die Kaufkraft der chinesischen Verbraucher dämpfen. Allerdings braucht China eine gute Kauflaune, um die Wirtschaft weiter anzukurbeln. Auch der Anteil ausländischer Direktinvestitionen könnte sinken. Investitionen in eine fallende Währung wirken eher abschreckend.