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Indiens produktionsgebundene Anreizsysteme kurbeln Wirtschaft an

Die Weltbank hat ihre Wachstumsprognose für Indien angehoben, da sich die Investitionsaussichten, insbesondere in der verarbeitenden Industrie infolge des sogenannten Production-Linked Incentive (PLI)-Programms verbessert hätten.

In ihrem Bericht über die globalen Wirtschaftsaussichten geht die Weltbank davon aus, dass das indische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Finanzjahr 2022-23 um 8,7% wachsen wird. Damit würde das Land stärker wachsen als beispielsweise China (5,1%), Indonesien (5,2%) oder Bangladesch (6,4%), so die Weltbank.

Für das indische Finanzjahr (FJ) 2023-24 erwartet die Bank ein Wachstum von 6,8% für Indien, während ihre Prognose für das FJ 2021-2022 unverändert bei 8,3% bleibt.

Um die Produktion und die Ausfuhren anzukurbeln, hat die indische Regierung das PLI-Programm kreiert. Dieses Anreizsystem soll laut Premierminister Narendra Modi die Produktion im Land in den nächsten fünf Jahren um 520 Mrd. USD steigern.

Branchenprognosen zufolge könnten die PLI-Programme das indische BIP bis 2027 um 1,7% steigern. „Sie könnten das jährliche BIP-Wachstum zwischen 2023 und 2027 um beachtliche 0,3% erhöhen“, schätzt die Vermögensverwaltungsgesellschaft BNP Paribas.

„Die PLI-Regelung stellt eine bedeutende Wende in der indischen Industriepolitik dar: Die Verknüpfung von Anreizen mit der Produktion soll Wachstum und Spezialisierung fördern. Außerdem steht die Regelung im Gegensatz zu früheren exportorientierten Anreizen weitgehend im Einklang mit den Normen der Welthandelsorganisation.“

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BNP Paribas wies auch auf die Chance für Indien hin, die Marktlücke schließen zu können, die China durch seine Lieferkettenprobleme und den Handelskrieg mit den USA hinterlassen hat. Modis Vision eines eigenständigen Indiens sei ein Schritt, diese Chance zu nutzen. Das Unternehmen schätzt, dass die PLI-Programme etwa 2,8 Millionen neue Arbeitsplätze und 28 Mrd. USD an Investitionsausgaben schaffen könnten.

Laut der Investmentbank Credit Suisse sind die Fortschritte bei den PLI-Programmen jedoch langsamer als erwartet. Sie führt dise auf die Unterbrechung der globalen Lieferkette und die mehrfachen Covid-19-Wellen zurück.

Die Trends seien jedoch ermutigend, da sich die Programme für die meisten großen Industrien, einschließlich der Elektronik, nun in der Ausführungsphase befinden, wodurch sich das Risiko weiterer Verzögerungen verringere. Andere Sektoren, beispielsweise Automobil, hätten noch keine Fortschritte verzeichnet.

„Sobald die Exporte wieder anziehen, sei es aufgrund der Auswirkungen der PLI-Programme oder aus anderen Gründen, könnten sie das BIP in fünf Jahren um 2,4% steigern“, heißt es in einer Marktanalyse der Credit Suisse vom Januar.

Das ist Indiens produktionsgebundenes Anreizsystem

Das PLI-Programm wurde erstmals im März 2020 für Arzneimittel, Medizinprodukte und die Elektronikindustrie eingeführt. Seitdem wurde es auf 13 Sektoren ausgeweitet, darunter Textilprodukte, Lebensmittel und die Automobilindustrie. Jede PLI-Regelung hat je nach Sektor eine Laufzeit von vier bis sechs Jahren. Die Regierung hat für das Programm ein Gesamtbudget von 26,48 Mrd. USD bereitgestellt.

Das Anreizsystem wurde geschaffen, um Indien in die Lage zu versetzen, sein Produktionspotenzial in naher Zukunft zu steigern. Seine Ziele sind der Aufbau großer Produktionskapazitäten, die Substitution von Einfuhren und die Steigerung der Ausfuhren sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen.

Das PLI-Programm zielt auch auf die inländische Produktion von Gütern, um die Abhängigkeit Indiens von Importen kurzfristig zu verringern und die indischen Exporte langfristig zu steigern. Der Bau von Großfabriken erfordert eine große Zahl von Arbeitskräften, so dass das Programm gleichzeitig das große Arbeitskräftepotenzial des Landes nutzen kann.

Nach Ansicht von Ekta Gala, Fondsmanagerin bei Mirae Asset, Indien, hat das Fertigungssegment das Potenzial, „der nächste Wachstumsmotor für Indien zu werden, unterstützt durch starke Regierungsinitiativen wie PLI und Make in India“.

Laut Medienberichten wird erwartet, dass die indische Regierung in ihrem kommenden Haushalt 2022 PLI-Programme auf weitere Sektoren wie Elektrolyseure, den Energiesektor, die Herstellung von Transformatoren und Solarmodulen ausweiten wird.

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