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Indische Fintechs auf dem Weg nach Südostasien

Indische Finanztechnologie Unternehmen (Fintech) haben die Pandemie hinter sich gelassen und sind auf Expansionskurs. Derzeit sind im Land 3.174 Fintech-Startups tätig – nach den USA der zweitgrößte Fintech-Hub und der am stärksten wachsende weltweit. Der Erfolg der Fintechs in Indien ist dabei nicht auf nationale Ebene begrenzt. Mehrere indische ntech-Unternehmen sind dabei den südostasiatischen Markt für sich zu erschließen.

Dominanz der indischen Fintechs

In diesem Jahr gab es einen starken Anstieg in Indiens Startup-Szene. Die Zahl indischer Startups die zu den sogenannten Einhörnern zählen, d.h. Unternehmen mit über 1 Mrd. USD Marktbewertung, beläuft sich auf 55. Der Startup-Boom könnte Indien laut einem Bericht von TiE Delhi-NCR helfen, sein Ziel von 100 Einhörnern bis 2023, trotz der Pandemie zu erreichen.

Das Funding in der indischen Startup-Szene ist in den ersten fünf Monaten von 2021 um rund 96% auf 9,4 Mrd. USD gestiegen – von 4,8 Mrd. USD im Jahr 2020 während desselben Zeitraums. Laut einem Bericht von Inc42 Plus, macht diese Summe bereits 82% der 11.5 Mrd. USD aus, das von indischen Startups in 2020 gesammelt worden ist. Außerdem ist die Zahl der Startups Deals um fast 50%, von 335 im Jahre 2020 zu 502 in 2021 während der gleichen Zeit gestiegen.

Von den 502 Startup-Deals der ersten fünf Monaten des Jahres kamen ganze 88 Deals aus dem Fintech-Bereich, d.h. 17% der Gesamtzahl der Transaktionen. Der Fintech-Sektor sah einen 60-prozentigen Zuwachs von 55 Deals während desselben Zeitraums in 2020.

Die indischen Fintech-Startups haben 2021 bis jetzt über 2 Mrd. USD Kapital aufgebracht, was einen Jahreszuwachs von 400% oder 495 Mio. USD im Vergleichszeitraum Januar bis Mai 2020 bedeutet. Zu den größten Fundings gehörten die 296 Mio. USD, die das E-Commerce Unternehmen CRED in Serie C und D eingesammelt hat, eine 108 Mio. USD Finanzierungsrunde des B2B Unternehmens BharatPe und Zeta’s – ein Banktechnologie Startup – 250 Mio. USD in Serie C.

Das Wachstum der Startups in Zusammenhang mit dem verstärkten Einsatz von Fintech hat einen Wandel in Indiens Banken-, Finanzdienstleistungen und Versicherungssektor (kurz BFSI) ausgelöst. Infolgedessen arbeiten indische Banken nun mit Fintech-Startups bei System-Upgrades und Verbesserungen der Abläufe zusammen, um so ein besseres Kundenerlebnis zu schaffen. BFSI Unternehmen profitieren von der Kooperation, indem Fintech-Startups ihnen beim Senken ihrer Kosten helfen und von der Abhängigkeit von Altsystemen (Legacy Systems) befreien.

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Mobile Apps von indischen Fintech Unternehmen, die für BFSI Produkte entwickelt wurden, haben ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Der langwierige Prozess des Geldanlegens wie z.B. systematische Anlagepläne oder Aktien, ist nun dank dieser Apps in digitaler Form möglich.

Indische Fintechs expandieren nach Südostasien

Südoastasien gehört in 2020 zu den weltweit am schnellsten wachsenden Märkte in Fintech, mit einem geschätzten Marktwert von etwa 70 Mrd. bis 100 Mrd. USD. Über die letzten Jahre haben indische Fintech-Unternehmen und Startups ein enormes Wachstum verzeichnet, was sie motiviert hat, südostasiatische Märkte als potenzielle Expansionsziele zu betrachten.

Die führenden Faktoren für das schnelle Wachstum im Fintech-Sektor in Südostasien sind der fehlende Zugang zu Finanzinstrumenten und die große Anzahl von Menschen ohne Bankzugang. Laut Weltbank haben nur 49% der Erwachsenen in Indonesien ein Bankkonto, während in den Philippinen, Vietnam und Kambodscha die Zahl bei 34%, 31% und 22% liegt. Die Zahlen sind sogar geringer, wenn es um Versicherungen und Vermögensverwaltung geht.

Im vergangenen April hat Indiens Pine Labs das in Singapur ansässige Fintech-Startup Fave für mehr als 45 Mio. USD aufgekauft. Die Rewards-App von Fave bietet Millionen von südostasiatischen Kunden Preisnachlässe bei tausenden von Einzelhändlern. Beiden Unternehmen zeigen sich zuversichtlich über die Ausweitung ihrer Unternehmenstätigkeit in Indien und Südostasien.

Das indische Bezahl-Dienstleistungsunternehmen Electronic Cash and Payment Solutions (ECAPS) fusionierte im Juni 2020 mit dem in den Philippinen ansässigen digitalen Finanzdienstleister Ayannah zu Ayannah Global. Das fusionierte Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Singapur und wird Dienstleistungen für Südostasien bereitstellen. Das Unternehmen legt seinen Fokus auf seine Open Banking und Omnichannel Vertriebsplattform, die in weiterer Folge auch Spar- und Anlageprodukte umfassen werden. In den Philippinen hat das Unternehmen seine digitale Marktplattform Kaya eingeführt, die Banken, Kreditgeber und Versicherer mit seinen Kunden aus der Mittelklasse und selbstständige Unternehmer zusammenführen wird.

Nach dem Erreichen des Einhorn-Status in 2020 sammelte das Zahlungsunternehmen Razorpay 160 Mio. USD in der Serie E und erhöhte damit seine Marktbewertung auf 3 Mrd. USD. Razorpay zielt mit seinen Bezahldienstleistungen auf kleine und mittelständige Unternehmen. Nach der erfolgreichen Finanzierungsrunde plant das Unternehmen seine Dienstleistungen auch in Südostasien anzubieten.

Laut Razorpay CEO Harshil Mathur will das Unternehmen seine Erfahrungen aus den indischen und südostasiatischen Märkten nutzen und neue Fusions- und Akquisitionsmöglichkeiten in der Region erschließen. Das Unternehmen ist derzeit dabei mehr als 600 Stellen in verschiedenen südostasiatischen Märkten zu füllen.

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