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Indonesien auf dem Weg zum globalen EV-Hub

Indonesien positioniert sich strategisch am Markt für Elektrofahrzeuge (EV). Das südostasiatische Land plant, seine großen Reserven an Kupfer-, Bauxit- und Nickelerz zu nutzen, um ein Zentrum für die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien und Elektrofahrzeugen zu werden.

Auf dem Investor Daily Summit Mitte Juli betonte Industrieminister Agus Gumiwang Kartasasmita: „Indonesiens Hauptvorteil in der Elektrofahrzeugindustrie ist eine Lithium-Ionen-Batterie auf Nickelbasis, da wir über die weltweit größten Nickelreserven verfügen.

„Die Batterie ist die wertvollste Komponente in einem Elektrofahrzeug und macht 35% der Produktionskosten aus“, fügte der Minister hinzu.

Indonesien ist derzeit der weltgrößte Nickelproduzent, macht bis zu 30% der weltweiten Produktion aus, und seine Nickelreserven werden voraussichtlich mehr als 30 Jahre reichen.

In den letzten 20 Jahren ist die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien aufgrund ihrer Verwendung in Laptops und mobilen Geräten gestiegen. Diese Nachfrage wird weiter steigen, da auch die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Hybridautos an Fahrt gewinnt.

Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass bis 2050 weltweit rund 70 Millionen Elektroautos auf den Straßen unterwegs sein werden.

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Regierung treibt EV-Pläne voran

Dieser EV-Trend wird von der indonesischen Regierung aufgegriffen, die plant, das Land in einen voll integrierten EV-Batteriehub umzuwandeln, der Bergbau, Verarbeitung und Recycling von Batterien abdeckt.

Bereits 2019 hat Präsident Joko Widodo ein Dekret unterzeichnet, das die staatliche Unterstützung für den Aufbau einer Elektrofahrzeugindustrie im Land vorsieht. Widodo warnte jedoch, dass der Aufbau einer solchen Industrie aufgrund der Notwendigkeit, einen neuen Markt zu schaffen, länger als ein oder zwei Jahre dauern könnte.

Im vergangenen Monat stellte die indonesische Regierung eine EV-Roadmap vor, in der verschiedene Anreize aufgeführt sind, die angeboten werden, um mehr Investitionen für  den Elektrofahrzeugsektor des Landes anzuziehen.

Diese Roadmap sieht vor, dass der Verkauf von Elektrofahrzeugen von der Luxussteuer und den Einfuhrzöllen befreit wird, während die Käufer von Elektrofahrzeugen zinsgünstige Raten erhalten sollen. Der Industrieminister fügte hinzu, dass Besitzer von Elektrofahrzeugen die Stromkapazität zu Hause zu Rabattpreisen aufrüsten könnten.

Bis 2030 will Indonesien 600.000 Elektroautos und 2,5 Millionen Elektromotorräder produzieren.

In Bezug auf diese Initiative hat die Regierung auch den Nickelabbau und die Entwicklung von Batterien zu einer Schlüsselpriorität bei den jüngsten Reformen erklärt, um mehr Investitionen anzuziehen.

Nach Angaben des Mining Advocacy Network hat die indonesische Regierung allein für dieses Jahr 328 Genehmigungen für Nickelabbauprojekte zur Erkundung und 280 Genehmigungen für die Produktion erteilt.

EV-Autobauer kommen nach Indonesien

Das erste Unternehmen, das seine EV-Pläne in Indonesien bekannt gab, war der südkoreanische Autohersteller Hyundai, der in Cikarang, West-Java, bereits eine Anlage im Wert von 1,5 Mrd. USD betreibt.

Das Werk in Cikarang entwickelt derzeit zwei Modelle des Autoherstellers mit Verbrennungsmotor. Laut Lee Kang Hyun, Chief Operating Officer von Hyundai Motor Asia Pacific, soll noch ein EV-Modell hinzukommen, dass schon März 2022 auf den Markt kommen könnte.

Die Fabrik hat nach eigenen Angaben eine Produktionskapazität von 200.000 Einheiten pro Jahr. Lee prognostiziert, dass der weltweite Absatz von Elektrofahrzeugen von 2 Millionen Einheiten im Jahr 2020 auf 30 Millionen bis 2030 steigen wird.

Darüber hinaus hat die Hyundai Motor Group ein Joint Venture (JV) mit LG Energy Solution gegründet, um eine 1,1 Mrd. USD schwere EV-Batterieanlage in Indonesien zu bauen.

In einer Erklärung gab Hyundai bekannt, dass sich die 50-50 JV-Anlage in der Karawang-Region von West-Java befinden soll. Der Spatenstich soll noch in diesem Jahr erfolgen, Produktion dann 2024 beginnen. Die Fabrik wird laut Hyundai eine Jahreskapazität von 10 Gigawattstunden (GWh) Batteriezellen haben.

Auch die Indonesia Battery Corp (IBC) plant zusammen mit einem von der LG Group geführten Konsortium 1,2 Mrd. USD in den Bau einer EV-Batteriefabrik zu investieren, die bis 2023 in Bekasi, West-Java, die Produktion aufnehmen soll. Das IBC-LG-Projekt wird voraussichtlich eine Gesamtsumme von 9,8 Mrd. USD erreichen und 1.000 Mitarbeiter beschäftigen.

Im Dezember 2020 gab die indonesische Regierung bekannt, dass die in China ansässige Contemporary Amperex-Technology (CATL) den Bau einer Lithiumbatteriefabrik im Wert von 5 Mrd. USD im Land plant, um seine Kapazität für die wachsende Nachfrage nach EVs zu erhöhen. Die Produktion soll bis 2024 beginnen.

Zudem wurde eine Vereinbarung zwischen dem Tesla-Lieferanten CATL und dem staatlichen indonesischen Bergbauunternehmen PT Aneka Tambang geschlossen, die sicherstellen soll, dass 60% des geförderten Nickels zur Herstellung von Batterien verwendet werden.

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