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Malaysia Wirtschaft spürt Pandemie-Druck

Die Auswirkungen der Coronavirus-Lockdowns haben die Wirtschaft Malaysias im 2. Quartal 2020 schrumpfen lassen. Mit -17,1% im Vergleich zu 4,9% Wachstum im zweiten Quartal 2019 markiert dies einen steilen Einbruch und ist gleichzeitig die schlechteste Leistung Malaysias seit der Aufzeichnung der BIP-Zahlen. Die malaysische Zentralbank geht jedoch weiterhin davon aus, dass das BIP 2020 zwischen 0,5% Wachstum und 2% Rückgang liegen wird. Dies spiegelt wider, dass sich das Land als eine der bedeutendsten Volkswirtschaften in der Region etabliert hat. Werfen wir also einen genaueren Blick auf Malaysia.

Malaysia Wirtschaft Überblick

Das südostasiatische Land Malaysia hat eine Bevölkerung von 30 Millionen Menschen. Die Wirtschaft steht unter den südostasiatischen Ländern an dritter Stelle, hinter Indonesien und Thailand, und ist die 35. größte weltweit.

Eine besondere Stärke ist die Arbeitsproduktivität, die deutlich höher ist als in Nachbarländern wie Thailand, Indonesien, den Philippinen oder Vietnam. Malaysia gilt als besonders kompetent in den Bereichen Hightech und digitale Industrien. Die Bürger des Landes führen einen wohlhabenderen Lebensstil, als dies in vergleichbaren Nationen der Fall ist. Die interne Organisation Malaysias ist besonders beeindruckend, wobei eine niedrige nationale Einkommenssteuer zum persönlichen Reichtum beiträgt. Mittlerweile sind die Lebensmittel- und Treibstoffpreise erschwinglich, und der Staat bietet neben einem umfassenden Sozialhilfesystem auch ein subventioniertes öffentliches Gesundheitssystem.

Im Jahr 2019 lag das BIP bei 4,3%. Vor dem Hintergrund von Covid-19, erwartet der IWF laut der Prognose vom Juni allerdings einen Rückgang von 3,8% in diesem Jahr.

Malaysia Wirtschaft - BIP konstante Preise

Bevölkerung und Demographie

Malaysia Bevölkerung ist recht ungleichmäßig verteilt. Fast 80% der Bürger des Landes konzentrieren sich auf die malaysische Halbinsel, die weniger als 40% der Landesfläche ausmacht. Die Arbeitslosigkeit in Malaysia war in den letzten Jahren relativ niedrig und sank im Januar 2020 auf 3,2%. Aufgrund der Covid-19-Zahlen stieg sie jedoch an und erreichte im Juni 2020 4,9%, nach einem Rekordhoch von 5,3% im Mai, so Statistics Malaysia.

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Währung und Zentralbank

Die Zentralbank Malaysias wurde 1959 gegründet und hat als Hauptzweck die Ausgabe von Bargeld, fungiert aber auch als Banker und Berater der Regierung des Landes. Ihr Hauptquartier befindet sich in Kuala Lumpur, der Bundeshauptstadt der Nation. Die Zentralbank Malaysias hat Anstrengungen unternommen, um die soziale und finanzielle Eingliederung zu fördern, und ist auch Mitglied der Alliance for Financial Inclusion.

Die Befugnisse, unter denen die Zentralbank arbeitet, wurden im Central Bank of Malaysia Act 2009 festgehalten. Der Malaysische Ringgit wurde 1967 eingeführt und ist nach wie vor die Währung des Landes. Der Ringgit ist keine mächtige Währung, aber im Vergleich zu anderen Währungen ist er relativ wertvoll, wobei vier Malaysische Ringgit in etwa einem US-Dollar entsprechen (Sept. 2020).

Die Regierung und die Zentralbank Malaysias haben in den letzten Jahren bei der Eindämmung der Inflation eine stetige Arbeit geleistet. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie lag die Kerninflation bei 1,3% (Juli 2020). Der IWF prognostiziert für 2020 eine Inflationsrate von 0,1%.

Malaysia Wirtschaft - Inflation durchschnittliche Verbraucherpreise

Nach dem Ausbruch und der Verbreitung des Coronavirus senkte die Zentralbank von Malaysia die Zinssätze mit der Absicht, „ein akkommodierenderes monetäres Umfeld zu schaffen, um die projizierte Verbesserung des Wirtschaftswachstums bei Preisstabilität zu unterstützen“. Malaysia könnte in dem sich daraus ergebenden Finanzklima vor weiteren Herausforderungen stehen, insbesondere aufgrund der Volatilität des Ölmarktes.

Industrie und Handel

Malaysia genießt in der Elektro- und Elektronikindustrie einen geschätzten Ruf, da dieser Sektor für fast ein Drittel der Exporte des Landes verantwortlich ist. Und mehr als ein Viertel der beschäftigten Malaysier arbeiten ebenfalls in diesem Sektor. Malaysia hat sich besonders in der Herstellung von Teilen für mobile Geräte und Speichergeräte hervorgetan und verfügt über eine lebhafte Industrie für elektronische Komponenten.

Es gibt keinen anderen Sektor, der so etabliert ist wie dieser, aber Malaysia stützt sich zudem sowohl auf die Automobil- als auch auf die Bauindustrie. Malaysia verfügt über fast 30 Fahrzeughersteller, und die Automobilindustrie hat im Land führende Rolle bezogen. Malaysia hat in letzter Zeit auch in der Verteidigungsindustrie Fortschritte gemacht. Der führende Automobilhersteller DefTech ist für die Herstellung von gepanzerten Fahrzeugen und Spezialfahrzeugen für die malaysische Armee verantwortlich.

Malaysia hat einen dynamischen Import- und Exportmarkt und verzeichnete 2019 einen Handelsüberschuss von 33 Mrd. USD.

Der größte Handelspartner Malaysias ist erwartungsgemäß China. Das wechselseitige Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern hat längst 100 Mrd. USD überschritten, wobei Malaysia der drittgrößte Handelspartner Chinas in Asien ist. Der zweitgrößte Handelspartner Malaysias ist Singapur, wobei Malaysia der größte Handelspartner Singapurs ist.

Das Land betreibt auch regen Handel mit Japan, während es sich gleichzeitig als wichtiger Handelspartner der Vereinigten Staaten etabliert hat, vor allem durch Exporte Malaysias in die USA.

Studien und Ranglisten

Im Global Competitiveness Report hat Malaysia in den letzten Jahren recht gut abgeschnitten, ist aber auch in der jüngsten Ausgabe des Berichts um einige Plätze abgerutscht. Malaysia fiel von Platz 25 im Jahr 2018 auf Platz 17 in 2019. Dennoch lobten die Autoren des Berichts das Land, das nach wie vor zu den wettbewerbsfähigsten in Asien gehört.

Noch ermutigender für Malaysia war der „Ease of Doing Business“-Bericht der Weltbank, der das Land auf Platz 12 von 190 Weltwirtschaften setzte. Dies war eine Verbesserung im Vergleich zum 15. Platz, den das Land im Vorjahr erreicht hatte. Besonders hervorgehoben wurde die enge und kooperative Beziehung zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor.

Die malaysische Wirtschaft schneidet auch im Heritage Foundation Index of Economic Freedom gut ab und liegt im jüngsten Index auf Platz 24. Sein Gesamtergebnis liegt weit über dem regionalen und weltweiten Durchschnitt.

Börsen und Kapitalmärkte

Bursa Malaysia ist die Börse von Malaysia. Wie der größte Teil der Wirtschaftsarchitektur des Landes hat sie ihren Sitz in Kuala Lumpur. Der Kapitalmarkt in Malaysia ist von besonderer Bedeutung. Die Securities Commission Malaysia schätzt ihn auf 4,5 Bio RM$ (1,1 Bio. USD).

Der FTSE Bursa Malaysia KLCI Index umfasst die 30 größten Unternehmen nach voller Marktkapitalisierung im Bursa Malaysia Main Board. Dieser Index ersetzte 2009 den Bursa Malaysia KLCI Index. Ausländische Investitionen in Malaysia nehmen zu, und die Börse ist eine der belebtesten in Südostasien.

Es gibt neun malaysische Unternehmen, die im Forbes Global 2000 gelistet sind, wobei alle Unternehmen in wichtigen Branchen wie Bankwesen, Öl und Gas und Telekommunikation tätig sind. Das größte ist die Maybank. Des weiteren sind Tenaga Nasional, Public Bank Berhad, CIMB Group Holdings, Petronas Chemicals, RHB Bank, Hong Leong Financial Group, Axiata Group und AmBank unter den Top Ten.

Anleihenmarkt

Der Anleihenmarkt in Malaysia ist hoch entwickelt und einer der dynamischsten in der Region. Es ist der größte Anleihenmarkt in Landeswährung im Verband Südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations) mit einem Wert von über 600 Mrd. USD. Unternehmensanleihen sind auf dem Markt besonders beliebt, obwohl auch Staatsanleihen regelmäßig gehandelt werden.

Der Anleihenmarkt Malaysias ist stark liberalisiert, wobei sowohl inländische als auch ausländische Investoren auf dem Devisen- und auch im außerbörslichen Handel aktiv sind. In Malaysia werden fast alle Wertpapiere elektronisch über das System der Bank Negara Malaysia (BNM) für den elektronischen Transfer von Geldern und Wertpapieren in Echtzeit übertragen.

Da der malaysische Anleihenmarkt rasch gewachsen ist, ist in den letzten Jahren ausländisches Kapital in großem Umfang nach Malaysia geflossen. Die 10-jährige Staatsanleihe Malaysias hat eine Rendite von 3,555%. Aufgrund der Coronavirus-Krise hat Malaysia seinen Leitzins im Juli 2020 auf 1,75% gesenkt.

Das Kredit-Rating von S&P und Fitch für Malaysia liegt bei A- mit negativem Ausblick, zuletzt aktualisiert im Juli bzw. April.

Immobilienmarkt

Malaysia ist eines der für Immobilieninvestoren aus dem Ausland freundlichsten Länder Südostasiens. Die einzige größere Eintrittsbarriere für ausländische Investoren besteht darin, dass erschwinglichere Immobilien den einheimischen Malaysiern vorbehalten sind. Eigentum ist im Land erschwinglich, der durchschnittliche Hauspreis in Malaysia lag im Jahr 2019 bei ca. 102.000 USD.

Allerdings sind die durchschnittlichen Hauspreise in den letzten 30 Jahren kontinuierlich gestiegen, um fast das 5,6-fache. Im Vergleich dazu ist das reale Pro-Kopf-BIP-Einkommen nur um das 2,8-fache gestiegen.

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