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Notebook PC-Produktion zunehmend in Südostasien

Ein neuer Bericht prognostiziert, dass Südostasien 2030 der größte Hersteller von Notebook- oder Laptop-PCs werden und die Hälfte dieses Fertigungsmarktes weltweit einnehmen könnte. Dies würde eine bedeutende Verlagerung weg von China bedeuten, das derzeit 90% des 160 Millionen Einheiten umfassenden Notebook-PC-Sektors produziert.

Das taiwanesische Market Intelligence & Consulting Institute (MIC) führte Interviews mit führenden PC-Herstellern und kam zu dem Ergebnis, dass der derzeitige Anteil Chinas an der Herstellung von Notebooks bis 2030 von 90% auf nur 40% sinken könnte. Gegenwärtig hat Südostasien einen winzigen Anteil an diesem Markt. Allerdings wird ihm in diesem Jahr ein Wachstum von 6% auf 170 Millionen Einheiten vorausgesagt.

Diese sich rasch entwickelnde Marktverschiebung im verarbeitenden Gewerbe wird Berichten zufolge durch steigende Arbeitskosten in China und das Bestreben der PC-Hersteller, ihre Abhängigkeit von einer einzigen Region zu verringern, vorangetrieben. Zudem wird die weltweite Nachfrage nach Notebooks durch die pandemisch beschleunigte Zunahme von Trends wie Home Office und E-Learning angeheizt.

Das MIC geht davon aus, dass Vietnam und Thailand zu wichtigen Knotenpunkten der PC-Herstellung werden könnten. Der taiwanesische Auftragshersteller Wistron stellt beispielsweise Notebooks für US-Marken her und wird in Vietnam produzieren. Die ebenfalls taiwanesische Firma Compal Electronics erwägt auch, ihren Fertigungsbetrieb in dem Land auszubauen. Auch der weltgrößte Auftragshersteller, Foxconn, erwägt offenbar mit der Herstellung von Notebooks in Vietnam beginnen wird.

Das unterstreicht die Ansicht von PricewaterhouseCoopers, dass die vietnamesische Wirtschaft zu den schnell wachsenden Volkswirtschaften gehören und bis 2050 die weltweiten Top 20 erreichen könnte.

Thailand: Wachstum bei Produktion Schlüssel zur wirtschaftlichen Erholung

In Thailand wird ein anderer der größten Auftragshersteller, Quanta Computer, seine Produktion durchführen. Da der thailändische Tourismussektor stark von Covid-19 betroffen ist, könnte das Produktionswachstum der Schlüssel zu einer Erholung vom diesjährigen Rückgang des BIP um schätzungsweise 7,7% sein.

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Die taiwanesischen PC-Vertragshersteller könnten von der Produktion preisgünstiger Chromebook-Modelle profitieren, die unter anderem für die US-Firma HP, die chinesische Lenovo-Gruppe und die taiwanesische Firma Asustek Computer hergestellt werden.

Als Folgen der Handelsspannungen zwischen China und den USA, planten bereits 2019 Elektronikmarken wie Dell und HP, bis zu 30 % der Notebookproduktion aus China zu verlagern. Zur gleichen Zeit wollten Microsoft, Alphabet, Amazon, Sony und Nintendo Berichten zufolge einen Teil ihrer Produktion von Spielkonsolen und intelligenten Lautsprechern aus China verlagern. Apple beispielsweise hatte sich mit seinen Zulieferern über die Kostenauswirkungen einer Verlagerung von 15 bis 30% seiner Produktionskapazität von China nach Südostasien im Zuge einer Umstrukturierung seiner Lieferketten beraten.

Auch angesichts der Auswirkungen von Covid-19, scheinen Fertigungsexperten und Studien darin übereinzustimmen, Lieferketten zu diversifizieren und eine Abhängigkeit von China zu verringern. Bei Foxconn z.B. kam es aufgrund der Auswirkungen von Covid-19 in China zu einer Unterbrechung der Lieferkette. Zu den Käufern von Foxconn gehören Apple, Intel und Sony.

Unternehmen, die ihre Abhängigkeit von China verlagern wollen, suchen nach Alternativen Standorten in Südostasien oder den ASEAN-Ländern wie Indonesien, den Philippinen, Vietnam, Thailand, Myanmar, Malaysia, Kambodscha, Laos, Singapur und Brunei. Thailand und Vietnam könnten unmittelbar davon profitieren, aber auch Indien und Indonesien sind Länder, die sich als Standorte für globale Hersteller attraktiver machen wollen.

Verlagerung der PC-Produktion nach Südostasien nicht ohne Herausforderungen

Die Amerikanische Handelskammer in China führte eine Umfrage im verarbeitenden Gewerbe unter 250 Unternehmen durch. Demnach sprachen sich 25% für Südostasien aus. 11% würden einen Umzug nach Mexiko, 8% nach Indien, 6% in die USA, 4% nach Ostasien und 4% nach Europa in Erwägung ziehen.

Allerdings wird eine Verlagerung hin zu einer stärkeren Abhängigkeit von Südostasien anstatt von China auch nicht ohne Herausforderungen bleiben. China hat einen mehrere Jahrzehnte währenden Vorsprung in Bezug auf seine Expertise und Infrastruktur. Obwohl die Mindestlöhne in Ländern wie den Philippinen und Vietnam etwa ein Drittel der Mindestlöhne in Chinas betragen können, hat der chinesische Arbeitsmarkt bereits beträchtliches Fachwissen aufgebaut.

Die südostasiatischen Länder werden nicht nur ihre Qualifikationsbasis in der Fertigung aufbauen müssen, sondern auch wichtige Infrastruktur und Lieferkettennetzwerke und -beziehungen. Vietnam zum Beispiel steht bereits unter logistischem Druck, da seine unvorbereiteten Häfen der steigenden Nachfrage von Unternehmen gerecht werden müssen, die aus China abwandern.

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