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Quo vadis, Vietnam?

Quo vadis, Vietnam?
Ho Chi Minh City - Millionenstadt

Vietnams regierende Kommunistische Partei trifft sich ab Montag zu ihrem 13. Kongress, um die Zukunft des Landes für die nächsten fünf Jahre festzulegen. Dabei wird auch eine neue Führung gewählt. Diese wird vor allem darauf bedacht sein, Vietnams wirtschaftlichen Erfolg weiter voranzutreiben.

Denn Vietnam ist eines der wenigen Länder, die im vergangenen Jahr ein Wachstum verzeichnen konnten, und zwar um 2,9 %, während viele Volkswirtschaften weltweit massiven Einbruch verzeichneten. Nur wenige Volkswirtschaften waren so erfolgreich im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie wie Vietnam. Das südostasiatische Land verzeichnete bisher etwas mehr als 1.500 Covid-19-Infektionen und 35 Todesfälle (Stand: 22. Januar 2021).

Vietnam – aufsteigendes Fertigungszentrum

Die erfolgreiche Bewältigung der Gesundheitskrise stützt die Wirtschaft. Das Verbrauchervertrauen ist hoch, und Vietnam profitiert auch von einer Verlagerung der globalen Lieferketten infolge der Pandemie und Handelsspannungen.

Erst kürzlich hat ein Geschäftsbereich des Taiwanesischen Elektronik-Auftragsfertigers Foxconn die Lizenz erhalten, ein Werk zur Produktion von Laptops und Tablets im Norden Vietnams zu bauen. Foxconn hat bereits 1,5 Mrd. USD in Vietnam investiert und 35.000 Jobs in dem Land geschaffen. Samsung ist mittlerweile der größte Geber ausländischer Direktinvestitionen (FDI) im Land. Das koreanische Unternehmen hat zwei Smartphone-Fabriken im Norden Vietnams und eine Produktionsstätte für TV-Bildschirme in Ho Chi Minh City. Außerdem baut Samsung in Hanoi sein größtes Forschungs- und Entwicklungszentrum in Südostasien.

Laut der Forschungsgruppe Economist Intelligence Unit (EIU) hat sich Vietnam zu einem kostengünstigen Produktionsstandort entwickelt und übertrifft Indien und sogar China bei Indikatoren wie Politik für FDI und Außenhandels- und Devisenkontrollen. Vietnams Position unter seinen asiatischen Mitbewerbern seid beneidenswert, so die EIU in einem neuen Bericht. Dabei sticht Vietnam durch eine gute Mischung hervor: attraktive Anreize für internationale Firmen, Anlagen zur Herstellung von Hightech-Produkten im Land zu errichten, ein Pool an kostengünstigen Arbeitskräften und die Zunahme von Freihandelsabkommen.

Vietnam – Exportorientierte Nation

Vietnam spielt im globalen Handel auch eine immer stärkere Rolle. Dank dem EVFTA ist Vietnam zu einem wichtigen Handelspartner für die Europäische Union geworden. Auch die Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP), die größte Freihandelszone der Welt, schließt Vietnam ein und das Land organisierte sogar die virtuelle Unterzeichnungszeremonie für das Abkommen.

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Vietnam ist zudem ein großer Profiteur des Handelskriegs zwischen China und den USA. „Vietnams Exporte in die USA stiegen in den ersten drei Quartalen 2020 um real 22,6 Prozent auf knapp 55 Milliarden USD. Dabei profitierte Vietnams Exportindustrie von den US-amerikanischen Strafzöllen auf chinesische Produkte“, sagt Frauke Schmitz-Bauerdick von Germany Trade & Invest in Vietnam. „Eine Fortführung des Konflikts unter US-Präsident Joe Biden wäre im Interesse von Hanoi.“