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Eine Vorzeigestadt: Die Zukunft der Sonderwirtschaftszone Shenzhen

China hat große Pläne für Shenzhen. Die erste Sonderwirtschaftszone des Landes, die an Hongkong grenzt, soll bis 2035 zu einer Modellstadt für andere Städte in China werden.

Nach den Leitsätzen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas und des Staatsrates soll Shenzhen bis 2025 zu „einer der führenden Städte weltweit in Bezug auf Wirtschaftskraft und Entwicklungsqualität“ werden. Bis 2035 sehen die Ziele vor, Shenzhen zu einem „nationalen Modell hochwertiger Entwicklung“ und zu einer „Weltstadt der Spitzenklasse“ zu machen.

Um dieses Ziel zu erreichen, wird die chinesische Regierung in Shenzhen weitreichende Reformen in den Bereichen Recht, Finanzen, Medizin und Soziales durchführen. Darüber hinaus ermutigt die chinesische Regierung internationale Organisationen und Großunternehmen, Niederlassungen oder Hauptsitze in Shenzhen zu gründen. In der Stadt wird auch ein „Big Data“-Zentrum eingerichtet.

Shenzhen ist bekannt als „Miracle City/Wunderstadt“. In nur 40 Jahren hat sich Shenzhen von einem kleinen Fischerdorf zu einer Metropole mit über 12 Millionen Einwohnern entwickelt. Die chinesische Regierung gründete 1980 die Sonderwirtschaftszone Shenzhen und erließ Gesetze und Vorschriften, die direkte ausländische Investitionen und den grenzüberschreitenden Handel begünstigen. Seitdem hat sich Shenzhen zu einer der wichtigsten Städte Chinas entwickelt.

Wird Shenzhen das neue Hongkong?

Die Sonderwirtschaftszone Shenzhen ist Teil des Entwicklungsplans China Greater Bay Area, der Hongkong, Macau und acht weitere Großstädte in Südchina verbindet. Der Plan setzt sich bis 2035 langfristige Ziele, um ein schnelleres Wachstum in der Region zu erreichen. Das Ziel: Die Greater Bay Area soll zu einem globalen Innovationszentrum und Finanzkraftwerk werden.

Der Nachbar von Shenzhen, Hongkong, wird im Plan als Kernstadt aufgeführt. Monatelange Proteste haben jedoch das Wirtschafts- und Investitionsklima der Region belastet. Infolgedessen hat die Regierung Hongkongs ihre Wachstumsprognose im August 2019 gesenkt und ein Konjunkturprogramm in Höhe von 2,43 Mrd. USD zur Unterstützung der Wirtschaft bereitgestellt. Der Finanzsekretär von Hongkong, Paul Chan Mo-po, gab zu, dass die Gefahr einer Rezession zunimmt.

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Shenzhen hingegen gewinnt an Rückenwind. Das Wirtschaftswachstum übertraf im vergangenen Jahr erstmals das von Hongkong. Das BIP der zukünftigen Modellstadt wuchs um 7,6% auf 2,42 Billionen Yuan (oder 2,87 Billionen Hongkong-Dollar, basierend auf dem offiziellen Wechselkurs 2018). Das BIP Hongkongs stieg dagegen nur um 3% auf 2,85 Billionen Hongkong-Dollar. Laut offiziellem Jahresbudget wurde die Wirtschaft Hongkongs durch die Auswirkungen des Handelskrieges zwischen den USA und China beeinträchtigt, insbesondere im letzten Quartal 2018.

Verwandlung der Sonderwirtschaftszone Shenzhen: Risiko und Chancen

Die Analystin Diana Choyleva von Enodo Economics, die auf Smartkarma veröffentlicht, betonte, dass Chinas Plan, Shenzhen in eine Modellstadt zu verwandeln, von Bedeutung sei. Es zeige, dass China es ernst meint mit der zunehmenden Integration zwischen der Provinz Guangdong, Macau und Hongkong. Laut Choyleva wird Hongkong berechtigterweise Bedenken haben, zugunsten der Greater Bay Area auf dem Nebengleis zu landen.

Allerdings warnt Chinas ehemaliger Außenhandelsvize Long Yongtu, dass die Pläne, Shenzhen zu einer Vorzeigestadt zu machen, nur neben einem erfolgreichen und stabilen Hongkong um Erfolg führen werden.

„Nur wenn es Hongkong gut geht, wird es Shenzhen besser gehen. Wenn es in Hongkong ein Problem gibt, wird Shenzhen zwangsläufig heruntergezogen“, sagte Long kürzlich auf der Global Conference on Innovation and Entrepreneurship auf dem chinesischen Festland.

Long fügte hinzu, dass der Erfolg der Transformation von Shenzhen davon abhängt, wie schnell Hongkong Stabilität und Einheit wiederherstellen kann. „Shenzhens Schicksal ist eng mit dem von Hongkong verbunden“, schloss er.

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