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Taiwans Exporte auf Rekordhoch – wie nachhaltig ist der Aufschwung?

Die taiwanesische Wirtschaft gehört zu den größten Nutznießern des Aufschwungs im Welthandel. Die Exportaufträge Taiwans stiegen im Oktober den 16. Monat in Folge im Vergleich zum Vorjahr. Daten des Finanzministeriums zeigen, dass taiwanesische Unternehmen im Oktober zum ersten Mal in einem Monat Waren im Wert von mehr als 40 Mrd. USD verkauft haben, 24,6% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach Angaben von Regierungsvertretern dürften Taiwans Exporte im November um 22% bis 26% steigen, während die Exportprognose für das gesamte Jahr bei über 400 Mrd. USD liegen dürfte.

Chips, Elektronik und Metalle von der Insel waren die Haupttriebkräfte für eine lebhafte Exportnachfrage, als die Welt die durch die Pandemie verursachten Lockdowns hinter sich ließ. Die Feiertagssaison zum Jahresende wirkte sich ebenfalls positiv auf die Stimmung aus, da die weltweite Nachfrage nach Halbleitern, Gadgets und Metallen weiter anstieg, wovon Taiwan – ein wichtiges Drehkreuz für Handel und Produktion – profitierte. Die taiwanesische Regierung geht davon aus, dass die inländische Elektronikproduktion bis 2025 auf 350 bis 400 Mrd. USD ansteigen wird.

Nach Angaben von IHS Markit hat sich Taiwans Wirtschaft während der Pandemie und trotz der Covid-19-Beschränkungen recht gut geschlagen. Im Oktober verzeichnete der IHS Markit Purchasing Managers Index (PMI) für Taiwan einen Anstieg um 0,5 Punkte auf 55,2. In der Zwischenzeit machen auch die Impfquoten in dem Land und in anderen asiatischen Ländern gute Fortschritte, was zur Öffnung vieler Produktionsstätten geführt hat. Berechnungen von UBS zufolge könnten die Impfraten in wichtigen Produktionsländern wie Taiwan bis Januar 2022 80% erreichen.

Taiwans technologisches Ökosystem

Die Aussichten für das Exportwachstum Taiwans werden weiterhin durch die lebhafte Nachfrage nach technischen Produkten, insbesondere in der Halbleiterindustrie, gestützt. Trotz der politischen Herausforderungen mit China hat Taiwan von einem beträchtlichen Nachholbedarf in der globalen Halbleiterindustrie profitiert, der mit einer extrem angespannten Versorgungslage bei den wichtigsten Endprodukten zusammenhängt.

Der technologische Vorsprung Taiwans gegenüber konkurrierenden Exportländern beruht auf seinen großen Technologieunternehmen, die sich bemühen, mit der steigenden weltweiten Nachfrage Schritt zu halten. Zur Veranschaulichung: Die beiden größten Unternehmen Taiwans, Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC), der weltgrößte Auftragsfertiger von Chips und Hon Hai Precision Co, der Hauptmontagebetrieb des iPhones von Apple Inc., haben maßgeblich zum Exportwachstum Taiwans beigetragen.

Nach Angaben des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens IC Insights wird für den gesamten Halbleitermarkt in diesem Jahr ein Wachstum von 23% erwartet. Der taiwanesische Chiphersteller MediaTek wird in diesem Jahr voraussichtlich ein Umsatzwachstum von 60% verzeichnen, während für TSMC ein Umsatzwachstum von 24% prognostiziert wird.

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Andererseits steht Hon Hai an der Spitze der Hurun-Liste der 100 Unternehmen außerhalb des chinesischen Festlands, die am meisten zur chinesischen Wirtschaft beigetragen haben. Da jedoch branchenweite Komponentenknappheit zu einer Verlangsamung der Produktion führte, verzeichnete Hon Hai im Oktober einen Umsatzrückgang von 10,1% gegenüber dem Vorjahr, obwohl die Nachfrage weiterhin gut war.

Weiterer Gegenwind für Taiwans Exporte

Nach Ansicht der IHS-Analysten könnte ein Szenario, das in naher Zukunft zu weiteren Unterbrechungen oder Verzögerungen in der taiwanesischen Halbleiterproduktion führt, weitere Schockwellen in der globalen Produktionskette auslösen.

Annabel Fiddes, Associate Director Economics bei IHS Markit, erläuterte, dass die Hersteller Schwierigkeiten hatten, den Auftragsanstieg zu bewältigen, da „Engpässe und Verzögerungen bei den Zulieferern das Produktionswachstum einschränkten“.

Lloyd Chan, Senior Economist bei Oxford Economics, erläuterte, dass die Warenexporte im Oktober zwar weiterhin stark waren, aber aufgrund der geringeren Exporte nach China langsamer wuchsen als im September.

„Da das Weihnachtsgeschäft näherrückt, wird die Nachfrage nach Konsumgütern die Exporte weiter ankurbeln“, fügte er hinzu. Chan erklärte weiter, dass die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft und Engpässe in der Lieferkette der kurzfristige Gegenwind für Taiwans Wirtschaft sind.

Analysten zufolge verbessert sich auch die Störungen in der Lieferkette im globalen Chipsektor, da sich das Verhältnis zwischen Beständen und Lieferungen verbessert hat. Gleichzeitig könnte der plötzliche Anstieg der Exportnachfrage den Druck auf die Landeswährung erhöhen, weiter aufzuwerten.

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