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Thailand: Wird das Coronavirus die Wirtschaft weiter schwächen?

Thailand gehörte zu den ersten Ländern mit Coronavirus-Infektionen außerhalb Chinas. Dies kam nicht überraschend, da das Land jedes Jahr eine große Anzahl chinesischer Touristen verzeichnet. Sie machen 28% aller ausländischen Besucher aus. Und Thailand ist stark von der Tourismusindustrie abhängig – sie macht ein Fünftel des BIP des Landes aus. Das Forschungsunternehmen GlobalData schätzt, dass Thailand – wie andere Länder der Region, die auf den Tourismus angewiesen sind – wahrscheinlich 3-6 Mrd. USD an tourismusbezogenen Einnahmen durch das Coronavirus verlieren wird.

Beliebte Reiseziele spüren bereits die direkten Folgen des Coronavirus. In Phuket zum Beispiel haben vom 26. Januar bis zum 20. Februar etwa 1.000 Menschen ihren Arbeitsplatz verloren, berichtete das Arbeitsamt der Provinz. Alle arbeiteten nach Angaben der Behörden im Gastgewerbe.

Um die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus in Thailand zu mildern, hat die thailändische Zentralbank früher in diesem Monat ihren Leitzins auf ein Rekordtief von 1% gesenkt. Und das thailändische Finanzministerium senkte die Wachstumsaussichten des Bruttoinlandsprodukts für 2020 von 3,3% auf 2,8%. Der Nationale Rat für wirtschaftliche und soziale Entwicklung zeichnet ein noch schlimmeres Szenario: „Wenn die Coronavirus-Epidemie bis Juni andauert, könnte die thailändische Wirtschaft im Jahr 2020 lediglich um 1,5% wachsen“.

Thailand Wirtschaft – wohin geht die Reise?

Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südostasiens war jedoch schon vor dem Ausbruch des Coronavirus angeschlagen. Im Jahr 2019 wuchs die thailändische Wirtschaft um 2,4%, das ist das langsamste Wachstum seit 2014. Ein Grund für die wirtschaftliche Verlangsamung war der starke thailändische Baht. Er stieg im vergangenen Jahr um mehr als sieben Prozent gegenüber dem Euro, was ein stärkeres Wachstum als jede andere asiatische Währung darstellt. Auch gegenüber dem US-Dollar legte er um fast drei Prozent zu.

Allerdings begann der thailändische Baht zu Anfang dieses Jahres gegenüber führenden internationalen Währungen zu schwächeln. Gegenüber dem US-Dollar hat der Baht um etwa fünf Prozent, gegenüber dem Euro um etwa vier Prozent nachgegeben. Auch hier ist es das Coronavirus, das Thailand unter Druck setzt. Chinesische Touristen, die derzeit ausbleiben, machen fast drei Prozent der Wirtschaftsleistung Thailands aus.

Darüber hinaus hat die weltweite Konjunkturabschwächung die thailändischen Exporte beeinträchtigt. Im vergangenen Jahr gingen die Exporte aus Thailand um 2,65 Prozent zurück. Im Januar stiegen die Exporte jedoch unerwartet um 3,35% im Jahresvergleich, wie Daten des Handelsministeriums zeigten. Dies ist der erste Anstieg seit sechs Monaten, der hauptsächlich auf den Öl- und Goldexport zurückzuführen ist. Und auch die positive Stimmung aus dem Phase-1-Handelsabkommen zwischen den USA und China hatte die Exporte von Produkten, die mit diesen Zollmaßnahmen in Zusammenhang stehen, erneut gesteigert.

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Junge Hochschulabsolventen vor der Arbeitslosigkeit

Die thailändische Wirtschaft ist zusätzlich durch die hohe Jugendarbeitslosigkeit unter Druck geraten. Etwa 11% der Jugendlichen des Landes haben laut einer Studie keine Arbeit, sind nicht in der Schule und verfügen über keine Qualifikationen. Anders ausgedrückt, das sind mehr als eine Million Jugendliche. Und diese unqualifizierte Bevölkerungsgruppe wächst mit einer Rate von 1,16% pro Jahr. Außerdem wird wahrscheinlich die Hälfte der neuen Hochschulabsolventen arbeitslos, befürchtet das Ministerium für Hochschulbildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation. Eine Studie ergab, dass die Zahl der arbeitslosen jungen Hochschulabsolventen im März, wenn die nächste Semesterperiode endet, auf mehr als 500.000 steigen wird.

Für eine alternde Gesellschaft, die einen kritischen Arbeitskräftemangel vor sich hat, ist dies eine schlechte Nachricht. Die Regierung hat jedoch erste Maßnahmen eingeleitet, um zumindest letzerem Problem zu begegnen. Das Bildungsministerium hat ein 8,6 Milliarden-Baht-Programm „Youth Build the Nation“ aufgelegt, das arbeitslosen Hochschulabsolventen bezahlte ehrenamtliche Arbeitsplätze bietet.

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