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USA nehmen Chinas Solarenergiebranche unter die Lupe

Der Markt für erneuerbare Energien ist von zentraler Bedeutung für das Erreichen der Klimaziele und der Netto-Null-Emissionsziele. Viele Staaten fördern daher saubere Energieprojekte mit Subventionen und Steuervergünstigungen. China ist seit fast einem Jahrzehnt Marktführer in der Lieferkette für saubere Energie und ist nach Angaben von Wood Mackenzie für 70% der globalen Produktion von Solarmodulen verantwortlich. Außerdem verfügt das Land über fast 90 % der weltweiten Produktionskapazität für Lithium-Ionen-Batterien.

Viele Länder sehen in dieser Marktdominanz eine Bedrohung für ihre heimische Solarindustrie. Die USA haben daher vor kurzem eine Untersuchung der Verletzung von Antidumpingzöllen durch chinesische Photovoltaik (PV)-Hersteller angeordnet.

Chinas Solarambitionen

Chinas Präsident Xi Jinping will das Land bis 2060 kohlenstoffneutral machen und erwartet, dass bis 2030 25 % des Energiebedarfs des Landes durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Die Volksrepublik ist bereits Marktführer in der Solarenergie, und acht der zehn weltweit führenden Hersteller von Solarmodulen sind chinesisch, berichtet das in den USA ansässige National Renewable Energy Laboratory (NREL).

Die Solarrevolution in China begann in den 2000er Jahren, vorwiegend dank staatlicher Subventionen und Darlehen von staatlich unterstützten Banken. Chinesische Provinzregierungen boten subventionierte Grundstücke und Strom, direkte und indirekte finanzielle Unterstützung sowie hohe Steuervergünstigungen. Im Jahr 2010 erklärte der chinesische Staatsrat die Photovoltaik zu einer „strategischen, aufstrebenden Industrie“, und staatseigene Banken förderten das Wachstum des Sektors mit einem Kreditrahmen von mehr als 40 Mrd. USD.

Der Anteil Chinas an den weltweiten PV-Installationen lag 2008 bei weniger als 1 %, aber 2013 bereits bei 30 %. Im Januar gab Chinas Nationale Energiebehörde (NEA) bekannt, dass die installierte PV-Kapazität des Landes bei 306 GW liegt. Die USA hatten 2019 mit 76 GW die zweitgrößte installierte Solarkapazität der Welt, was den großen Unterschied zwischen den beiden Ländern zeigt.

Tatsächlich dominiert China alle Sektoren der weltweiten PV-Solarmodulproduktion – mit einem Anteil von 97 Prozent bei der Produktion von Siliziumwafern, 79 Prozent bei den PV-Zellen und 67 Prozent bei Polysilizium.

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Zusätzlich hat China die höchste Anzahl an Patentregistrierungen für erneuerbare Energien. Im Jahr 2018 hatte die Volksrepublik 7.550 Patente angemeldet, während die USA mit über 2.000 Patenten für erneuerbare Energien an zweiter Stelle standen, wie Daten von Statista zeigen.

„Wenn es darum geht, dass aufstrebende Märkte die entwickelten Staaten in Sachen Innovation und Technologie überholen, bietet China unserer Meinung nach ein günstiges Jagdrevier für Investments, um weltweit führende Unternehmen zu identifizieren, die den Markt grundlegend verändern“, so Nicole Vettise, Senior Vice President bei Franklin Templeton in einem Blogbeitrag.

Der Streitpunkt zwischen den USA und China

Im Jahr 2012 kündigte das US-Handelsministerium an, Antidumpingzölle auf Einfuhren chinesischer Solarzellen zu erheben. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte 2018 Zölle auf Solarimporte aus China verhängt, die Präsident Joe Biden kürzlich um vier weitere Jahre verlängerte.

Anfang dieser Woche erklärte das US-Handelsministerium, dass es untersuchen werde, ob chinesische Unternehmen die Solarzölle über südostasiatische Fabriken umgehen. Die Untersuchung bezieht sich auf einen Antrag nach einer Behauptung von Auxin Solar, dass Hersteller in Malaysia, Vietnam, Thailand und Kambodscha Solarkomponenten aus China verwenden. Auf diese vier Länder entfallen 80 % der Lieferungen von Solarmodulen in die USA, wie aus Daten der American Clean Power Association hervorgeht.

US-amerikanische Hersteller von Solaranlagen sind besorgt über chinesische Konkurrenten, die ihre Preise unterbieten. Sie behaupten, dass Menschenrechtsverletzungen und Zwangsarbeit durch chinesische Hersteller ihnen geholfen haben, die Kosten zu senken. Die chinesische Provinz Xinjiang, die wegen des Völkermords an den uigurischen Muslimen unter Beobachtung steht, produziert den größten Teil des weltweit produzierten Polysiliziums, das für die Herstellung von Solaranlagen verwendet wird.

„Seit Jahren weigern sich chinesische Solarproduzenten, faire Preise für ihre Produkte in den USA zu fordern. Und sie haben erhebliche Anstrengungen unternommen, um die amerikanischen Hersteller und Arbeitnehmer weiterhin zu unterbieten, indem sie Umgehungsgeschäfte in Ländern einrichteten, die nicht unter diese Zölle fallen“, sagte Mamun Rashid, Geschäftsführer von Auxin.

Wood Mackenzie stellt in einem Blogbeitrag fest, dass die Preise für Solaranlagen in China die niedrigsten der Welt sind. In Anbetracht der anti-China Stimmung in westlichen Märkten investieren chinesische Unternehmen verstärkt in erneuerbare Energien Geschäfte im Ausland, um ihr Image zu verbessern.

Chinas Investitionen in Übersee

China steigert seine Investitionen in die Solarindustrie in südostasiatischen Ländern, um die Produktion auszuweiten und Synergien mit der Initiative „One Belt, One Road“ zu schaffen. Letztes Jahr kündigte das chinesische Unternehmen Risen Energy an, 10 Mrd. USD in den Aufbau von Solarproduktionsanlagen in Malaysia zu investieren.

„China ist sehr daran interessiert, in Malaysia zu arbeiten, weil die Vereinigten Staaten und die westlichen Länder China immer mehr Steine in den Weg legen, um dort (in den USA und Europa) zu investieren. Sie schauen sich die ASEAN-Länder, den Nahen Osten und Afrika an“, sagte Tan Yew Sing, Präsident der Handelskammer Malaysia-China, laut der lokalen Publikation BenarNews.

Vietnam ist ein weiteres wichtiges südostasiatisches Land, das schnelles Wachstum im Solarenergiesektor verzeichnet. Etwa 99 % der Solarmodule des Landes werden aus China importiert. Die vietnamesische Publikation Than Nien schrieb in einem Bericht, dass Indien gegenüber Vietnam bezüglich Anti-Dumping von in China hergestellten Solarprodukten protestiert hat.

Chinesische Solarenergie-Investitionen in Thailand werden die Abkehr des Königreichs von fossilen Brennstoffen vorantreiben. „Thailand ist zu einem Schlüssel-Standort für die Produktion von Solarmodulen für chinesische Unternehmen geworden – zum Teil, um die US-Sanktionen zu umgehen“, erklärt Ingo Puhl, Mitbegründer des Carbon Finance Beratungsunternehmens South Pole Group, dem China Dialogue.

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