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Vielversprechende Zukunft für den philippinischen BPO-Sektor

Der Business Process Outsourcing (BPO)-Sektor hat sich als essentiell für die wirtschaftliche Erholung der Philippinen erwiesen. Inmitten der Covid-19-Pandemie stach der Sektor als einer der widerstandsfähigsten heraus.

Mit den ersten Lockdowns im Jahr 2020 stufte Präsident Rodrigo Duterte den BPO-Sektor zusammen mit den Lebensmittel- und Gesundheitsdienstleistern als „essentiell“ ein. Dies ermöglichte es den Unternehmen, ihren Betrieb fortzusetzen und führte zu einem stetigen Wachstum des Sektors – trotz eingeschränkter Kapazität.

Der philippinische BPO-Sektor verzeichnete im Jahr 2020 einen Umsatz von 26,7 Mrd. USD, was einem Wachstum von 1,4% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche stieg zwischen 2019 und 2020 um 1,8% auf 1,32 Millionen. Auch wenn diese Zahlen gering erscheinen, so sind sie besser als der Rest der philippinischen Wirtschaft, die im Jahr 2020 einen Einbruch von -9,5% und horrende Arbeitslosenzahlen verzeichnete.

Und die Aussichten für die BPO-Industrie sind weiter positiv. Daten des Marktforschungsunternehmens Everest Group zeigen, dass der philippinische IT- und BPO-Sektor im Jahr 2021 mit einem Umsatzwachstum von 8-13% rechnen kann. Die Zahl der Beschäftigten soll um 7-8% wachsen.

Für 2022 wird das Umsatzwachstum des Sektors auf 29 Mrd. USD geschätzt.

Im Tholons Services Globalization Index 2021 stehen die Philippinen auf dem 18. Platz der Top 50 Digital Nations. Die Städte Manila und Cebu belegen den 8. Platz bzw. den 52. in der Liste der Top 100 Super Cities.

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Pandemie-bedingter Boom

Das starke Wachstum der BPO-Branche spiegelt sich auch in einer höheren Nachfrage nach neuen Büroflächen auf den Philippinen wider.

Laut dem Immobiliendienstleister Leechiu Property Consultants (LPC) wird die Nachfrage nach Büroflächen trotz der Pandemie weiter steigen. In der ersten Hälfte des Jahres 2022 wird sich der erwartete Bedarf an Wohnflächen auf 224.000 Quadratmeter belaufen.

Mikko Barranda, Direktor für gewerbliche Vermietung bei LPC, sagte, dass die Omicron-Variante nur die Pläne für die Büroerweiterung beeinflusst hat, nicht aber das Geschäftsvertrauen der BPO-Unternehmen und anderer Firmen.

Das Wachstum des philippinischen BPO-Sektor während der Pandemie wurde auch durch Aufträge internationaler Unternehmen angekurbelt.

Eines dieser Unternehmen ist Zoom, das während der Pandemie einen rapiden Aufschwung als führende Videokonferenzplattform erlebte. Das US-Unternehmen wandte sich an KMC Solutions als Auftragnehmer für eine „kostengünstige Lösung mitten in der Pandemie“. Nach Angaben von Gian Reyes, Vizepräsident von KMC Solutions, hat das Unternehmen seine Mitarbeiterzahl auf den Philippinen seit Büroöffnung Ende 2020 verdreifacht.

Außerdem hatten die heftigen Covid-19-Wellen in Indien im letzten Jahr einige Kunden dazu veranlasst, einen Teil ihrer Geschäfte auf die Philippinen zu verlagern, so der damalige Präsident und CEO der IT and Business Process Association of the Philippines (IBPAP), Rey Untal.

Der BPO-Anbieter Concentrix gehört zu denen, die aufgrund der Ausbrüche Arbeit von Indien nach Manila verlagert haben. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen hat derzeit rund 100.000 Beschäftigte auf den Philippinen und ist damit der größte private Arbeitgeber des Landes.

BPO – eine Säule der philippinischen Wirtschaft

Der philippinische BPO-Sektor gilt als einer der beiden wirtschaftlichen Säulen des Landes. Die zweite Säule bilden Überweisungen von Ausland-Filipinos in die Heimat.

Die meisten Filipinos beherrschen die englische Sprache und besitzen digitale Kompetenz, was sie zu einer attraktiven Workforce macht. Die Sprachkompetenz der Bevölkerung liegt bei etwa 94%, wobei Englisch eine der meistgenutzten Sprachen ist.

Ralf Ellspermann, Geschäftsführer von PITON-Global, einem der führenden Callcenter auf den Philippinen, sagte in einem Interview, dass ein wichtiges Verkaufsargument für BPO-Anbieter in dem Land die Agilität sei. Die Unternehmen hätten in den letzten 20 Jahren in Technologien und Infrastrukturen investiert, die es ihnen ermöglichten, schnell und flexibel auf veränderte Geschäftsanforderungen zu reagieren.

Er fügte hinzu, dass „der philippinische BPO-Sektor derzeit wohl das beste Angebot für globale Unternehmen bietet, die nach Anbietern mit hochqualifizierten Arbeitskräften, Agilität und erstklassigen Technologien und Infrastrukturen suchen“.

Allerdings liegen in der Digitalisierung auch gewisse Herausforderungen für den Sektor.

Laut einer aktuellen Studie von airisX, einem internationalen Outsourcing-Unternehmen, muss sich der Sektor auf Fortbildung und Weiterentwicklung konzentrieren, da die Zukunft des BPO-Sektors von Roboterverarbeitung, Chatbots und Automatisierung geprägt sein wird.

Laut der Studie stellten KI-gesteuerte Chatbots schon vor der Pandemie eine Bedrohung für den BPO-Sektor dar. AirisX schätzt, dass 40.000 bis 50.000 gering qualifizierte oder prozessorientierte Arbeitsplätze in Zukunft durch Technologie ersetzt werden könnten.

Um die Arbeitskräfte auf die Verlagerung zu automatisierten Dienstleistungen und zunehmend technischen und kreativen Berufen vorzubereiten, hat die IBPAP eine „Roadmap 2022“ ins Leben gerufen. Das Projekt zielt darauf ab, dass bis Ende dieses Jahres 75% der Arbeitskräfte in mittel- bis hochqualifizierten Berufen tätig sind. Zum Vergleich, 2016 war es 53%.

Zurzeit arbeiten rund 1 Million Filipinos im BPO-Sektor.

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