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Die neue Investmentbrücke zwischen China und Hongkong

China verfolgt weiterhin die Öffnung seiner Finanzmärkte. In einem jüngsten Schritt, sich in der Greater Bay Area weiter zu öffnen und die wirtschaftliche Integration in der Region zu fördern, liegt jetzt eines der am heißesten ersehnten Programme in den finalen Zügen: Wealth Management Connect.

Die Absichtserklärung für das Programm wurde im Februars 2021 von Finanzbehörden in Festlandchina, Hongkong und Macau unterzeichnet, offiziell starten soll Wealth Management Connect in diesem Sommer. Die Investmentbrücke wird Einwohnern von Hongkong und Macau die Möglichkeit geben, Investmentprodukte aus Festlandchina zu kaufen, die von Finanzinstituten in der Greater Bay Area verkauft werden, und umgekehrt.

Durch dieses wechselseitige Wealth-Connect-Programm werden grenzüberschreitende Investmentprodukte über Online-Plattformen und mobile Apps verkauft. Es ist der vierte grenzüberschreitende Investmentkanal zwischen Hongkong und dem chinesischen Festland seit 2014.

Chinas Vermögenswachstum

China ist für strenge Kapitalkontrollen bekannt, um den größten Teil des riesigen Haushaltsvermögens und der Ersparnisse innerhalb seiner Grenzen zu halten und große Investitionsabflüsse einzuschränken. Aber in den letzten Jahrzehnten hat die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach und nach ihre Finanzmärkte geöffnet.

So könnte es für China von Vorteil sein, die Greater Bay Area mit ihrem Technologiezentrum Shenzhen und dem Produktions- und Transportstandort Guangzhou mit dem Finanzzentrum Hongkong zu verbinden.

Experten gehen davon aus, dass Wealth Management Connect für Chinas Reiche attraktiv sein könnte. „Viele Investoren auf dem chinesischen Festland sind von der Vermögensverwaltungsbranche unterversorgt“, sagte Daniel Chan, Head of Greater Bay Area bei HSBC laut S&P Market Intelligence.

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In der Provinz Guangdong, Hongkong und Macau lebten mehr als 450.000 hochvermögende Haushalte mit mehr als 0,9 Mio. USD an investierbaren Vermögenswerten, so Chan. Allerdings besäßen weniger als 20% der Privatinvestoren in der Greater Bay Area grenzüberschreitende Vermögensprodukte.

Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Boston Consulting Group wird China die USA bis zum Ende des Jahrzehnts als das Land mit der größten Konzentration von sogenannten Ultra-High Net Worth Individuals, Menschen mit einem Vermögen größer als 30 Mio. USD, überholen.

Der Global Wealth Report von 2021 der Unternehmensberatung fügte hinzu, dass, wenn das investierbare Vermögen in China mit der aktuellen Rate von 13% pro Jahr weiter steigt, das Land bis 2029 rund 10,4 Bio. USD an „Ultra-Assets“ besitzen wird, mehr als irgendwo sonst auf der Welt.

Für Hongkong könnte die Einführung des Wealth-Connect-Programms hochvermögende Investoren vom chinesischen Festland anziehen. Laut einer Umfrage von HSBC und Nielsen planen über 80% der Festlandinvestoren in der Greater Bay Area, über Wealth Management Connect in Hongkong zu investieren.

„Grundsätzlich regt der wachsende Reichtum chinesischer Investoren eine enorme Nachfrage nach Vermögensverwaltungsprodukten und -dienstleistungen an. Ganz zu schweigen von der starken Nachfrage nach Diversifizierung aufgrund geringerer risikobereinigter Renditen von Onshore-Assets. Die Möglichkeiten für Hongkonger Banken waren dabei bisher weitgehend von der Größe des lokalen Marktes begrenzt, der eine lange Entwicklung erfahren hat“, sagte Nathan Chow, Ökonom und Stratege bei DBS.

Banken bereiten sich auf Wealth Connect vor

Das grenzüberschreitende Investmentprogramm zwischen den Finanzregionen hat die Aufmerksamkeit internationaler Banken auf sich gezogen, die nun planen, in Asien zu wachsen, um von diesem Wachstum zu profitieren. Um an Wealth Management Connect teilnehmen zu können, müssen Banken Niederlassungen auf beiden Seiten der Grenze haben oder eine Partnerschaft mit einer anderen Bank eingehen.

Das Programm könnte rund 500 Mio. USD pro Jahr an Gebühren für Banken einbringen, schätzt Bloomberg Intelligence.

Standard Chartered, HSBC, Bank of East Asia und DBS gehören zu den Kreditgebern, die sich darauf vorbereiten, Partnerschaften mit anderen Banken einzugehen, um größere Möglichkeiten in der Greater Bay Area zu erschließen. Einige von ihnen sind dabei verstärkt Mitarbeiter einzustellen, um Niederlassungen auf beiden Seiten der Investmentbrücke zu haben.

HSBC plant mit 3,5 Mrd. USD, um sein Wealth- und Personal-Banking-Geschäft in Asien auszubauen. Standard Chartered will über die nächsten fünf Jahre 3.000 Manager für sein Vermögensverwaltungsgeschäft in Asien einstellen bzw. befördern. Citibank soll ähnliche Pläne haben.

Auch in Hongkong bereiten sich große Banken auf die Investmentbrücke vor, um Investmentfonds und andere Offshore-Investmentprodukte an qualifizierte Einwohner in den neun Greater-Bay-Area-Städten in Festlandchina zu verkaufen. So haben u.a. die Shanghai Banking Corp., Hang Seng Bank sowie die Bank of East Asia gegenüber S&P Global Market Intelligence angegeben, dass sie mehr Vermögensberater einstellen werden.

Laut dem Bloomberg Intelligence Analysten Francis Chan könnten Chinas vier größten Banken, darunter die Industrial & Commercial Bank of China, zusammen mit HSBC und ihrer Hongkonger Einheit Hang Seng Bank, aufgrund ihres umfangreichen Filialnetzes in der Region am meisten von Wealth Management Connect profitieren.

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