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Yuan steigt – China greift ein

Der Wert des chinesischen Yuan ist in den letzten Monaten so stark gestiegen wie noch nie zuvor. Inmitten des Falls des US-Dollars erreichte der Offshore-Yuan Ende Mai einen Wert von unter 6,4 pro Dollar, den höchsten Stand seit 2018. Diese Yuan-Aufwertung resultierte unter anderem aus steigenden chinesischen Aktienkursen aufgrund vermehrter ausländischer Käufe.

Der Zustrom ausländischer Investments in die relativ renditestarken Märkte des Landes hat ebenfalls zur Stärkung des Yuan beigetragen. Die Investmentbank Natixis berichtete, dass der ausländische Anteil am chinesischen Anleihenmarkt von 3,2% im Dezember 2020 auf 3,44% im April 2021 gestiegen ist, wobei ausländische Investoren im Laufe des Monats chinesische Festlandanleihen im Wert von 9 Mrd. USD gekauft haben.

Das Wachstum des chinesischen Yuan wird auch auf die rasche Erholung Chinas von der Covid-19-Pandemie zurückgeführt. Im Vergleich zu anderen Schwellenländern und den meisten entwickelten Volkswirtschaften haben sich die Wirtschaftsindikatoren im Land schneller erholt. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben die makroökonomischen und fiskalischen Strategien der Regierung Chinas Wirtschaftsaufschwung beflügelt.

Allerdings hat die stetige Zunahme des Yuan der exportorientierten Volkswirtschaft einige Sorgen bereitet. Folglich hat die chinesische Regierung mehrere Maßnahmen eingeleitet, die das weitere Wachstum des Yuan hemmen sollen.

Allerdings hat die stetige Aufwertung des Yuan der exportorientierten Volkswirtschaft einige Sorgen bereitet. Folglich hat die chinesische Regierung mehrere Maßnahmen eingeleitet, die die Yuan-Stärke eindämmen sollen.

Warum die Yuan-Stärke eindämmen?

Chinas Regierung hat sich hartnäckig bemüht, den jüngsten Anstieg des Yuan gegenüber dem US-Dollar zu bremsen. Der Grund dafür ist, dass ein stärkerer Yuan niedrigere Kosten für Güter und andere Rohstoffe bedeuten würde, die in US-Dollar angegeben sind.

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Somit bedeutet die Aufwertung des chinesischen Yuan gegenüber dem Dollar, dass Chinas Exportprodukte weniger wettbewerbsfähig sind, was sich wiederum auf die anhaltende Erholung des Landes von der Pandemie auswirken würde. Das diesjährige Exportwachstum ist ein Faktor, den Experten für die schnelle Erholung des Landes verantwortlich machen. Inmitten der wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie hat sich der Sektor zudem als wichtige Beschäftigungsquelle herauskristallisiert.

Daten von Chinas  Staatlichem Amt für Statistik zeigen, dass der Teilindex für neue Exportaufträge für Mai unter 50 gefallen ist. Dies deutet darauf hin, dass der jüngste Anstieg des chinesischen Yuan die Nachfrage in Übersee beeinflusst hat.

Der Zustrom ausländischer Investments scheint eine positive Wirkung des starken Yuan zu sein. Allerdings ist die finanzielle Stabilität Chinas problematisch geworden. Ein übermäßiger Fluss von unerwünschtem Geld nach China könnte für lokale Vermögensblasen und Inflation sorgen.

Sheng Songcheng, ehemaliger Direktor der Abteilung für Umfragen und Statistik bei der People‘s Bank of China (PBOC), sagte in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua, dass ein großer Zustrom von spekulativem Geld nach China verhindert werden sollte, weil dies den Finanzmarkt und die unabhängige Geldpolitik des Landes negativ beeinflussen könnte.

„Wir werden verhindern, dass kurzfristige Geldzuflüsse den Yuan in die Höhe treiben und die Wettbewerbsfähigkeit von Exportunternehmen beeinträchtigen“, so Sheng.

Der ehemalige PBOC-Offizielle erklärte, dass der Anstieg des chinesischen Yuan zu einem Rückgang der Margen von Exportunternehmen führen würde, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Er warnte, dass die Aufwertung des Yuan der Gesamtwirtschaft schaden könnte, wenn Unternehmen sich auf Spekulationen konzentrieren, anstatt ihrem Hauptgeschäft nachzugehen.

PBOC bremst die Yuan Aufwertung

Im Rahmen der Bemühungen, den Anstieg des Yuan abzuschwächen, kündigte die PBOC eine Erhöhung der Anforderung an Währungsreserven für Banken an. So sind ab 15. Juni 2021 die Banken dazu verpflichtet, 7% ihrer Devisen in Reserve zu halten. Das ist eine Erhöhung um 2% und die erste Erhöhung seit 2007.

Dieser Schritt könnte sich auf den chinesischen Yuan auswirken, was die Position der Zentralbank zum jüngsten Anstieg der Währung deutlich macht. Laut PBOC wird die Maßnahme beim Liquiditätsmanagement helfen und das Angebot an US-Dollar und anderen Währungen Onshore effektiv senken. Dies sollte den chinesischen Yuan unter Druck setzen und ihn abschwächen.

Am 1. Juni setzte die Zentralbank ihren täglichen Referenzsatz auf 6,3572 Yuan pro US-Dollar fest. Dieser Schritt kam, nachdem die Währung in Hongkong um 0,2% auf 6,3634 pro Dollar und Onshore um 0,1% gestiegen war.

Die Ankündigung scheint ihr Ziel erreicht zu haben, das weitere Wachstum des chinesischen Yuan gegenüber dem US-Dollar zu bremsen. Der Wechselkurs steht mittlerweile bei 6,40 Yuan pro US-Dollar (3.-8. Juni 2021), nachdem er am 31. Mai noch bei 6,36 lag.

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