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Zentralbanken setzen auf steigende Renminbi-Währungsreserven

Die Wachstumsaussichten Chinas haben den Renminbi zu einer attraktiven Währung gemacht, und die Zentralbanken weltweit setzen auf eine Erhöhung ihrer Bestände. Trotz der Differenzen zwischen westlichen Regierungen und China ist die zunehmende Akzeptanz des chinesischen Renminbis als Währungsreserve ein globaler Trend, wie neue Daten zeigen.

Die Internationalisierung von Chinas Währung, dem Renminbi (RMB), hat Analysten dazu veranlasst zu spekulieren, ob er ein Rivale zum US-Dollars wird.

Zentralbanken setzen auf Renminbi

Der „Global Public Investor 2021“ Bericht des unabhängigen Official Monetary and Financial Institutions Forum (OMFIF), in dem 102 Zentralbanken befragt wurden, ergab, dass 30% der Befragten in den kommenden zwölf bis 24 Monaten verstärkt in die chinesische Währung Renminbi investieren wollen, was weit über dem Vorjahreswert von 10% liegt.

Laut Studie ist besonders die Nachfrage von afrikanischen Zentralbanken stark. Diese gaben an ihre RMB-Reserven in den nächsten zwölf bis 24 Monaten um 50% aufstocken wollen.

Auf der anderen Seite waren die Befragten relativ pessimistisch gegenüber dem Euro und dem Dollar und planten, ihre Bestände um 16% beziehungsweise 18% zu reduzieren. Die in London ansässige Denkfabrik für das Zentralbankwesen stellte außerdem fest, dass der Anteil der Zentralbanken, die planen, ihr Renminbi-Engagement auf längere Sicht zu erhöhen, bei 70% liegt.

Dem Bericht zufolge hat sich das Interesse der Zentralbanken an Renminbi-Beständen während der Covid-19-Krise verstärkt. Der Enthusiasmus wird durch den kontinuierlichen Wertzuwachs des Renminbi und die Stabilität in unruhigen Zeiten gestützt. Das steigende Interesse der Zentralbanken kann dazu beitragen, den Anstieg der Währung weiter zu beschleunigen, wobei die Befragten ein weitaus größeres Interesse an der chinesischen Währung angaben als in den Vorjahren.

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Renminbi-Währungsreserven in Rekordhöhe

Die Zentralbanken halten bereits Rekordbestände an Renminbi-Reserven, wodurch die chinesische Währung auf dem Weg scheint, einen wesentlich einflussreicherer Platz in der Weltwirtschaft einzunehmen.

Nach den jüngsten Zahlen des Internationalen Währungsfonds (IWF) hielten verschiedene Zentralbanken im ersten Quartal dieses Jahres Renminbi-Reserven im Wert von 287,46 Mrd. USD in offiziellen Devisenreserven, gegenüber 267 Mrd. USD im gesamten Jahr 2020. Dies entspricht einem Anstieg von 2,45% im ersten Quartal 2021 gegenüber 2,2% in den vorangegangenen drei Monaten, wie der IWF berichtet.

Darüber hinaus zeigt ein erheblicher Anstieg des Volumens der auf Renminbi lautenden Forderungen in der Currency Composition of Official Foreign Exchange Reserves (COFER)-Datenbank des IWF die breite Akzeptanz des Renminbi als globale Reservewährung. Das Renminbi-Volumen in COFER ist in neun aufeinander folgenden Quartalen gestiegen.

Laut einer Paneldiskussion bei den Central Banking’s Summer Meetings hat die Aufnahme des Renminbi in die Sonderziehungsrechte (SZR) des IWF – eine Gruppe der weltweit größten global gehandelten Währungen – zu einer automatischen Zuteilung des Renminbi zu den Reserven geführt und damit seine weltweite Akzeptanz gefördert.

Renminbis Wertentwicklung

Die jüngste Rallye hat den Renminbi auf seinen höchsten Stand gegenüber dem US-Dollar und vielen anderen Währungen gebracht. Laut Brad Gibson, Co-Head of Asia Pacific Fixed Income bei AllianceBernstein, bietet der Renminbi einen Renditevorteil von 2,25% bis 2,75% gegenüber dem Euro, dem Pfund und dem US-Dollar.

Die Stärke und Stabilität der chinesischen Währung ist seit einigen Jahren ein zentrales politisches Anliegen der Regierung. Um eine weitere Alternative zum US-Dollar zu bieten, haben die chinesischen Behörden den Status des Renminbis als internationale Währung systematisch verbessert. Dazu gehört die Verschärfung der Kreditkonditionen in der ersten Jahreshälfte und die Öffnung des inländischen Anleihemarktes, was zu höheren Investitionen der internationalen Zentralbanken in chinesische Staatsanleihen führte. Auch die Aufnahme des Landes in globale Anleihenindizes nimmt zu, was dem Renminbi über die Kapitalmärkte weiteren Auftrieb verleiht.

„Wenn Chinas Wirtschaft ein mittleres bis schnelles Wachstum beibehalten kann und die Liquidität und Widerstandsfähigkeit des Finanzmarktes gestärkt werden kann, ohne dass es zu einer systemischen Finanzkrise kommt, dann könnte der Renminbi bis 2035 zur drittgrößten internationalen Währung werden“, sagte Zhang Ming, stellvertretender Leiter des Instituts für Finanzen und Bankwesen an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, gegenüber China Daily.

Chancen für Investoren

Die People’s Bank of China (PBOC) hat Maßnahmen ergriffen, um die wechselseitigen Schwankungen des Renminbi – Aufwertung oder Abwertung – zu mildern. Die PBOC hat kürzlich den Mindestreservesatz für Banken gesenkt, wodurch Liquidität in Höhe von etwa 154 Mrd. USD freigesetzt wird. Die Zentralbank treibt zudem ihre Plänen für den digitalen Yuan voran, mit dem bis Ende Juni Transaktionen im Wert von 5,34 Mrd. USD getätigt wurden.

Laut Gibson bietet die chinesische Währung Anlegern Diversifizierungsmöglichkeiten. „Stabilität ist seit vielen Jahren eines der Hauptmerkmale der Währung, insbesondere in Zeiten globaler Marktvolatilität, einschließlich der Finanzkrise in 2008, der europäischen Schuldenkrise in 2012 und der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020“, so Gibson.

„Wir sind der Meinung, dass Anleger – unabhängig davon, ob sie bereits ein RMB-Engagement haben oder darüber nachdenken – die positive, langfristige Sicht einberechnen sollten“, fügte er hinzu.

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