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Wie Fintech Fonds in Asien verändert

Fondsgesellschaften und Investoren stehen vor gewaltigen Veränderungen. Die technologische Revolution in der Finanzbranchen – kurz Fintech genannt – verändert die Art und Weise, wie weltweit Geld verwaltet wird. Vor zehn Jahren gab es Begriffe wie „Big Data“, „Robo-Advisor“ oder „Blockchain“ noch gar nicht. Heute sind sie für die Zukunft der Vermögensverwaltung von zentraler Bedeutung.

Fintech wird die Art und Weise, wie Fonds gemanagt werden, unwiderruflich verändern. Das liegt zum großen Teil an immer ausgeklügelteren Computeralgorithmen und deren Verarbeitung. Doch die aktuell zu beobachtenden Veränderungen sind auch das Ergebnis eines sich schnell wandelnden Umfelds.

Megatrends beeinflussen Fonds

Drei große Trends treffen aktuell aufeinander. Weltweite regulatorische Veränderungen bringen mehr Transparenz in den Betrieb und den Vertrieb von Fonds. Niedrige Zinsen und damit sinkende Renditen lassen die Ergebnisse von Fonds in den Mittelpunkt rücken. Drittens ermöglicht Technologie neue und effizientere Methoden, Kundengelder zu managen.

Experten gehen davon aus, dass sich die Investmentbranche in den nächsten 10 Jahren aufgrund dieser Einflüsse radikal wandeln wird. Mit einfachsten, regelbasierten Investmentprodukten lassen sich viele Anlegerbedürfnisse bereits heute automatisiert darstellen.

Robo-Advisor boomen

Das Vorgehen der sogenannten Robo-Advisors – also Roboter Berater – ist meist ähnlich. Der überwiegende Teil der Anbieter macht nach dem Ausfüllen eines standardisierten Online-Fragebogens automatisierte Vorschläge. Diese bestehen meist aus einfachen, standardisierten ETF-Portfolios, die nach Risiko und Ertrag gewichtet werden. In Deutschland gibt es bereits mehr als ein Dutzend solcher Anbieter: Robo-Advisor im Test 

In den USA sind bereits 200 Anbieter aktiv, in ganz Asien sind es geschätzt 50.

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Der Trend zum Online-Zahlungsverkehr wird dabei auch vor dem Kauf und Verkauf von Investmentfonds nicht haltmachen. Diese Entwicklungen zeigen sich bereits deutlich in Asien. In China gelten online geführte Geldmarktfonds bereits vielen Bankkunden als Ersatz für klassische Bankprodukte und Konten.

Asien liegt beim mobilen Investieren vorne

Experten sind sich darüber im Klaren, dass die die heutige Generation ein vollkommen unterschiedliches Kaufverhalten gegenüber der vorangegangenen Generation aufweist. Das zeigt sich auch beim Investieren, In Indien werden bereits 20% der Investmentfonds über Smartphones gekauft und verkauft.

Dieser Trend wird sich global, aber vor allem in Asien beschleunigen. Fintech macht das Investieren einfacher, leichter zugänglich und liefert dabei bessere Ergebnisse. Das sind zunächst gute Nachrichten für die Anbieter von Investmentfonds, schlummert hier doch enormes Marktpotenzial. Doch die Branche hat sich in der Vergangenheit mit hohen Gebühren und mäßiger Leistung selbst keinen Gefallen getan.

Leistung von Fonds nach Kosten nur mittelmäßig

Verschiedene Studien kamen in den letzten Jahren zu dem Schluss, dass aktive Investmentfonds in den USA zu über 80 % nach Kosten keinen Mehrwert gegenüber passiv gemanagten Produkten erzielten. In Asien ist dieser Anteil aufgrund höherer Provisionen und Verwaltungsgebühren sogar noch eklatanter. Dieses Ungleichgewicht zwischen Leistungen und Kosten fällt auf die Anbieter zurück.

Professionelle Anleger haben auf diese Erkenntnis längst reagiert, indem sie mehr Geld in passive Produkte und illiquide Alternativen verlagert haben. Auch Privatbanken tun dies zunehmend im Auftrag ihrer Kunden. In Asien ist dieser Trend noch nicht angekommen. Fonds haben noch nicht den Stellenwert bei der Geldanlage wie in den USA oder Europa. Insbesondere passive Investmentprodukte wie ETF sind  außer in Japan noch nicht so verbreitet.

Generation X, Z mit neuem Anlageverhalten

Dies dürfte sich in den kommenden Jahren ändern. In 10 Jahren wird die Generation Y in den 30er und 40er Jahren sein. Die Generation Z tritt in den Arbeitsmarkt ein. Für diese Generationen werden online Bezahlen und Investieren über Smartphones und Tablets absolut selbstverständlich sein. Vor allem in Asien ist die Durchdringung der Gesellschaft mit mobilen Zahlungslösungen deutlich größer.

Für Fondshäuser ist dies eine enorme Chance. Viele Menschen in Asien haben überproportional viel Bargeld oder Immobilien. Fintech-Lösungen verfügen über das Potenzial, Anlegern einen einfacheren Zugang zu renditestarken Anlagen zu eröffnen. Doch die neuen Technologien schaffen Transparenz und machen die Managerleistung somit vergleichbar.

Künstliche Intelligenz beschleunigt Wettlauf

Branchenkenner sehen einen Wettlauf der Systeme heraufziehen. Immer mehr Aufgaben werden von Maschine übernommen, wie dieser Artikel zeigt: Künstliche Intelligenz als Fondsmanager

Mensch gegen Maschine oder Mensch mit Unterstützung der Maschine lauten die unterschiedlichen Konzepte. Auf der einen Seite dürften immer ausgeklügeltere Fonds stehen, die von echter künstlicher Intelligenz gemanagt werden. Algorithmen und Datenanalyse werden dazu führen, dass aktive Fondsmanager aussterben, die lediglich einen Index abbilden.

Weltweit setzen immer mehr Fondsgesellschaften auf künstlicher Intelligenz.  Blackrock sorgte zuletzt mehrfach für Schlagzeilen. Aber auch der der Frankfurter Value-Fonds Pionier Hendrik Leber setzt auf das Potenzial von künstlicher Intelligenz: Die Dämmerung einer neuen Revolution in der Finanzbranche.

Neue Chancen für innovative Fonds und Investoren

Für Fondsgesellschaften und Portfoliomanager, die, basierend auf besseren Technologie und Datenanalysen, wirklich herausragende Leistungen anbieten, ergeben sich dagegen vollkommen neue Chancen. Bessere Risikoanalyse oder die Kombination verschiedenster Anlageklassen sind nur einige Anwendungsfälle.

Ob rein AI-basierte oder hybride Fondsmanagement-Modell die Zukunft dominieren – sicher ist, dass die Fondsbranche vor fundamentalen Veränderungen steht.

Mittelmäßigkeit, das ist die gute Nachricht für Investoren, dürfte in der Zukunft keinen Platz mehr haben. Der Computer hat längst die Steuerung übernommen.

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