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Korea Wirtschaft: auf Konflikt mit dem Norden reduziert

Südkorea zählt zu den am weitesten entwickelten Ländern in Asien. Die Korea Wirtschaft ist jedoch stark von Exporten nach China und der Auseinandersetzung mit dem Nachbarn Nordkorea abhängig. Wir sprachen mit Si Hyung Song von der koreanischen Fondsgesellschaft Mirae über Status quo und Ausblick für die Koreas Wirtschaft.

AsiaFundManagers.com: Südkorea hat eine junge Regierung. Welche Konsequenzen hatte die Wahl von Präsident Moon Jae-in für die koreanische Wirtschaft?

Si Hyung Song: Die Wahl von Präsident Moon hatte drei Konsequenzen – eine negative, zwei positive. Erstens hat die neue Regierung den Mindestlohn, den Körperschaftssteuersatz und die Verschärfung der Immobilienhypotheken angehoben. Solche restriktiven Maßnahmen wirken sich meist negativ aus. Zweitens verbesserte die neue Regierung die Beziehungen zu China und reduzierte die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Da geopolitische Risiken für die koreanische Wirtschaft die Hauptrisiken darstellen, wurde das positiv bewertet. Drittens kündigte die Regierung Pläne zur Stimulierung der Small- und Mid-Cap-Märkte an. Die Maßnahme sollte für den KOSDAQ positiv sein, da sich das Handelsvolumen erhöht.

Korea Wirtschaft: Sonderfall Chaebols

AsiaFundManagers.com: Wie weit sind die Reformen fortgeschritten? Welche Veränderungen gab es seitdem?

Si Hyung Song: Aus wirtschaftlicher Sicht hat die Regierung die oben genannten Reformen – Mindestlohnerhöhung und Unternehmenssteuererhöhung – erreicht. Politische Reformen wurden dagegen vom Parlament blockiert. Hier verfügt die Regierungspartei nicht über die Mehrheit der Sitze.

AsiaFundManagers.com: Welche Auswirkungen hat die besondere Situation mit starken Verbindungen zwischen der Regierung und den Chaebols genannten Industriekonglomeraten für Investoren?

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Si Hyung Song: Die gegenwärtige Regierung ist hart im Umgang mit Chaebols, insbesondere mit Fragen der Unternehmensführung und des fairen Handels. Es ist zu erwarten, dass diese Haltung für die Anleger überwiegend positiv ist. Die Unternehmen werden aktiver an der Verbesserung der Aktionärsrendite und der Transparenz der Unternehmensführung arbeiten, um Ärger zu vermeiden.

Koreafonds setzt auf Corporate Governance

AsiaFundManagers.com: Welche Konsequenzen hat die Notwendigkeit der Umstrukturierung für die Korea Wirtschaft und die Chaebols?

Si Hyung Song: Die zunehmende Belastung der Unternehmen durch die Politik wird als eher negativ für den Markt angesehen, da sie sich in höheren Kosten und geringeren Gewinnen niederschlagen könnte. Wir erwarten jedoch, dass die erhöhte Transparenz der Unternehmensführung und die Dividendenrendite einige der Abschläge auf dem koreanischen Markt beeinflussen werden.

AsiaFundManagers.com: Welchen Einfluss hat dies auf Ihr Portfolio?

Si Hyung Song: In unserem Portfolio achten wir darauf, uns von Unternehmen mit schwacher Corporate Governance zu distanzieren. Diese Themen können Unsicherheiten für die Anleger schaffen. Gleichzeitig achten wir verstärkt auf Small und Mid Caps, die von der aktuellen Regierungspolitik profitieren sollen.

AsiaFundManagers.com: Wie würden Sie die derzeitigen Beziehungen zwischen Südkorea und China beschreiben?

Si Hyung Song: Im Vergleich zum Einsatz vor der Diskussion um das Raketenabwehrsystem THAAD ist das Verhältnis immer noch bescheiden. Das lässt sich auch mit der langsamen Erholung des Zustroms chinesischer Touristengruppen nach Korea belegen. Doch die allgemeine Stimmung verbessert sich allmählich und dürften weitere Verbesserungen in den Beziehungen zwischen China und Korea bringen.

Entspannung zwischen China und Korea

AsiaFundManagers.com: Was sind die wichtigsten Auswirkungen auf koreanische Unternehmen?

Si Hyung Song: Da wir erwarten, dass sich die Beziehungen zwischen Korea und China verbessern, dürften Unternehmen mit einem hohen Engagement in China davon profitieren. Beispiele hierfür sind die Kosmetik- und Tourismusbranche.

Korea Wirtschaft: Weniger Touristen durch Spannungen mit China
Korea Wirtschaft: Weniger Touristen durch Spannungen mit ChinaKorea Wirtschaft: Weniger Touristen durch Spannungen mit China
Korea Wirtschaft: Auswirkungen auf Kosmetikbranche
Korea Wirtschaft: Auswirkungen auf KosmetikbrancheKorea Wirtschaft: Auswirkungen auf Kosmetikbranche

AsiaFundManagers.com: Wie sind Ihre Aussichten für die koreanische Wirtschaft?

Si Hyung Song: Meiner Ansicht nach wird sich das Wachstum der Korea Wirtschaft auf der Grundlage des Exportwachstums und des Binnenkonsums fortsetzen. Steigende Investitionen dürften ebenfalls zum Wachstum beitragen, da die Technologiebranche ihre Investitionen im Jahr 2018 fortsetzt. Der Bausektor dürfte aufgrund der staatlichen Vorschriften in den Bereichen Hypotheken und Steuern nur schleppend vorankommen, aber die Auswirkungen könnten durch das Wachstum der Investitionen und des Konsums überwunden werden.

Korea Wirtschaft mit hohen Wachtumsraten
Korea Wirtschaft mit hohen Wachtumsraten. Quelle: IMFKorea Wirtschaft mit hohen Wachtumsraten

AsiaFundManagers.com: Welche Risiken sehen Sie für die koreanische Wirtschaft?

Si Hyung Song: Risikofaktoren für die koreanische Wirtschaft sind natürlich die Spannungen mit Nordkorea und Volatilitäten in der BIP-Wachstumsrate, die von der chinesischen Wirtschaft erwartet werden. Da das aufstrebende Asien einschließlich China im Jahr 2018 weiterwachsen dürfte, ist das Risiko aus China zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht signifikant. Auch die nordkoreanische Frage dürfte angesichts der derzeitigen Entwicklung unter Kontrolle bleiben.

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