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Kryptowährung in Asien – zwischen Chance und Hype

Kryptowährung wie der Bitcoin beflügeln derzeit globale Anlegerphantasien. Doch kaum ein Phänomen wird so kontrovers diskutiert. Während im Westen der Crypto-Hype unververmindert weitergeht, werden Bitcoin und Co. in Asien sehr unterschiedlich behandelt.

Viele Investoren betrachten die Kryptowährungen als willkommene Ergänzung zu den durch die Zentralbankpolitik massenhaft verfügbaren Währungen der hochverschuldeten Industrieländer. Andere Akteure freuen sich über ein gestiegenes Maß an Freiheit, insbesondere was internationale Finanzströme angeht. Nicht zuletzt wird Bitcoin und Co. das Potenzial zugetraut, das bestehende Geschäftsmodelle von Banken zu ersetzen.

Kryptowährung kaum zum Einkaufen geeignet

Kryptowährungen sind im Kern per hoher Rechenleistung hergestellte, einmalige Schlüssel, die in einer verteilten, dezentralen Datenbank gespeichert werden. Gehandelt werden Kryptowährungen auf entsprechenden Börsen, wo auch der Austausch von realen Währungen oder Gütern gegen Kryptowährung stattfindet.

Als Zahlungsmittel für kleine Transaktionen sind die bekannten Kryptowährungen jedoch nicht geeignet, da systembedingt nur eine geringe Anzahl von Transaktionen in der Minute stattfinden können. Die Transaktionen sind zudem nicht wirklich anonym, denn jeder Handelsteilnehmer kann die Transaktionen der anderen Handelsteilnehmer vollständig einsehen.

Kryptohandel in Yen und Won

Allerdings sind die Kryptowährungen in vielen Ländern nicht reguliert, sodass keine Identitätsprüfung von Käufern und Händlern stattfindet – noch nicht. Die asiatischen Länder sind allesamt sehr technologiefreundlich, behandeln Kryptowährungen aber aufgrund ihrer Wirtschaftsysteme und Vorgeschichte völlig unterschiedlich.

Analysen der Deutschen Bank und der japanischen Bank Nomura zur Folge findet mehr als ein Drittel und damit der größte Teil des Bitcoin-Handels mit japanischen Yen statt. Ein Sechstel soll in koreanischen Won stattgefunden haben. Der hohe Anteil der japanischen Währung erstaunt nicht: Kryptowährungen werden von der japanischen Politik begrüßt und von der Zentralbank weitgehend wohlwollend beobachtet.

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Japanische Finanzaufsicht beobachtet Bitcoin

Viele japanische Durchschnittsinvestoren (“Mr. Watanabe”) üben sich bereits im Bitcoin-Investment. Der Bitcoin ist in Japan zudem ein offizielles Zahlungsmittel, mit dem auch Online eingekauft werden kann. Aus Tokio stammt jedoch auch einer der größten Skandale rund um Bitcoin: Anleger verloren umgerechnet 450 Millionen Dollar beim Zusammenbruch des Handelsplatzes Mt. Gox.

Seither beobachtet die japanische Finanzaufsicht den Bitcoin und andere Kryptowährungen genau, ist grundsätzlich aber nicht restriktiv. Börsengehandelte Derivate auf Crypto-Währungen wie in den USA gibt es in Japan bislang nicht, wohl aber die Möglichkeit zum Kauf per Kredit. In Singapur sind vor allem die Steuerbehörden, die sich um Fälle der Geldwäsche kümmern, auf die Crypto-Währungen aufmerksam geworden.

China: ein Riegel gegen Kapitalflucht

Einzelne Konten sollen geschlossen worden sein, eine Regulierung blieb aber bislang aus. Ganz anders wird die Entwicklung in China: Kryptowährungen werden als unerwünschte Parallelwährung gesehen, mit dem Geld leicht außer Landes gebracht werden kann. Dies will die politische und gleichzeitig ökonomische Führung des Landes auf jeden Fall verhindern.

Für viele Chinesen war der digitale und global verfügbare Bitcoin ein willkommener Weg, um die strikten Kapitalverkehrskontrollen des Landes zu umgehen, die im Jahresverlauf 2017 drastisch verstärkt wurden. China verbot daraufhin im September 2017 sowohl Börsengänge mit Kryptowährungen (ICOs) als auch den Krypto-Währungsumtausch wie auch das schöpfen neuer Tokens.

Markt für Kryptowährung bleibt unübersichtlicht

Am dominierenden Finanzplatz Shanghai hatten daraufhin 17 Plattformen den Handel eingestellt, darunter der größte Anbieter BT China. Chinesischen Banken ist ein Krypto-Engagement schon länger untersagt. Weiterhin bleibt China jedoch der Lieferant für die Computer-Technologien, die zum Erzeugen der Crypto-Schlüssel erforderlich sind.

Auf die Spitze wird die Diskussion in Südkorea getrieben: So wird Nordkorea offiziell beschuldigt, zahlreiche Kryptodiebstähle durch Hacking betrieben zu haben. Die aktuelle diplomatische Krise hatte aber bereits ein Vorspiel: Im September 2017 griff die Finanzmarktaufsicht durch, schloss zahlreiche unregulierte Börsenplätze und verbot ICOs. Diskutiert wird ein komplettes Verbot wie in China.

Der Anteil des koreanischen Won am Kryptohandel sei Analysten zur Folge im zweiten Halbjahr 2017 stark zurück gegangen. Es gibt Deutungen, dass derartige Verbote den gegenwärtigen Preisverfall von Bitcoin begünstigt haben. Da der gesamte Markt aber völlig unübersichtlich und vermutlich aufgebläht ist, handelt es sich lediglich um Vermutungen. Wahrscheinlicher ist, dass mehr Professionalität und Standards im Kryptohandel wieder zur Lockerung der restriktiven Verbote in Asien führen werden.

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