Disclaimer

by clicking a geography button, you agree to abide by terms and conditions listed herein.

Home Märkte China führend...

China führend bei Investitionen in erneuerbare Energien

Investitionen in erneuerbare Energien erreichten in der ersten Hälfte des Jahres 2022 weltweit einen Rekordwert von 266 Mrd. USD. So eine Analyse von BloombergNEF (BNEF). Demnach machte allein China 43% der Investments in erneuerbare Energien aus.

Laut dem Renewable Energy Investment Tracker 2H 2022 von BNEF spiegelt der Anstieg der Investitionen die steigende Nachfrage nach sauberen Energiequellen wider, um die anhaltende globale Energie- und Klimakrise zu bewältigen. „Trotz des Gegenwinds durch die anhaltende Kosteninflation und der Herausforderungen in der Lieferkette war die Nachfrage nach sauberen Energiequellen noch nie so hoch wie heute“, so Albert Cheung, Leiter der Analyseabteilung bei BNEF.

Trotz der Herausforderungen, wie z.B. steigende Materialkosten, stellte der Bericht fest, dass die Finanzierung von Wind- und Solarprojekten gestiegen ist. Die kumulierten Finanzierungen für Solarprojekte beliefen sich in der ersten Jahreshälfte auf 120 Mrd. USD, während die Finanzierungen für Windprojekte in diesem Zeitraum 84 Mrd. USD betrugen. Mit anderen Worten: Das Wachstum der Solarenergie und der Windenergie betrug 33% bzw. 16% im Vergleich zum Vorjahr.

In Einklang mit den weltweiten Ausgaben verzeichneten auch Chinas Investitionen in erneuerbare Energien ein deutliches Wachstum. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 gab das Land 41 Mrd. USD für große Solarprojekte aus, 173% mehr als im Vorjahr. 58 Mrd. USD flossen in neue Windkraftprojekte, was einen Anstieg von 107% gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

„Grüne Infrastruktur ist der wichtigste Investitionsbereich, auf den China setzt, um seine schwache Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2022 anzukurbeln“, so Nannan Kou, Leiter Analyse China von BNEF. „Der Trend des Investitionsanstiegs entspricht Chinas Strategie, neue erneuerbare Erzeugungskapazitäten aufzubauen, um die bestehende Kohleflotte zu ersetzen. China ist auf einem guten Weg, sein Ziel von 1.200 Gigawatt Wind- und Solarkapazität bis 2030 zu erreichen.“

Chinas Plan für erneuerbare Energien

Im Jahr 2021 kündigte China den sogenannten „1+N“-Rahmen an, um seine Kohlenstoffspitzenwerte und Neutralitätsziele zu erreichen. Außerdem wurde im Juni dieses Jahres im 14. Fünfjahresplan (FYP) Chinas Fahrplan für erneuerbare Energien für die fünf Jahre 2021-2025 vorgestellt. Der Plan für erneuerbare Energien ist wahrscheinlich der grundlegendste für Chinas Weg zur Dekarbonisierung.

Asian Market Insights

Exclusive news, analyses and opinion on Asian economies and financial markets

Asian Market Insights

Exklusive News, Analysen und Meinungen zu den asiatischen Finanzmärkten

Chinas Klimazusage sieht vor, dass bis 2030 1.200 Gigawatt (GW) Wind- und Solarkapazität installiert und 25% des Energieverbrauchs bis 2030 durch nicht-fossile Brennstoffe gedeckt werden. Das Erreichen dieser Ziele soll sicherstellen, dass Chinas Kohlendioxid (CO2)-Emissionen vor 2030 ihren Höhepunkt erreichen.

Der 14. FYP für erneuerbare Energien hält an der zuvor angekündigten Vision fest, dass bis 2030 25% der Energie in China aus nicht-fossilen Quellen stammen sollen. Um den Anteil von 15,9% im Jahr 2020 auf 20% im Jahr 2025 zu erhöhen, legte der Plan einen Rahmen mit einer Reihe von Zielen und Maßnahmen fest.

Diese umfassen insbesondere die Produktion erneuerbarer Energien in Entsprechung von Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Terawattstunden und einen Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz.

China erreicht seine Ziele für erneuerbare Energien schnell

Die von BNEF veröffentlichten Daten zeigen, dass Chinas Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien schnell an Fahrt gewonnen haben. Daten der Agentur für erneuerbare Energien zeigen dazu, dass China bereits Ende 2021 mit der Installation von 635 GW Wind- und Solarkapazität bereits die Hälfte seines 1.200 GW-Ziels erreicht hat.

Der 2022 Bericht des Global Wind Energy Council zeigt außerdem, dass China kürzlich Großbritannien und Deutschland im Bereich der Offshore-Windenergie überholt hat und mit einem Anteil von 40% an der weltweit installierten Gesamtkapazität der größte Offshore-Windmarkt der Welt ist.

Laut dem 14. FYP für erneuerbare Energien hat sich China verpflichtet, Offshore-Kraftwerke in fünf Regionen zu bauen. Die Energieentwicklungspläne von sechs Küstenprovinzen sehen für den Zeitraum 2021-2025 einen Zuwachs von insgesamt 32 GW Offshore-Windkapazität vor, was einer Steigerung von mehr als 60% gegenüber dem Stand von 2020 entspricht.

China plant zudem, in der Wüste Gobi und anderen Wüstenregionen gigantische Solar- und Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 450 GW zu errichten. Der Bau von 97 GW Solarkapazität in der Wüste Gobi hat bereits begonnen.

Chinesische Energieunternehmen sind eine dominante Kraft an den Märkten für Wind- und Solarenergie. Die starke Unterstützung durch die Regierung und die umfangreichen Investitionen in erneuerbare Energien haben chinesischen Herstellern geholfen, anderen voraus zu sein.

Laut BNEF befinden sich sechs der zehn größten Windturbinenhersteller der Welt in China. Ebenso befinden sich acht chinesische Hersteller von Solarmodulen unter den Top 10, gemessen an der Lieferkapazität von Solarmodulen in GW. Das japanische Ministerium für Handel und Industrie hat China auch zur Nummer 1 bei der Wettbewerbsfähigkeit im Bereich geistiges Eigentum (IP) in der Offshore-Windkraft und der Solartechnologie der nächsten Generation erklärt.

Vorherrschaft bei erneuerbaren Energien in der Lieferkette Grund zur Sorge?

Unterdessen sind einige Beobachter der Ansicht, dass Chinas Dominanz im Bereich der erneuerbaren Energien für die übrige Welt Anlass zur Sorge geben könnte, da sie so dominant in verschiedenen Teile der Lieferkette sind.

Neben den Investitionen in erneuerbare Energien hat China auch eine Vormachtstellung bei der Verarbeitung wichtiger Mineralien wie Kupfer, die in Windenergieanlagen benötigt werden. Einem im April veröffentlichten Bericht des Global Wind Energy Council zufolge hat das Land einen Anteil von 40% am Weltmarkt für Kupfer, seltene Erden (87%) und Nickel (35%).

Der Bericht stellt fest, dass die Lieferkette für Windenergie in besorgniserregender Weise nur auf einige wenige Regionen konzentriert ist, was die Lieferungen und den Handel aufgrund geopolitischer Spannungen anfällig macht oder dazu führt, dass einige wenige Regulierungsbehörden enormen Einfluss auf die Praktiken und rechtlichen Rahmenbedingungen der Lieferkette haben.

More News

Japanischer Yen sinkt weiter auf 34-Jahres-Tief

0
Der Yen stürzt weiter ab, und die globalen makroökonomischen Aussichten scheinen ungünstig für die japanische Währung z ...
Der Kampf um den Markt für Elektrofahrzeuge wird härter

Der Kampf um den Markt für Elektrofahrzeuge wird härter

0
Xiaomi, einer der größten Smartphone-Hersteller der Welt, ist in den Kampf um den Elektrofahrzeuge-Markt eingestiegen. Es ...

Wie sich Chinas Rolle in der globalen Lieferkette verändert

0
Multinationale Unternehmen sind dabei, ihre Herangehensweise an globale Produktions- und Lieferketten grundlegend zu ändern ...

Wie Japans Chipindustrie an ihrer Renaissance arbeitet

0
Im südwestlichen Teil Japans liegt eine kleine Insel namens Kyushu. Kyushu ist auch als "Silicon Island" bekannt und spielt ...