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Asien Luftfahrt-Industrie: Fliegt höher als ihre Hindernisse

Der Asien-Pazifik-Raum ist der größte Treiber für die Luftfahrtindustrie. Die International Air Transport Association (IATA) prognostiziert, dass in Asien/Pazifik bis 2035 3,1 Milliarden Passagiere mit dem Flugzeug nach, von und innerhalb der Region reisen werden. Nach der IATA-Fluggastprognose für die nächsten 20 Jahre wird erwartet, dass mehr als die Hälfte des neuen Passagieraufkommens aus der Region kommen wird. Der Luftverkehr im asiatisch-pazifischen Raum soll demnach jährlich um 4,7 % zunehmen.

Der Prognose zufolge wird China 2024 die USA als den größten Luftverkehrsmarkt der Welt ersetzen. China soll ebenfalls der am schnellsten wachsende Markt der Welt sein, was die Zahl der zusätzlichen Passagiere pro Jahr für die Jahre 2015 bis 2035 angeht. IATA erwartet 817 Millionen neue Passagiere und insgesamt 1,3 Milliarden. Drei weitere Länder aus Asien sollen besonders schnell wachsen: Indien mit 322 Millionen neuen Passagieren, Indonesien mit 135 Millionen und Vietnam mit 112 Millionen.

Das Centre for Aviation schätzt, dass die Sitzplatzkapazität in Südostasien in den letzten 10 Jahren um über 200% gestiegen ist. Im Jahr 2018 stieg sie auf fast 530 Millionen Sitze, gegenüber rund 200 Millionen Sitzen im Jahr 2008.

Hohe Nachfrage beflügelt Flugzeugaufträge

In Südostasien sind mehr als 2.000 Flugzeuge in Betrieb und fast ebenso viele sind bestellt. In den fünf wichtigsten Märkten – Indonesien, Thailand, Vietnam, Malaysia und den Philippinen – machen Low-Cost-Carrier (LCCs) mindestens 50% der Kapazität aus. Flugzeughersteller Boeing zufolge sind die Kurzstrecken-Marktanteile der LCCs in Asien fast doppelt so hoch wie im globalen Durchschnitt – rund 62% – und 50% höher als in Europa.

Rund 1.700 Flugzeuge haben südostasiatische Fluggesellschaften in Auftrag gegeben. Darunter haben die Malaysische AirAsia, die Indonesische Lion Air und VietJet die meisten Aufträge erteilt. Lion und AirAsia/AirAsia X haben noch offene Bestellungen von rund 450 Flugzeugen und VietJet über 300. Cebu Pacific, einer der größten LCCs der Region, hat 43 Flugzeuge beauftragt und plant für 2019 eine Erhöhung der Sitzplatzkapazität um 15%.

Laut Boeings aktuellem Marktausblick wird Asien-Pazifik für den Zeitraum 2019-2038 17.390 Lieferungen erhalten. Es wird erwartet, dass die gesamte Boeing-Flotte in der Region bis 2038 19.420 Flugzeuge mit einem Marktwert von 3,5 Milliarden USD umfasst. Im Vergleich dazu erwartet Nordamerika 9.130 Lieferungen und eine Gesamtflotte von 10.930. Die europäischen Lieferungen werden 8.990 mit einer Gesamtflotte von 9.340 Stück erreichen.

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Asiens Luftfahrt-Industrie von Herausforderungen geprägt

Trotz wachsender Nachfrage verschlechtert sich das Geschäftsumfeld für die Fluggesellschaften jedoch. Einige Fluggesellschaften in Asien hatten in den letzten Jahren Schwierigkeiten, einen Gewinn zu erzielen.

Im Jahr 2018 sank beispielsweise der Gewinn von Cebu Air um 50% auf 74,8 Mio. USD. Obwohl der Umsatz um 9% gegenüber dem Vorjahr gestiegen war. Der Philippinische LCC spürte die Auswirkungen höherer Treibstoffpreise, der Volatilität des philippinischen Pesos und der kurzzeitigen Schließung der Insel Boracay, ein wichtiges Touristenziel des Landes.

In Indien hat Jet Airways im Juni 2019 offiziell ein Konkursverfahren mit einer Verschuldung von 1,21 Milliarden USD eröffnet. Indiens zweitgrößter Carrier verzeichnete in den letzten zehn Jahren nur zweimal einen Nettogewinn. Auch die indischen LCCs haben Schwierigkeiten. Der Gewinn nach Steuern von IndiGo sank 2018 auf 21,2 Mio. USD gegenüber 316,9 Mio. USD im Vorjahr. SpiceJet fiel von einem Nettogewinn von 79,2 Millionen USD auf einen Nettoverlust von 42,4 Millionen USD im vergangenen Jahr.

Handelskrieg wirkt sich auch auf die asiatische Luftfahrtindustrie aus

Der Generaldirektor und Chief Executive Officer der IATA, Alexandre de Juniac, sagte in einer offiziellen Erklärung, dass der Handelskrieg auch die Luftfahrtindustrie belaste. „Mit der Verschärfung des Handelskrieges zwischen den USA und China steigen die unmittelbaren Risiken für eine bereits angeschlagene Luftfrachtindustrie. Und während sich die Nachfrage im Personenverkehr hält, könnten die Auswirkungen der sich verschlechternden Handelsbeziehungen die Nachfrage beeinträchtigen und dämpfen.“

In der Folge reduzierte die IATA ihre Gewinnaussichten für die globale Luftverkehrsbranche für 2019 auf 28 Milliarden USD für dieses Jahr. In ihrem Ausblick vom Dezember 2018 hatte sie ursprünglich einen Gewinn von 35,5 Milliarden USD prognostiziert.

Gründe für das verschlechterte Geschäftsumfeld sind unter anderem steigende Kraftstoffpreise und eine Abschwächung des Welthandels. Die IATA erwartet, dass die Gesamtkosten um 7,4% steigen werden, was das Umsatzwachstum von 6,5% übersteigt. Infolgedessen wird erwartet, dass die Nettomargen auf 3,2% (von 3,7% im Jahr 2018) gedrückt werden. Der Gewinn pro Passagier wird ebenfalls auf 6,12 USD sinken (gegenüber 6,85 USD im Jahr 2018).

„Die Fluggesellschaften werden in diesem Jahr immer noch einen Gewinn erzielen, aber es gibt kein leichtes Geld zu verdienen“, resümiert de Juniac.

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