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Asiens Gamingsektor gewinnt durch Deals an Fahrt

Die Pandemie und dadurch ausgelösten Lockdowns haben der Gamingindustrie einen Schub gegeben, da viele zuhause nach Beschäftigung und Unterhaltung suchten. Gaming wurde in dieser Zeit zu einer der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen, und allein in Asien gibt es einen 70 Mrd. USD schweren Gamingmarkt, in dem es von Möglichkeiten für mobile, soziale, Cloud- und eSports-Spiele nur so wimmelt. Laut Google Consumer Insights ist die asiatische Spieleindustrie eine der weltweit am schnellsten wachsenden Regionen und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Entwickler, Vermarkter und Strategen.

Im Jahr 2022 sind Videospiele nicht mehr nur auf Konsolen und Computer beschränkt, ein beträchtlicher Teil des Umsatzes wird durch mobile Spiele erzielt. Das Marktforschungsunternehmen Newzoo geht in einem Bericht davon aus, dass 52% des weltweiten Spieleumsatzes im Jahr 2021 auf mobile Spiele entfallen. Newzoo erwartet außerdem, dass der globale Gamingmarkt bis 2023 auf 204,6 Mrd. USD anwachsen wird, wobei die mobilen Spiele den größten Anteil daran haben sollen.

Asiens Gaming-Industrie – vielfältige Chancen

Das Marktforschungsunternehmen Niko Partners geht in einem Bericht davon aus, dass der Umsatz mit Handy- und PC-Spielen in Asien bis zum Jahr 2025 41,8 Mrd. USD erreichen wird, mit über 940 Millionen Spielern auf dem Kontinent. Asien stellt eine große Chance für Spieleentwickler, Publisher und andere Akteure dar, da die Verbrauchernachfrage zusammen mit dem verfügbaren Einkommen und der Verbesserung der Infrastruktur steigt.

Japan, Singapur und Chinesisch-Taipeh (Taiwan) sind die Regionen mit dem höchsten ARPU (durchschnittlicher Umsatz pro Nutzer), aber auch Indien und Südkorea verzeichnen ein beispielhaftes Wachstum. Laut Niko sind Indien, Indonesien, Thailand und Vietnam die am schnellsten wachsenden Märkte für die Spieleindustrie.

China ist der größte Gamingmarkt (PC, Mobile, Casino usw.) mit einem Umsatz von 49,25 Mrd. USD, wie aus der Liste der Top 10 Gamingmärkte von Newzoo hervorgeht. Japan und Südkorea sind die beiden anderen asiatischen Länder, die es in die Top-10 geschafft haben. Die leichte Zugänglichkeit von Smartphones hat zudem das mobile Spielen in der Region vorangetrieben. Newzoo schätzt, dass Spieler aus der APAC-Region im Jahr 2021 57,9 Mrd. USD ausgeben haben.

Die Regionen Asiens weisen dabei aber große Verhaltens- und kulturelle Unterschiede auf. Wie ein Bericht von Google Consumer Insights zeigt, hat China einen riesigen und sehr intensiven Spielemarkt, Indien hat das höchste Wachstum bei den mobilen Spielen, Japan hat Spieler, die durchschnittlich 300 Dollar für Spiele ausgeben, Südkorea erlebt eine Cloud-Gaming-Revolution, Taiwan hat ein lineares Wachstum bei den mobilen, Konsolen- und PC-Spielen und schließlich gibt es in Vietnam viele junge Spieler, die das Wachstum in diesem Sektor vorantreiben.

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Laut Newzoo ist Südostasien der global am schnellsten wachsende Gamingmarkt, und natürlich wollen die Akteure der Branche ein möglichst großes Stück vom Kuchen abhaben.

Neue Deals in Asiens Gaming-Markt

Spieleentwickler, -herausgeber und -vermarkter in Asien wetteifern darum, den asiatischen Spielemarkt zu erobern, und mehrere Unternehmen sind auf Übernahmetour, um das Spiele-Ökosystem zu konsolidieren.

So hat das japanische Unternehmen Sony, das die beliebte Konsole PlayStation herstellt, vor kurzem Bungie, den Entwickler von „Destiny“ und Schöpfer von „Halo“, in einem Deal im Wert von 3,6 Mrd. USD übernommen. Sony möchte die Talente bei Bungie halten und bietet rund 900 Mitarbeitern des US-amerikanischen Spieleentwicklers zusätzliche Anreize, berichtet Nikkei Asia. Das Übernahmegeschäft „ist so strukturiert, dass es den Aktionären und anderen kreativen Talenten einen Anreiz bietet, nach Abschluss der Übernahme weiter bei Bungie zu arbeiten“, sagte Sonys Finanzvorstand Hiroki Totoki.

Dieses Geschäft kommt nur kurz nachdem Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard für 68,7 Mrd. USD angekündigt hatte. Microsoft hatte zuvor auch das amerikanische Unternehmen ZeniMax Media übernommen, die Muttergesellschaft von Bethesda – dem Entwickler von „Doom“ und „Fallout“.

Sony wiederum hat 2021 das finnische Studio Housemarque und das US-Unternehmen Bluepoint Games übernommen.

Ähnliche Trends sind in ganz Asien zu beobachten. Zu Beginn dieses Jahres hat der chinesische Konzern Tencent den polnischen Entwickler und Publisher 1C Entertainment übernommen. Anfang 2022 übernahm Tencent auch eine Mehrheitsbeteiligung an dem kanadischen Unternehmen Inflexion Games. Letztes Jahr gab Tencent bekannt, dass es den britischen Videospielentwickler Sumo Group für 1,26 Mrd. USD übernehmen wird.

„Tencent hat im vergangenen Jahr das Tempo seiner Investitionen und Übernahmen erhöht, um seine Position zu stärken und neue Wachstumsbereiche für das Unternehmen zu erschließen“, sagte Daniel Ahmad, Analyst bei Niko Partners.

Tencent ist der weltweit größte Videospielherausgeber und besitzt das beliebte MOBA-Spiel League of Legends, den Clash of Clans-Hersteller Supercell und hält einen Anteil von 40% an Epic Games – dem Entwickler von Fortnite.

Einer der jüngsten Deals in Asien ist der Verkauf der drei großen westlichen Spielestudios des japanischen Unternehmens Square Enix – die Spiele wie ‚Tomb Raider‘, ‚Deus Ex‘ und ‚Thief‘ entwickelt haben – an die schwedische Videospielholding Embracer.

Woher kommt diese Deals-Flut?

Der plötzliche Anstieg voin Deals in Asiens Gamingindustrie und auf der ganzen Welt ist auf das steigende Interesse an diesem Markt zurückzuführen. Große Unternehmen sehen eine große Chance in diesem neuen Markt, den sie mit Hilfe von Gaming-Talenten entwickeln können. Nikkei Asia berichtet, dass Spieleentwickler u.a. mit ihrer Fähigkeit, virtuelle Räume zu gestalten, der Schlüssel zur Entwicklung der Metaverse-Infrastruktur sind.

Letzten Monat kündigte Sony eine zusätzliche Investition von 1 Mrd. USD in Epic Games an, um seine Metaverse-Ambitionen zu stärken. „Als kreatives Unterhaltungsunternehmen sind wir begeistert, in Epic zu investieren, um unsere Beziehungen im Bereich des Metaverse zu vertiefen, einem Raum, in dem Schöpfer und Nutzer ihre Zeit miteinander teilen“, sagte Kenichiro Yoshida, Präsident, Vorsitzender und CEO der Sony Group.

Der japanische Videospielverlag Bandai Namco, der hinter „Pac-Man“ und „Elden Ring“ steht, gibt 130 Mio. USD für die Entwicklung eines Metaversums aus, das Elemente seines Flaggschiffs „Gundam“ enthält. „Mobile Suit Gundam“ wird den Spielern eine Verschmelzung von digitalen und physischen Erlebnissen bieten, indem Spiele, Videos, Live-Musik und andere Inhalte wie physischen Spielhallen kombiniert werden.

Ein weiterer Aspekt ist die Monetarisierung im Spiel, bei der Blockchain und Kryptowährung glänzen. Nutzer können digitale Kleidung, Autos, Schmuck und andere digitale Objekte kaufen und besitzen und sie sogar gewinnbringend weiterverkaufen. Ende April hat das japanische Blockchain-Gaming-Startup double jump.tokyo 24 Mio. USD eingeworben, um Spiele mit Kryptowährung für große Gaming-Unternehmen zu entwickeln.

„In Anbetracht des zunehmenden sozialen Aspekts von Spielen und der Fähigkeit von Videospielanbietern, das zunehmende Engagement in Games zu monetarisieren, sehen wir für die Branche ein erhebliches Wachstumspotenzial„, sagte Brian Nowak, Aktienanalyst bei Morgan Stanley.

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