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Der chinesische Elektrofahrzeugmarkt zeigt den Weg auf

In Zeiten wo Nullemission eine immer größere Rolle in strategischen Entscheidungen der Politik spielen, versuchen asiatische Regierungen und Hersteller von Elektrofahrzeugen (kurz: EV) ihren Beitrag zur globalen ökologischen Nachhaltigkeit zu leisten. China ist dabei mit seinem Elektrofahrzeugsektor zum globalen Vorreiter geworden.

Führend als der größte globale EV-Markt in Bezug auf Marktgröße, hat China in den vergangenen drei Jahren den stärksten Anstieg an Passagierfahrzeugen mit Elektroantrieb weltweit, gemäß dem BloombergNEF Electric Vehicle Outlook 2020, verzeichnet. Es wird erwartet, dass dieser Trend anhält, trotz der Beeinträchtigung durch die weltweite Covid-19-Pandemie. Bis 2030 soll China zusammen mit Europa über 72% der weltweiten EV Verkäufe ausmachen.

Der chinesische Elektrofahrzeugmarkt verdankt einen großen Teil seines Erfolges zahlreichen unterstützenden Maßnahmen der Regierung. Im vergangenen Jahr hat China angekündigt, dass es bis 2060 Klimaneutralität erreichen will. Der Umstieg von Gas- zu Elektrofahrzeugen ist ein Meilenstein um dieses Ziel zu erreichen und die Regierung unterstützt die EV-Industrie dementsprechend.

Im November gab China bekannt, in den nächsten 15 Jahren ein voll integriertes „New Energy Vehicle (NEV)“ und „Connected Vehicle (ICV)“ Ökosystem zu entwickeln. Einen Monat zuvor hatte die chinesische Regierung den Technologie-Fahrplan 2.0 für Energieeinsparung und Neue Energie Fahrzeuge veröffentlicht.

Außerdem haben Chinas reiche Ressourcen an Rohmaterialien für die Entwicklung und Produktion zu einem florierenden Batteriemarkt geführt. In den letzten Jahren hat die rasante Entwicklung in der EV Industrie die Nachfrage nach Batterien verstärkt und die Batteriehersteller dazu veranlasst, die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge wie CATL und BYD decken fast ein Viertel des Weltmarktanteils ab.

Nach Ansicht von Abigail Sun, Aktienanalystin bei Schroders, sind die Batteriekosten um mehr als 70% seit 2014 gesunken, was den Preisunterschied zwischen Elektrofahrzeugen und herkömmlichen benzinbetriebenen Fahrzeugen verringert hat. Dies führt zu einem verstärkten Wettbewerb die den „Konsumenten mehr Auswahlmöglichkeit gibt“.

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Stärken von Chinas EV-Landschaft

Obwohl der chinesische Elektrofahrzeugmarkt bereits der größte der Welt ist, hat er noch immer enormes Wachstumspotenzial. Laut Zahlen von McKinsey machten EVs nur 0,01% von Chinas Automobilmarkt zwischen 2009 und 2012 aus. Es wird geschätzt, dass in China dieses Jahr ungefähr 1,9 Millionen EVs verkauft werden, was ein Wachstum von 51% und einen Anteil von 9% an allen verkauften Autos bedeutet.

China ist auch der weltgrößte Automobilmarkt. 30% der weltweiten Autoverkäufe in 2020 wurden in China verzeichnet, gegenüber 27% in 2019. Führende Branchenexperten weisen darauf hin, dass EVs in China noch viele Wachstumsjahre vor sich haben.

Auf der Suche nach neuen Wachstumschancen entwickeln sich Chinas Unternehmen in der Automobilbranche daher zunehmend in Richtung Elektro. Der chinesische Markt für Personenkraftwagen besteht aus drei Typen von Unternehmen: etablierte Hersteller wie Geely und BYD, Start-ups wie Nio und Erstausrüster (OEMs), die mit chinesischen Unternehmen Joint Ventures geformt habe. Darunter sind z.B. Chery (mit Jaguar Land Rover), GAC (mit Toyota, Honda und Fiat) und Brilliance Auto (mit BMW).

Neue einheimische EV Start-ups wie etwa Nio and Xpeng haben die Autowelt im Sturm erobert. Nio wird oft als Chinas Tesla beschrieben, da es viel investiert um sich zu etablieren.

„Chinesische EV Hersteller profitieren von einer umfassenden und gut entwickelten inländischen Wertschöpfungskette“, sagt Phil S. Lee, Head of Equity Research bei Mirae Asset Global Investments. „Chinas Stärke bei Schlüsselkomponenten wie Batterien und anderen Autoteilen wie elektrische Motoren hat sogar Tesla überzeugt, seine Produktion in China zu starten, um diese Vorteile nutzen zu können. Chinas EV-Hersteller profitieren von vorteilhafter Regierungspolitik, der Bereitschaft der Verbraucher auf Elektrofahrzeuge umzusteigen und Zugang zu kostengünstigen Autoteilen, weil sie in China ansässig sind“.

Asien auf dem Pfad zu EV Wachstum

Das Wachstum der Elektrofahrzeugindustrie hat nicht nur Investmentchancen in China geschaffen, sondern in ganz Asien. Angeführt wird das schnelle Wachstum durch China, Nachbarn in ASEAN beispielsweise ziehen nach.

In den letzten Jahren haben ASEAN Mitgliedsländer einige Maßnahmen in Richtung einer Klima-bewussteren Region unternommen. Der Fortschritt zeigt sich besonders signifikant in der aktuellsten Initiative, der Verpflichtung fahrzeugbezogene Emissionen zu reduzieren.

Andere Initiativen von politischen Entscheidungsträgern südostasiatischer Länder umfassen Kaufanreize beim Erwerb von EVs, erhöhte Investitionen in EV Infrastruktur und mehr Anreize für Käufern von EVs.

Für Thailand gewinnt das Thema Elektrofahrzeuge immer mehr an Bedeutung. Die Regierung hat eine EV Roadmap veröffentlicht und plant, den Marktanteil an heimisch produzierten Elektrofahrzeugen, um 30% zu steigern. Außerdem möchte Thailand bis 2025 die ASEAN-Drehscheibe für EVs werden.

Indien, das mit weitgehender Luftverschmutzung zu kämpfen hat, macht auch Fortschritte im Bereich der EVs. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur werden bis 2030 mehr als 30% aller Autoverkäufe in Indien elektrische Fahrzeuge sein. Das wird hauptsächlich durch die Elektrifizierung von Zwei-/Dreirädern angetrieben sein.

Die japanische Regierung hat angekündigt, mehr Investition und Aufmerksamkeit auf den langsam steigenden Elektrofahrzeugmarkt lenken zu wollen. Japan hat sich außerdem verpflichtet, bis 2050 CO2-neutral zu werden und bis 2030 Emissionen um 26% zu reduzieren. Das Land plant, den Neuverkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren (Fahrzeuge mit Benzin- und Dieselmotoren) bis Mitte der 2030er Jahre zu verbieten, um das Nullemission-Ziel zu erreichen.

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