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China und Hongkongs Schritte gegen die Kryptowährungsindustrie

China schränkt den spekulativen Handel mit virtuellen Währungen und Kryptowährungstransaktionen weiter ein. Um die Kryptowährungsindustrie aus dem Land zu zwingen, wurde kürzlich angeordnet, dass Bitcoin-Mining-Aktivitäten beendet werden. Folglich suchen Miningunternehmen Orte wie die USA, Russland und Kasachstan auf, wo es günstigere Kryptowährungsrichtlinien und billigen Strom gibt.

Zeitgleich erregt eine geplante neue Regel in Hongkong die Gemüter der Branche, die es Kryptowährungsbörsen erlaubt, Dienstleistungen nur für professionelle Investoren anzubieten. Privatanleger sollen ausgeschlossen sein, was von lokalen Verbänden der Finanztechnologie- und Kryptoindustrie in Hongkong beanstandet wurde. Sie argumentieren, dass dies die Börsen aus Hongkong verdrängen und Einzelinvestoren zwingen könnte, nach unregulierten Alternativen zu suchen.

Experten bezweifeln jedoch, dass Chinas strengere Maßnahmen gegen Krypto-Mining und Hongkongs Lizenzpflicht für virtuelle Börsen das Wachstum der Kryptowährungsbranche in Asien stark beeinflussen wird.

Chinas hartes Vorgehen gegen Bitcoin-Mining und -Handel

Die chinesische Regierung hat kürzlich die Schließung mehrerer Mining-Serverfarmen in Gebieten wie Xinjian, Sichuan und der Inneren Mongolei angeordnet. Vor den Stilllegungsaufträgen war Sichuan die zweitgrößte Kryptowährungs-Mining-Site des Landes.

Obwohl Kryptowährungen in China noch nicht ganz verboten sind, warnt die Regierung bereits seit Mai vor dem Handel und Mining mit ihnen. Der Staat hat auch Finanzunternehmen aufgefordert, Krypto-Transaktionen einzustellen, und Banken angewiesen, sich nicht an diesen Transaktionen zu beteiligen. Chinas Zentralbank hat zudem angekündigt, die Entwicklung der eigenen digitalen Währung, der digitale Yuan, zu beschleunigen.

Bedenken über Chinas Umweltziele könnten das Durchgreifen gegen das Bitcoin-Mining angeheizt haben. Chinas Klimaziele wollen bis 2060 CO2-Emissionen reduzieren und CO2-Neutralität erreichen.

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Kryptowährungs-Mining-Operationen erfordern eine hohe Rechenleistung, was zu einem erhöhten Energieverbrauch und CO2-Ausstoß führt. Die Provinzen Sichuan und Yunnan bieten Wasserkraft, während Xinjiang und die Innere Mongolei zahlreiche Kohlekraftwerke beherbergen, was sie ideal für Bitcoin-Serverfarmen macht.

Eine aktuelle Studie von Nature Communications hat darauf hingewiesen, dass das Bitcoin-Mining und sein steigender Energieverbrauch und die daraus resultierenden CO2-Emissionen die globalen Bemühungen um Nachhaltigkeit möglicherweise behindern könnten. Die Bitcoin-Mining-Operationen in China könnten laut Studie bis 2024 voraussichtlich einen Energieverbrauch von 296,59 TWH erreichen und Emissionen von 130,50 Millionen Tonnen Kohlenstoff produzieren.

Die chinesische Regierung erklärte, dass diese neuerliche Eingriffsmaßnahme auf Bedenken hinsichtlich der Preisvolatilität von Kryptowährungen und des möglichen Missbrauchs als Instrumente für Geldwäsche und andere illegale Transaktionen zurückzuführen sei.

Krypto-Beschränkungen in Hongkong

Auch Hongkong plant neue Regularien für Kryptowährungen. Hong Kongs Financial Services und das Treasury Bureau (FSTB) schlug vor, dass alle Kryptowährungsbörsen, die in der Sonderverwaltungszone tätig sind, unter der Securities and Futures Commission lizenziert sein sollen.

Vor dem Vorschlag waren Börsen nicht gezwungen, aber erhielten die Möglichkeit, von der Marktaufsicht zugelassen zu werden. Das FSTB erklärte, dass sein Vorschlag auf Schlussfolgerungen aus Analysen des Marktes bezüglich Änderungen der bestehenden Regeln seit 2020 basiert.

Das FSTB empfahl zudem, die Dienstleistungen von Börsen für virtuelle Vermögenswerte zumindest in der Anfangsphase der Lizenzregelung auf professionelle Anleger zu beschränken. Demnach muss eine Person ein Portfolio von 1,03 Mio. USD haben, um sich als professioneller Investor zu qualifizieren.

Dies zog den Zorn der lokalen Verbände der Fintech- und Kryptowährungsindustrie auf sich. Sie argumentieren, dass die Einstellung von Dienstleistungen für Kleinanleger möglicherweise den Börsenverkehr aus Hongkong verdrängen und Investoren dazu veranlassen könnte, nach unregulierten Anlageplätzen zu suchen.

Das FSTB plant, die Vorschläge in der nächsten Sitzung umzusetzen.

Sam Bankman-Fried, der Gründer der in Hongkong ansässigen Krypto-Derivatebörse FTX, sagte in einem Interview mit Nikkei Asia, dass das Unternehmen möglicherweise die Stadt verlassen könnte, falls die Beschränkung für Privatanleger auch für ausländische Bürger gelten würde.

„Wichtig ist, dass wir für unser Geschäft am richtigen Ort sind“, sagte Bankman-Fried. Er fügte hinzu, dass jedoch noch keine Entscheidungen über eine mögliche Umsiedlung des Unternehmens getroffen worden seien.

Keine dunkle Zukunft für Asiens Kryptowährungsbranche

Inmitten dieser regulatorischen Schritte von China und Hongkong bleibt Asiens Kryptowährungsbranche zuversichtlich, wobei auch einige Börsen und Händler die strengeren Regulierungen begrüßen.

Analysten von Arca, ein Spezialist für digitale Investments, sind skeptisch, dass Chinas Entscheidung zu einem breiteren Vorgehen gegen Krypto führen werde. „Es ist schwer zu glauben, dass diese gesamte globale Anlageklasse einer einzigen staatlichen Einmischung ausgeliefert ist“, hieß es.

Tatsächlich haben Japan und Singapur, zwei asiatische Nationen, die bei digitalen Währungen als am fortschrittlichsten gelten, keine Änderungen an ihren Kryptowährungsregeln vorgenommen.

Inzwischen hat die südkoreanische Krypto-Asset-Börse Upbit damit begonnen, weniger Altcoins zu handeln – andere Kryptowährungen als Bitcoin. Das Land hat mehr Arten von Kryptowährungen als die USA oder Japan und 10% des Handelsvolumens mit Kryptowährungen findet dort statt.

Südkoreas größte Börse hat Anfang Juni damit begonnen, „Coins to watch“ zu kennzeichnen, weil „ihre Gesamtbewertung nicht den internen Standards entspricht und Maßnahmen zum Schutz der Anleger erforderlich sind“. Kurz darauf zogen weitere Börsen im Land nach.

Als Grund dafür gilt eine im März in Kraft getretene Änderung der Finanzordnung. Diese erfordert, dass Kryptowährungsbetreiber schließen, wenn sie bis zum 24. September keinen Bericht mit bestimmten Anforderungen bei der Regierung einreichen.

Die strengeren Regeln werden als ein Schritt angesehen, um einige der zügellosen Börsen dazu zu bringen, den Markt zu verlassen.

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