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Delta-Variante erzwingt neue Lockdowns in Asien-Pazifik

Durch eine neue Welle von Covid-19-Fällen getrieben, haben Länder im gesamten asiatisch-pazifischen Raum ihre Restriktionen ausgeweitet oder neu verhängt. Die hochansteckende Delta-Variante des Virus, die zuerst in Indien entdeckt wurde, hat zu einem Anstieg der Coronavirus-Infektionen in der gesamten Region geführt – auch dort, wo die Übertragung einst relativ gering gehalten werden konnte. Dies, kombiniert mit einer langsamen Verbreitung von Impfstoffen, hat die asiatischen Volkswirtschaften hart getroffen.

Angesichts der Delta-Variante kündigen Länder, darunter Thailand, Australien, Japan, Südkorea und Vietnam, ab dieser Woche neue Beschränkungen an.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, dass sich auch die Delta-Variante weiter entwickelt daher kein Land schon über den Berg ist.

Die Delta-Variante wurde inzwischen in mehr als 100 Ländern nachgewiesen und gilt als etwa 60% ansteckender als Alpha. Laut einer neuen Studie, die in Nature veröffentlicht wurde, kann die Delta-Variante Antikörpern ausweichen, die auf bestimmte Teile des Virus abzielen.

Zurück in den Lockdown

Die jüngsten Ausbrüche des Coronavirus haben in vielen Teilen Asiens zu neuen, strengen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit geführt. Japans Regierung hat für den Großraum Tokio bis zum 22. August erneut den Ausnahmezustand ausgerufen – nur eine Woche nach der Aufhebung des letzten. Dies ist das vierte Mal, dass die Hauptstadt seit April 2020 unter einen Covid-Notfallerlass fällt.

Um die Ausbreitung des Virus weiter zu bekämpfen, wird Japan die Olympischen Spiele, die am 23. Juli in Tokio eröffnet werden, ohne Zuschauer durchführen. Darüber hinaus hat Japan auch strengere Regeln für Athleten und Mitarbeiter erlassen, die an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen und aus Ländern stammen, die von der hochansteckenden Virusvariante betroffen sind.

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Südkorea, das weithin für seine erste Reaktion auf die Pandemie gelobt wurde, verzeichnete ebenfalls steigende Infektionszahlen, die höchsten seit fast sechs Monaten. Um die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante einzudämmen, hat Südkoreas Regierung beschlossen, erstmals die höchste Stufe der sozialen Distanzierungsmaßnahmen (Stufe 4) im gesamten Stadtgebiet von Seoul zu verhängen, einschließlich eines Verbots von Versammlungen von mehr als zwei Personen nach 18 Uhr und einer nächtlichen Ausgangssperre. Die vierte Stufe gilt für zwei Wochen ab Montag und hat auch Auswirkungen auf den Industriesektor des Landes. Große Unternehmen haben sofort ihre innerbetrieblichen Quarantänerichtlinien aktualisieren und die Telearbeit ausweiten müssen.

Australiens größte Stadt – Sydney – kündigte am vergangenen Freitag ebenfalls an, ihre Covid-19-Präventionsmaßnahmen zu erhöhen, um die zunehmenden Ausbrüche der Delta-Variante zu bekämpfen.

Südostasien mit Rekordzahlen bei Neuinfektionen

Das hochansteckende Delta-Variant sorgt auch in Südostasien für neue Ausbrüche, da die Impfungen weiterhin schleppend verlaufen. In Myanmar wurden Schulen bis zum 23. Juli geschlossen, da das Land kürzlich zum ersten Mal mehr als 4.000 neue Fälle am Tag verzeichnete.

Der landesweite Lockdown in Malaysia wurde am Samstag weiter verschärft, einschließlich eines Coronavirus-Notstandes, der das Parlament bis zum 1. August suspendiert. Seit Ende Juni verzeichnet das Land wieder eine steile Kurve an neuen Infektionen.

Unterdessen meldeten die Gesundheitsbehörden in Indonesien und Thailand täglich neue Covid-19-Infektionen in Rekordhöhe. Indonesien, das viertbevölkerungsreichste Land der Welt, meldet derzeit täglich über 34.000 Fälle. Zwei der größten Inseln Indonesiens sind seit dem 3. Juli für zwei Wochen unter strengen Restriktionen. Das Land erlebt zum ersten Mal eine Viruswelle, die dazu führt, dass Krankenhäuser Patienten abweisen und die Sauerstoffvorräte knapp werden.

Thailand – das das Virus im Jahr 2020 erfolgreich unter Kontrolle hatte – hat nun mit der ansteckenden Variante zu kämpfen, die sich schnell im Land ausbreitet. Am vergangenen Freitag kündigte Thailands nationales Covid-19-Gremium eine einmonatige Einschränkung der Bewegungsfreiheit im Großraum Bangkok und vier weiteren Provinzen an. Die Maßnahmen umfassten die Schließung von Spas, die Einschränkung der Öffnungszeiten des öffentlichen Nahverkehrs sowie von Märkten und Geschäften.

Vietnam ist seit Anfang Juni im Lockdown, da das Land mit seiner vierten und tödlichsten Viruswelle aufgrund von ansteckenden Varianten, Impfstoff Verzögerungen und niedrigen Testraten kämpft. Auch das Wirtschaftszentrum, Ho-Chi-Minh-Stadt, steht unter strikteren Maßnahmen.

Unterdessen gibt es auf den Philippinen noch keinen lokalen Fall der hochübertragbaren Delta-Virus-Variante. Laut Gesundheitsexperten ist dies auf die strengeren Grenzkontrollmaßnahmen der Regierung zurückzuführen.

Schleppende Impfrate in vielen asiatischen Ländern

In den asiatischen Ländern, die mit neuen Ausbrüchen des Coronavirus konfrontiert sind, ist das Tempo bei den Impfungen recht langsam. Laut den Zahlen von Our World in Data wurden bis zum 11. Juli 2021 weltweit mehr als 3,44 Milliarden Dosen des Covid-19-Impfstoffs verabreicht. In Asien lag die Zahl bei 2,15 Milliarden.

5,4% der Gesamtbevölkerung wurden in Indonesien vollständig geimpft, gefolgt von 5,28% in Indien, 4,6% in Thailand, 3,0 % auf den Philippinen und 0,28% in Vietnam.

Laut einer aktuellen Studie von JPMorgan gehören die Philippinen und Thailand innerhalb der Schwellenländer zu den am stärksten gefährdeten Ländern für die Delta-Virus-Variante, was vor allem auf die niedrigen Impfraten zurückzuführen ist.

Weiterhin kommt die Studie zu dem Schluss, dass Singapur zu den Ländern gehört, die am schnellsten zu einem Zustand vor der Pandemie zurückkehren könnten. Die Impfeffizienz war hoch, das Land liegt mit 38,7% vollständig geimpfter Bevölkerung an der Spitze aller asiatischen Länder. Die neueste Coronavirus-Variante wurde in dem Land noch nicht nachgewiesen.

Nach Singapur sind 23% in Hongkong vollständig geimpft, 15% in China, 17,9% in Japan, 11% in Südkorea, 10,58% in Malaysia, 8,8% in Australien.

Oxford Economics geht davon aus, dass in den APAC-Volkswirtschaften letztendlich 70% der Bevölkerung geimpft werden. „Das ist das Niveau, das die Regierung von Singapur als notwendig erachtet, um die heimische Wirtschaft zu öffnen – und damit weniger anfällig für Covid-19-Ausbrüche zu werden“, schrieb Louis Kuijs, Leiter von Asia Economics, in einem aktuellen Research Briefing.

„Wir erwarten, dass Singapur diese Schwelle im August erreichen wird und Vietnam, Taiwan und die Philippinen bis Mitte 2022 folgen werden. Ungeachtet der Herausforderungen und Schwachstellen von Covid-19 bleiben wir relativ optimistisch, was das mittelfristige Wachstum in Asien angeht.“

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