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Flugzeughersteller in Asien: Ein vielversprechender Ausblick

Die Region Asien-Pazifik treibt die Nachfrage nach neuen Flugzeugen an. Der Luftverkehr in der Region wird voraussichtlich um 4,7 % jährlich zunehmen und bis 2035 3,1 Milliarden Passagiere erreichen. Flugzeughersteller – sowohl Global Player als auch lokale Hersteller – profitieren von den expandierenden Aktivitäten asiatischer Fluggesellschaften. Sie müssen mit der steigenden Nachfrage Schritt halten.

Zivile Luftfahrtindustrie nur von einigen wenigen dominiert

Da täglich Tausende von Flugzeugen weltweit fliegen, mag es überraschen, dass nur wenige Unternehmen diese Flugzeuge bauen. Die Top-Player in der zivilen Luftfahrtbranche sind Airbus und Boeing.

Beide stehen im Kopf-an-Kopf Wettbewerb: Im vergangenen Jahr produzierte Boeing rund 20 Flugzeuge mehr als Airbus. Weltweit ausgeliefert im selben Jahr hat das US-amerikanische Unternehmen 806 Flugzeuge. Die Produktion der 737 hat Boeing auf 52 Flugzeuge pro Monat erhöht. Vom 787 Dreamliner wurden 145 im Jahr 2018 ausgeliefert.

Der Konkurrent Airbus lieferte im vergangenen Jahr 800 Verkehrsflugzeuge an 93 Kunden aus, 11% mehr als im Vorjahr. Airbus erhielt 2018 747 Nettoaufträge und erhöhte damit den Auftragsbestand an Verkehrsflugzeugen auf 7.577.

Für beide Unternehmen ist die Region Asien-Pazifik zum wichtigsten Markt geworden. Laut Boeings aktuellem Marktausblick wird die Region Asien-Pazifik zwischen 2019 und 2038 17.390 Lieferungen erhalten. Es wird erwartet, dass die Gesamtflotte bis 2038 auf 19.420 Flugzeuge mit einem Servicemarktvolumen von fast 3,5 Milliarden USD ansteigen wird. Im Vergleich dazu werden für Europa und Nordamerika zusammen rund 18.100 Lieferungen und eine Flotte von rund 20.200 erwartet. Das Servicemarktvolumen für beide Länder zusammen wird auf knapp 3 Milliarden USD geschätzt.

Unterdessen prognostiziert der Global Market Forecast von Airbus für 2018-2037 15.640 neue Auslieferungen für den asiatisch-pazifischen Raum. Damit wird Asien-Pazifik 42% der weltweiten Lieferungen ausmachen. Im Vergleich dazu machen die Fluggesellschaften in Nordamerika und Europa zusammen 35% der Auslieferungen von Passagierflugzeugen aus.

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Asiatische Fluggesellschaften füllen die Auftragsbücher von Boeing und Airbus

Auf der Paris Air Show 2019 gab der malaysische Low-Cost-Leader AirAsia bekannt, dass er einen Auftrag über 253 A320-200neos in den größeren A321-200neo umwandelt. Damit ist der Konzern offiziell der größte Kunde von Airbus für diesen Flugzeugtyp mit 180-220 Sitzplätzen.

Außerdem plant die philippinische Cebu Pacific, ihre Sitzkapazität bis 2019 um 15% zu erhöhen. Cebu hat 31 Flugzeuge bei Airbus in einem Volumen von 6,8 Milliarden USD bestellt und damit seinen Plan beschleunigt, die derzeitige Flotte von 72 Flugzeugen in fünf Jahren zu ersetzen.

Unterdessen hat die japanische ANA Holdings Inc. insgesamt 48 Flugzeuge, darunter 30 Boeing 737 MAX 8 und 18 Airbus A320neo, zur Auslieferung im Zeitraum 2021-2025 bestellt. „Die Entscheidung basierte auf dem Wirtschaftswachstum Asiens und der Schwellenländer. Die Nachfrage im asiatischen Luftverkehrsmarkt und im Inland haben zugenommen„, sagte ANA zu den jüngsten Aufträgen.

Flugzeughersteller: Produktionsverlagerung nach Asien

Da die Nachfrage nach Flugzeugen in Asien rasant wächst, eröffnen globale Flugzeughersteller neue Produktionsstätten in der Region.

Im Dezember 2018 eröffnete Boeing nach mehr als einem Jahr Bauzeit sein erstes 737er Fertigstellungs- und Auslieferungszentrum in Zhoushan, China. Die Anlage wird die in den USA gebauten Flugzeuge vor der Auslieferung an lokale Kunden veredeln. Rund 25% der Boeing-Aufträge sind für China bestimmt, und die Fluggesellschaften des Landes sind die größten Kunden der Boeing 737.

Airbus hingegen montiert seine A320-Modelle seit rund einem Jahrzehnt in China. Im Jahr 2017 erweiterte Airbus seinen Campus in Tianjin um ein Fertigstellungs- und Auslieferungszentrum für seine Großraumflugzeuge A330.

Darüber hinaus entwickelt sich Südostasien zu einer wichtigen Region für Wartung, Reparatur und Überholung. Im Jahr 2018 verbuchte die ASEAN-Region Flugzeugteile und damit verbundene Dienstleistungen im Wert von rund 14 Milliarden USD.

Lokale Champions in der asiatischen Luftfahrtindustrie

Neben den beiden weltweit führenden Unternehmen Boeing und Airbus sind auch asiatische Flugzeughersteller auf dem Vormarsch.

In den letzten zehn Jahren hat China seine eigenen Flugzeuge entwickelt, um die Dominanz der westlichen Hersteller in diesem Sektor herauszufordern. China gründete 2008 die Commercial Aircraft Corporation of China (COMAC), die bereits zwei Jets gebaut hat: den ARJ21 mit 90 Sitzen und den C919 mit 168 Sitzen. Letzterer wird Chinas erstes großes Passagierflugzeug sein. Der C919 wurde für den Wettbewerb mit dem A320neo von Airbus entwickelt. Der dritte Testflug wurde im vergangenen Dezember abgeschlossen, die ersten Lieferungen sind für 2021 geplant. Insgesamt hat COMAC 785 Aufträge von 27 in- und ausländischen Kunden erhalten. Dazu gehören Air China und die Leasinggesellschaft GE Capital Aviation Service.

Unterdessen arbeitet die japanische Mitsubishi Aircraft Corporation an ihrem 90-Sitzer SpaceJet M90. Nach jahrelanger Verzögerung soll das Flugzeug im nächsten Jahr bei der japanischen Fluggesellschaft All Nippon Airways in Betrieb gehen. Der SpaceJet M100 soll bis 2023 fertig sein.

Mitsubishi Aircraft will die zivile Luftfahrt in 10-20 Jahren zu ihrer Haupteinnahmequelle ausbauen. In den nächsten zwei Jahrzehnten erwartet das Unternehmen einen Bedarf von mehr als 5.000 Regionaljets, meist, um ältere Modelle zu ersetzen.

Darüber hinaus ist Mitsubishi Aircraft einer der Hauptlieferanten von Boeing. Das Unternehmen fertigt beispielsweise die Tragflächen für die Boeing 787.

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