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Japanische Einzelhändler erwarten 2021 Rekordgewinne

Die japanischen Einzelhändler Uniqlo und Muji trotzen dem Abwärtstrends ihrer globalen Pendants. Inmitten von Einzelhandelskonkursen und Ladenschließungen, vor allem in den USA, erwarten diese beiden großen japanischen Lifestyleketten für 2021 Rekordgewinne – getrieben von einem Online-Shopping-Boom in Asien.

Uniqlo, eine Marke von Fast Retailing, und Muji, die Brand von Ryohin Keikaku, ziehen Käufer an, die in diesen Zeiten gezwungen sind, inmitten von Ladenschließungen zu Hause zu bleiben und ihr Geld für erschwingliche Kleidung auszugeben.

China gilt auch als wichtiger Motor für den Aufwärtstrend dieser Marken, da die Einzelhandelsumsätze dort im August zum ersten Mal seit Beginn der Coronavirus-Pandemie gestiegen sind.

Uniqlo, Muji: Ein Wechsel der Strategie

Obwohl die Einnahmen von Fast Retailing in China, Taiwan und Hongkong im letzten Geschäftsjahr (bis Ende August) um 9,3% zurückgingen, stiegen die Online-Verkäufe des Unternehmens in China im Vergleich zum Vorjahr sogar um fast 20%. Auch in Singapur, Malaysia, Thailand und Australien verzeichnete Fast Retailing einen Anstieg der Online-Verkäufe um 70% Prozent.

Tadashi Yanai, Chairman, President und Chief Executive Officer von Fast Retailing, betrachtet die Coronavirus-Krise als einen Wendepunkt, da „sich der eigentliche Motor des globalen Wachstums nach Asien verlagert“.

Auf einer Pressekonferenz im Oktober betonte er die Rolle, die die Verbraucher bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie spielen. „Mit der Zeit verändert sich der Lebensstil und damit auch die Anforderungen der Kunden. Um der gegenwärtigen Situation zu begegnen, müssen wir uns ändern. Wir arbeiten an der digitalen Transformation, um den veränderten Kundenwünschen sofort Rechnung zu tragen und entsprechende Produkte zu schaffen“, sagte er.

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Fast Retailing erwartet für das laufende Geschäftsjahr (bis August 2021) einen Anstieg des Nettogewinns um 82% im Jahresvergleich auf ein Rekordhoch von 1,57 Mrd. USD. Das liegt leicht über dem bisherigen Rekord von 1,54 Mrd. USD im Fiskaljahr 2018-19. Die Schätzungen berücksichtigen den Rückgang des Nettogewinns um 44%, den das Unternehmen für das kürzlich abgeschlossene Fiskaljahr verzeichnete. Uniqlo plant die Eröffnung von 3.000 Geschäften in China, wo das Unternehmen derzeit mit 780 Standorte vertreten ist.

In der Zwischenzeit wird sich der japanische Einzelhändler Ryohin Keikaku auf seinen Inlandsmarkt Japan sowie China, Taiwan und Thailand konzentrieren. Erst im Juli musste der Konzern die Insolvenz seiner US-Tochtergesellschaft mit Verbindlichkeiten in Höhe von 64 Mio. USD anmelden. Allerdings erwartet der Eigentümer von Muji trotzdem, dass der Betriebsgewinn um fast das Dreifache auf 470 Mio. USD steigen wird – im Gegensatz zu einer Marktprognose von 296 Mio. USD. Der japanische Einzelhändler erwartet auch, dass seine Online-Verkäufe in Japan im Vergleich zum Vorjahr um 60% steigen werden.

Muji greift darüber hinaus Trends auf, indem es auf die steigende Nachfrage nach veganen Lebensmitteln reagiert. In den Stores und Online werden Fleischprodukte auf pflanzlicher Basis verkauft. Laut dem Marktforschungsunternehmen Zion könnte die Fleischindustrie auf pflanzlicher Basis bereits im Jahr 2025 21 Mrd. USD erreichen.

Miniso: Konkurrenz aus China, „Japan-inspiriert“

Die wohl größte Konkurrenz für die japanischen Einzelhändler Uniqlo und Muji kommt aus China und heißt Miniso. Er ist einer der größten chinesischen Discount-Lifestyle-Stores. Ironischerweise ist Minisos Konzept japanisch inspiriert, was gleichzeitig Anlass zur Kritik gibt.

Miniso richtet sich an Käufer, die auf der Suche nach erschwinglichen Artikeln wie Schreibwaren, Spielzeug, Kosmetika und Süßigkeiten sind. Mit 8.000 Artikeln in 11 Kategorien verkaufen die Miniso-Geschäfte ihre Produkte für nur 1,50 Dollar. Dazu gehören Wattestäbchen-Boxen, Handseife in 500-ml-Flaschen oder ein Set mit fünf Kleiderbügeln.

DerBörsengang am 15. Oktober 2020 an der New Yorker Börse brachte Miniso 600 Mio. USD. Die Marktkapitalisierung lag am 19. Oktober bei etwa 7 Mrd. USD.

Das erste Miniso-Geschäft wurde 2013 in Guangzhou eröffnet, und nur fünf Jahre später verfügte das Unternehmen bereits über mehr als 1.000 Stores außerhalb Chinas. Derzeit betreibt Miniso mehr als 4.200 Filialen in mehr als 80 Ländern.

In China liegen etwa 95% der in Miniso-Shops verkauften Artikel unter 7,50 Dollar. Der Einzelhändler hat auch eine Produktentwicklungspolitik, die ihn verpflichtet, jede Woche 100 neue Artikel aus 10.000 Ideen auf den Markt zu bringen. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen seit 2019 mit globalen Marken zusammen und hat derzeit 17 Partner, darunter Disney und Hello Kitty.

Die stetige Einführung neuer Produkte hat die Käuferdemografie von Miniso geprägt. In China sind 60% der Einkäufer unter 30 Jahre alt.

Vergleicht man jedoch die Umsatzzahlen, so ist Miniso noch nicht ganz dort, wo seine Vorbilder sind. Im Jahr 2019 erreichte der Umsatz des Unternehmens 1,4 Mrd. USD, verglichen mit 17,85 Mrd. USD für Uniqlo und 4,17 Mrd. USD für Muji. Miniso verzeichnete im vergangenen Jahr einen Verlust von 44 Mio. USD.

Dabei ist allerdings auch zu beachten, dass Miniso erst seit 7 Jahren auf dem Markt ist – Uniqlo seit 71 Jahren und Muji seit 39 Jahren.

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