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Spannungen zwischen den USA und China bremsen bilaterale Investments

Die anhaltenden politischen Spannungen zwischen den USA und China wirken sich laut einem neuen Bericht negativ auf die bilateralen Investitionen und insbesondere auf Investitionen im Technologiebereich aus. Zwischen 2016 und 2020 sanken die ausländischen Direktinvestitionen (ADI) zwischen den beiden Ländern um 75% von 62 Mrd. USD auf 16 Mrd. USD, so der jüngste jährliche Technologiebericht von Bain and Co. Die Investitionen im Technologiesektor fielen im gleichen Zeitraum um 96%.

Anne Hoecker, Partnerin bei Bain & Co., erklärte gegenüber Nikkei Asia, dass chinesische Unternehmen ihre Aufmerksamkeit in den letzten Jahren nach Europa und Afrika verlagert hätten, während die Investitionen aus China in die USA noch stärker zurückgegangen sind.

Laut der Bain-Analystin, die sich auf Halbleiter- und allgemeine Elektroniklieferungen spezialisiert hat, überdenken Unternehmen aus den beiden Ländern ihre globalen Strategien und entwickeln eine zunehmende Dynamik in Richtung Entkopplung („Decoupling“). Hoecker sagte, dass die Investitionen angesichts der verschärften Knappheit, mit der die globale Chipindustrie konfrontiert ist, und der Unterbrechungen der Lieferkette, die durch die Reisebeschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie entstanden sind, weiterhin meist lokal getätigt werden. Laut Hoecker wird die Chip-Knappheit auch wahrscheinlich bis 2022 anhalten.

Aufgrund des unsicheren Geschäftsumfelds in den USA sanken die chinesischen Direktinvestitionen in den USA von 48,5 Mrd. USD im Jahr 2016 auf lediglich 7,2 Mrd. USD im Jahr 2020, wie Daten des US-China Investment Hub zeigen.

Der Trend zur Lokalisierung war demnach auch in den USA deutlich zu spüren: Die US-Investitionen in China gingen im selben Zeitraum um 35% auf 8,69 Mrd. USD zurück, verglichen mit 14 Mrd. USD im Jahr 2016. Der Rückgang der Auslandsinvestitionen war in Bereichen wie Technologie, Immobilien und Gesundheitswesen am stärksten ausgeprägt.

Dies steht im Gegensatz zu der Situation vor einigen Jahren, als Unternehmen durch die Verlagerung von Lieferketten nach China bessere Möglichkeiten zur Steigerung des Dienstleistungsniveaus und zur Kostensenkung fanden. Doch auch nach dem jüngsten Einbruch bleibt China einer der größten Empfänger von US-Kapitalströmen aus Übersee.

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Schritte in Richtung Entkopplung?

Trotz des Dialogs eskalieren die Spannungen zwischen den USA und China weiter und es gibt kaum Anzeichen für eine Besserung, wobei Handel und der technologische Wettbewerb zwei Hauptstreitpunkte bleiben.

Washingtons hartes Durchgreifen hat dazu geführt, dass zwischen 2018 und April 2021 168 chinesische Unternehmen auf die schwarze Liste gesetzt wurden, die meisten von ihnen aus dem Technologiesektor, so eine Recherche von Nikkei Asia.

Die durch Covid-19 verursachten Unterbrechungen der Lieferkette und die beispiellose Halbleiterknappheit hätten den Trend beschleunigt, dass mehrere große Volkswirtschaften mehr denn je in ihre eigene Technologie- und Lieferkettenunabhängigkeit investierten, so der Bericht von Bain.

Gleichzeitig treibt die chinesische Regierung die Bemühungen um den Aufbau eines heimischen Technologiesektors weiter voran, um die Abhängigkeit des Landes von externen Zulieferern zu verringern, sowie eine umfassende landesweite Halbleiter-Wertschöpfungskette aufzubauen.

Hoecker fügte hinzu, dass beide Volkswirtschaften und ihre Technologie-Ökosysteme zwar auf eine Entkopplung zusteuern, dass es sich dabei aber um einen sehr langen Prozess handele und dass es unwahrscheinlich sei, dass die Lieferketten vollständig getrennt werden.

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