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Trübe Aussichten für Asiens Wirtschaft?

Neue Wellen des Coronavirus haben Asien weiter im Griff and viele Länder in neue Lockdowns gezwungen. Die neuen Maßnahmen gefährden dabei den wirtschaftlichen Aufschwung vieler asiatischer Nationen. Experten sehen in den Impfungen einen Schlüsselfaktor für einen reibungslosen und dauerhaften Übergang der wirtschaftlichen Aussichten Asiens zurück zur Normalität – die Impfanstrengungen verlaufen allerdings vielerorts schleppend.

Die Weltbank hat kürzlich ihre Prognose für Ostasien und den pazifischen Raum ohne China für dieses Jahr gesenkt und geht von einem langsameren Wachstum aus das unter früheren Prognosen liegt. Es wird erwartet, dass die Region in diesem Jahr um 4% wachsen wird, gegenüber einer Prognose von 4,4% im März.

Auch S&P Global hat die Wachstumsprognose für den asiatisch-pazifischen Raum in seinem am 30. Juni veröffentlichten globalen Ausblick für das dritte Quartal leicht nach unten korrigiert, und zwar auf 7,1% von zuvor 7,3%. Laut der Prognose ziehen Indien, andere südostasiatische Volkswirtschaften und Japan das Wachstum der Region nach unten. Die Analysten senkten außerdem die Prognosen für die asiatischen Schwellenländer um 0,3% auf 8%. Gleichzeitig wurden die Wachstumserwartungen für China auf 8,3% im Jahr 2021 angehoben, da sich das Impftempo erhöht.

Laut der Rating-Agentur haben solide Exporte dazu beigetragen, die Wachstumsprognosen für einige Volkswirtschaften im Jahr 2021 nach oben zu korrigieren. Da sich jedoch viele Handelspartner wieder öffnen und die Verbraucher mehr für Dienstleistungen ausgeben, werde der Impuls durch Exporte nachlassen. Allerdings erwartet die Agentur eine generelle Verbesserung in den nächsten Quartalen, abhängig vom Tempo der Einführung von Impfstoffen.

Ein kürzlich veröffentlichter Daten-Snapshot zu den Schwellenländern von Fitch Solutions deutet darauf hin, dass das verarbeitende Gewerbe in den Schwellenländern im Juni an Fahrt verloren hat. Zudem war ein Rückgang beim Einkaufsmanagerindex, der die Veränderung der Aktivität von einem Monat zum nächsten misst, in Asien besonders stark. Während Indien, Vietnam und Malaysia Werte unter der 50er-Marke verzeichneten – was einer Kontraktion entspricht -, zog die Aktivität in Thailand und auf den Philippinen im Vergleich zum Mai leicht an. Allerdings blieb auch Thailand unter 50.

Asien mit langsamem Impftempo

China, Südkorea, Vietnam, Singapur und Taiwan reagierten schnell, um den ersten Ausbruch des Coronavirus unter Kontrolle zu bringen. Allerdings verlief die Einführung der Impfung in der ersten Jahreshälfte in den meisten Ländern langsamer, da in der Region nur wenig Impfstoff hergestellt wird. Nun sind viele asiatische Volkswirtschaften wie China, Thailand, Australien, Japan, Südkorea und Vietnam aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante mit einem erneuten Ausbruch konfrontiert und haben neue Beschränkungen angekündigt.

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Laut Oxford Economics könnte die Delta-Variante die wirtschaftlichen Aussichten Asiens gefährden, vor allem in den Volkswirtschaften, in denen die Einführung der Impfung deutlich weniger weit fortgeschritten ist. In einem Juli-Bericht heißt es, die APAC-Volkswirtschaften müssten und würden auch noch 70% der Bevölkerung impfen und dadurch weniger anfällig für den Ausbruch der Krankheit werden.

China und Singapur hätten einen beeindruckenden Anstieg der Impfungen zu verzeichnen, und auch Japan, Südkorea, Malaysia und Australien beschleunigten die Einführung der Impfungen. Die Ökonomen von Oxford Economics erwarten, dass Singapur im August 70% bei den Impfungen erreichen wird und Vietnam, Taiwan und die Philippinen bis Mitte 2022 folgen werden.

Laut einer Bloomberg-Analyse liegt die Covid-19 Impfrate in Südostasien mit 9% hinter entwickelten Regionen wie Westeuropa und Nordamerika und übertrifft nur Afrika und Zentralasien.

Puay Yeong Goh, Senior Economist bei Neuberger Berman, geht davon aus, dass das Wachstum in den asiatischen Schwellenländern aufgrund der langsamen Einführung von Impfstoffen im Jahr 2021 uneinheitlich bleiben wird, was die Erwartungen für eine vollständige Erholung bis ins Jahr 2022 hinausschiebt. Goh sagte, dass Volkswirtschaften wie China und Singapur in der Lage sein werden, sich früher zu erholen. Diejenigen, die mehr auf Fertigungsexporte ausgerichtet sind, wie Korea und Taiwan, sollten weiterhin überdurchschnittlich wachsen.

„Wir erwarten, dass Thailand und Malaysia unterdurchschnittlich abschneiden werden, da sie stark vom Tourismus abhängig sind und ihre Grenzen erst Ende 2022 wieder vollständig öffnen könnten. Ebenso werden Länder mit hoher Inlandsnachfrage wie Indien, Indonesien und die Philippinen wahrscheinlich hinterherhinken, bis sie den Ausbruch eindämmen und/oder ihre Impfprogramme beschleunigen können“, fügte Goh hinzu.

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