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Virusausbrüche und höhere Rohstoffpreise treiben Chinas Inflation an

Die Verbraucherpreise in China sind im April schneller gestiegen als erwartet. Offizielle Daten des Nationalen Statistikamtes (NBS) zeigen, dass der chinesische Verbraucherpreisindex (CPI) im April im Jahresvergleich auf 2,1% gestiegen ist – das schnellste Tempo seit fünf Monaten und höher als die 1,5% im März.

Nach Angaben von Dong Lijuan, Statistiker beim NBS, war der Anstieg der Verbraucherinflation auf den neuen Ausbruch des Coronavirus in China und die weltweit gestiegenen Rohstoffpreise zurückzuführen. Die Rohstoffpreise gehen angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine allmählich zwar von ihrem sehr hohen Niveaus zurück, die Kosten sind jedoch nach wie vor hoch.

Die neuen Lockdowns und die Beschränkungen, mit denen das Virus eingedämmt werden sollte, haben den Druck auf die Betriebskosten indirekt erhöht. Für die Fabriken war es schwieriger, die Produktion aufrechtzuerhalten, Rohstoffe zu beschaffen und Fertigwaren auszuliefern.

„Die im Rahmen von Chinas Null-Covid-19-Politik verhängten Beschränkungen haben im April und Anfang Mai zu einem Einbruch des Güterverkehrsaufkommens in Shanghai geführt. Da weniger Lastwagen im Einsatz sind und das Hafenpersonal in Shanghai nicht in der Lage ist, Schiffe in der gewohnten Geschwindigkeit zu be- und entladen, haben sich im Hafen von Shanghai erhebliche Rückstände gebildet“, so Fitch Ratings in seinem jüngsten Economics Dashboard.

„Da in Shanghai etwa ein Fünftel des chinesischen Hafenvolumens umgeschlagen wird und China 15% der weltweiten Warenexporte abwickelt, könnten sich die Engpässe bei Industriegütern verschärfen und den bestehenden globalen Inflationsdruck verstärken“, heißt es in dem Bericht weiter.

Als Folge des Krieges zwischen der Ukraine und Russland stiegen auch die Treibstoffpreise in China sprunghaft um 28% an und trugen ebenfalls zu höheren Verbraucherpreisen bei. Darüber hinaus stiegen die Lebensmittelpreise infolge der Maßnahmen zur Beschränkung der Verbringung von Covid-19. Den NBS-Daten zufolge stiegen die Kosten für Frischgemüse seit 2021 um 24%. Unterdessen sind die Großhandelspreise für Gemüse in der ersten Maiwoche gegenüber dem April weiter gesunken, liegen aber immer noch fast 12% über dem Preis in der gleichen Woche des letzten Jahres.

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Der Kernkonsumentenpreisindex, der die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, lag im April bei 0,9%, gegenüber 1,1% im März. Der Erzeugerpreisindex stieg im April im Jahresvergleich zwar um 8%, ging verglichen mit März (8,3%) aber zurück.

Laut Julian Evans-Pritchard, Senior China Economist bei Capital Economics, sind die Daten des Erzeugerpreises bereits Anzeichen für ein Nachlassen des vorgelagerten Preisdrucks. „Daher wird die Inflation wahrscheinlich kein Hindernis für die geldpolitischen Maßnahmen der PBOC sein.“

Andy Rothman, Stratege bei Matthews Asia, erwartet, dass die Lockdowns nur vorübergehend zu höheren Lebensmittelpreisen führen werden. „Ich erwarte nicht, dass der Verbraucherpreisindex so stark ansteigen wird, dass er die Pläne der chinesischen Zentralbank, die Zinsen weiter zu senken und die Verfügbarkeit von Krediten zu erhöhen, beeinträchtigen könnte“, so Rothman in einer aktuellen Markteinschätzung.

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