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Volkswirtschaften in Asien-Pazifik: am Anfang der Erholung

Volkswirtschaften in Asien-Pazifik: am Anfang der Erholung

2020 war sicher ein Jahr wie kein anderes. Die Covid-19-Pandemie hat die Welt in eine Rezession gestürzt. Auch die Volkswirtschaften in Asien-Pazifik standen erheblichen wirtschaftlichen und medizinischen Herausforderungen gegenüber. China zeigt mittlerweile eine V-förmige Erholung und stellt damit auch die Weichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung in der Region. Die Unternehmensgewinne haben sich erholt, und der MSCI EM Asia Index ist seit März 2020 um gut 80% gestiegen* und hat damit alle anderen Schwellenländer übertroffen. Die mittelfristigen Aussichten bleiben weiter positiv, unterstützt durch anhaltenden Rückenwind und einen schwachen US-Dollar.

COVID-19 und Wachstumsausblick

An der Gesundheitsfront haben die meisten asiatischen Volkswirtschaften den Sturm relativ gut überstanden. China ist seit Monaten stabil mit nur vereinzelt Neuinfektionen, meist von Eingereisten. In Taiwan und Singapur verhält es sich ähnlich, während Vietnam, das zu Beginn der Pandemie Infektionen schnell eingrenzen konnte, derzeit wieder mit mehr Fällen zu kämpfen hat. Auf den Philippinen und in Indonesien sind die Covid-19-Fälle nach wie vor hoch und alle Hoffnungen stützen sich auf die Impfungen.

Aber obwohl die jüngsten Impfstoffzulassungen Hoffnungen auf eine Trendwende bei der Pandemie geweckt haben, geben neue Wellen und Mutationen des Virus Anlass zur Sorge für den Ausblick. Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist daher noch verhalten optimistisch und rechnet für die Weltwirtschaft mit einem Wachstum von 5,5 Prozent in diesem Jahr und 4,2 Prozent im Jahr 2022.

Dabei erwartet der IWF, dass die Stärke der Erholung von Land zu Land stark variiert, abhängig vom Zugang zu medizinischen Maßnahmen, der Effektivität der politischen Unterstützung, länderübergreifenden Abhängigkeiten und den strukturellen Merkmalen zu Beginn der Krise. Demnach zeigt China die stärkste Erholung mit einem Wirtschaftswachstum von 2,3% in 2020 und einer Prognose von 8,1% für dieses Jahr. Indiens BIP sankt laut IWF um 8,0%, soll sich aber in diesem Jahr um 11,5% erholen. Für die ASEAN-5 geht der IWF von einer Erholung von 5,2% in diesem Jahr aus, nach einem Einbruch von 3,7% 2020. Den Ausblick für gesamt Emerging und Developing Asia gibt der IWF mit 8,3% für 2021 an.

Asien-Pazifik – nicht ohne Grund schneller auf Erholungskurs

Laut Fidelity International ist es nicht ohne Grund, dass sich viele asiatische Volkswirtschaften deutlich früher erholen konnten als andere Regionen. Der Kontinent genießt ein größeres Wirtschaftswachstum, stabile Regierungen und eine große Verbreitung neuer Technologien. Auch dank seiner jungen Bevölkerung treibe Asien schon seit zehn bis 15 Jahren das globale Wachstum voran.

Der Trend zu heimischen Marken, die gleichzeitig international an Bedeutung gewinnen, gäben dem Markt zusätzlich Auftrieb. In China ist dieser Trend als „Guochao“ bekannt. Er beruht auf dem Interesse der jüngeren Generation an Chinas Kultur, Traditionen und heimischen Marken. Ursprünglich in der Modebranche gestartet, hat sich „Guochao“ auf chinesische Verbrauchermärkte wie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie ausgebreitet.

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Und auch Reisen im eigenen Land ist während der Pandemie populär geworden, nicht zuletzt, weil die meisten ausländischen Reiseziele für Chinesen erst einmal tabu waren. Laut Fidelity flossen vor der Pandemie jährlich 260 Mrd. USD in Reisen und Besuche von Bildungseinrichtungen im Ausland. Geld, das jetzt in die inländische Wirtschaft fließt. Dabei sei diese Verlagerung mehr als ein kurzfristiger Impuls. „Der nach China zurückgekehrte Konsum könnte sich in den nächsten drei Jahren auf 100 Mrd. US-Dollar belaufen“, sagt Hyomi Jie, Portfolio Manager, Fidelity China Consumer Fund. “Am meisten profitieren dürften Branchen wie Onlinedienste, Luxusgüter, Kosmetika, Sportartikel, Premium-Automobile und Inlandstourismus.“

Aktienmärkte: Gewinne und Aussichten

Mit einem erwarteten Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr, steigen auch wieder die Aussichten für die asiatischen Märkte. Analysten erwarten, dass die exportorientierten asiatischen Länder, wie Japan, Südkorea und China, von der Erholung stark profitieren werden.

Unternehmensgewinne in Asien zeigten sich überraschend gut. Zwar gab es einige Unternehmen, die durch die verhängten Lockdowns stark getroffen wurden, auf der anderen Seite zeigten sich aber klare Gewinner. Der japanische Spielegigant Nintendo beispielsweise rechnet mit Rekordumsätzen für 2020.

Dazu hat der MSCI EM Asia Index seit den Tiefstständen im März 2020 wieder um gut 80% zugelegt.* Dazu trugen vor allem Aktien von Covid-19-Gewinnern wie Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, Tencent oder Alibaba bei.

Mittelfristig werden die regionalen Aktien von der wirtschaftlichen Erholung und der relativen Schwäche des US-Dollar weiter profitieren. Die längerfristigen Wachstumstreiber bleiben intakt. Insbesondere die Neuausrichtung der chinesischen Wirtschaft auf Dienstleistungen, Technologieinvestitionen und die Entwicklung regionaler Finanzmärkte unterstützen einen positiven Ausblick für asiatisch-pazifische Aktien.

* Stand Januar 2021